(22.12.12 17:26)Narutoforever schrieb: (22.12.12 14:04)MToth schrieb: Mein Lieblingsthema
Man sollte Übersetzern verbieten, Dinge zu übersetzen, von denen sie keine Ahnung haben. Als ob es damit getan waere, 1500 Vokabeln zu kennen. Ich habe noch nie etwas Gescheites von einem Übersetzer aus dem juristischen Bereich gesehen.
Die 1500 reichen für die Übersetzung DE-EN aus. Für die Übersetzung EN-DE muss man auf Deutsch weit mehr wissen. Habe gerade versucht, es zu erklären Ich erinnere mich an eine sehr lustige Situation, wo eine Germanistin als Sekräterin arbeitete. Sie nahm den Text eines Juristen und verbesserte ein Paar Sachen. Der Text war auf Deutsch, keine Übersetzung, aber nach ihrer Auffassung falsch. Sie fühlte sich auf Grund ihrer Qualifikation verpflichtet, eine Verbesserung vorzunehmen. Der Jurist hat versucht, ihr zu erlären, dass es schon richtig ist. Der Begriff stand nicht im Duden (warum auch), aber es stand im Gesetz Habe oft erlebt, wie geschockt die Deutschen sind, wenn sie etwas (auf Deutsch) lesen und mich fragen, ob dieses Wort tatsächlich so richtig ist
Habe viele Übersetzungen von juristischen Texten gesehen. Beispiel, die Urteile des Europäischen Gerichtshofs. Ich lese sie in 3 Sprachen und ich finde selten Grund zur Sorge
Übersetzer zur Uni schicken? O, dear! Also soll er 4 Semester Chemie studieren, 4 Semester Physik, 4 Semester Geografie, 4 Semester Jura etc?
Nein, Übersetzer sollst du nicht zur Uni schicken, sondern nach Hause
Also, es ging nicht um Übersetzer, sondern um Juristen, die Patentanwalt werden sollen. Die sollen dann das entsprechende technische Fachgebiet studieren.
Würdest du dir von einem Zahnarzt eine Herztransplantation verpassen lassen? Von einem Landschaftsgaertner eine Hängebrücke bauen lassen? Auch nur von einem Strafrechtler eine Scheidungssache erledigen lassen? Nein, nein und nein. Und warum? Weil sie keine Ahnung haben. Nur der Übersetzer soll alles dürfen, weil er kann ja irgendwie zB deutsch und will ja auch ein bißchen Geld verdienen.
Du kannst doch deutsch, wieso gehst du dann trotzdem zum Anwalt, wo du doch alles "verstehst"? Offensichtlich verstehst du ueberhaupt nichts. Das BGB ist explizit nicht geschrieben worden, um von Laien verstanden zu werden.
Wenn ein Jurist sich ohne Qualifikation an einer ausländischen Rechtssache versucht, bekommt er Ärger zB mit der Solicitors Regulation Authority. Wenn der Mist, den er verzapft, einem unfähigen Übersetzer anzulasten ist, ist das keine Entschuldigung. Du hast da einfach nichts verloren; und das Urteil, ob du etwas "gut" gemacht hast, steht dir nicht zu. Deinen Auftraggebern auch nicht - wenn sie es nämlich beurteilen koennten, würden sie nicht zum Übersetzer gehen.
Wie gesagt, ich habe bisher nur Murks gesehen. Ich habe jemanden von einem Übersetzungsdienst dabei erwischt, wie er/sie sich mit anspruchsvollster Materie durch Leo gefragt hat - bis es bei mir gelandet ist.
Nochmal zu den 1500 Vokabeln - Null Ahnung!
Ich war schon mal nah dran, den Dietl / Lorenz Editoren 500 - 700 wichtige Vokabeln zu zuschustern, weil ich da 'nie' finde was ich suche.... Aber es ist ja nicht meine Aufgabe, deren Job zu machen.
Nichts ist so schlimm wie Halbwissen - man meint, man hätte es voll raus, dabei liegt man voll daneben.
Wahrscheinlich verzapfst du die Übersetzungen, die ich komplett neu übersetzen muss
Man kann nur Mitleid mit dir haben - wirst zu Übersetzungen "gezwungen" lol
Ich würde zB nie Steuerrecht anfassen, obwohl ich sogar darin geprüft wurde - aber ueberhaupt keine Ahnung zu haben scheint dann wieder eine Qualifizierung zu sein, aha, aha
Groessenwahnsinn scheint in der Profession weit verbreitet zu sein.