Zitat: Dann zählt man zu Keiyōdōshi noch die Kopula dazu, weil nur die sich verändert. Oder sehe ich das falsch?
Die Begründung der SG ist wie du schon sagst die Kopula. Probleme die sich hieraus ergeben:
1. Wenn die Kopula das Flexiv ist, dann würde das Flexiv flektieren (desu, desita, dsyou) und das wäre unsinnig.
2. Wenn die Kopula das Flexiv ist, wären Meishi streng genommen auch flektierbar. (sind sie aber nach SG nicht -> Widerspruch)
Das Problem warum Keiyōdōshi fälschlicherweise für flektierbar gehalten werden, liegt
wahrscheinlich in der Annahme, dass die meisten Keiyōdōshi Eigenschaften wiedergeben die in unseren westlichen Sprachen Adjektiven entsprechen. Und weil Adjektive flektieren, sollen Keiyōdōshi es dann auch. Eigentlich also nur wieder ein Problem, das daraus resultiert, dass die japanische Sprache nie isoliert von anderen Sprachsystemen untersucht wurde und man sich immer an westlichen Grammatiken orientiert hat.
Zitat: @Plasmo:
Ich glaube, jetzt habe ich dein Anliegen verstanden.
Dass es dir darum geht, das Ganze als System zu verstehen. Ich wollte nur darlegen, dass die "Krümelsucherei" kaum Positives zum Erlernen der Sprache beiträgt. Dem hast du auch letztendlich auch zugestimmt.
Ich wollte mit "Sortierwahn" nicht respektlos sein. Ich habe mich überzeugen lassen, dass die Disziplin "Analyse einer Sprache" neben "Erlernen einer Sprache" spannend sein kann und sowieso seine Berechtigung hat. Entschuldigung für die Kurzsichtigkeit.
Welches System letztendlich einfacher zum Erlernen der Sprache ist, mag ich nicht beurteilen. Auf der einen Seite steht das ungenauere, aber dafür kürzere, welches durchaus einige Fragen aufwirft, aber schneller zu erlernen ist. Auf der anderen Seite steht das genauere, in sich logischere, was allerdings durch die Komplexität zuerst einmal abschreckt aber danach keine Fragen offenlässt.
Es kommt darauf an was man will: Japanisch lernen oder die Sprache als Linguist betrachten.
Zitat: Natürlich würde mich jetzt interessieren, welche Alternative neben dem üblichen (gerade einstürzendem) Erklärungsmodel deiner Meinung nach das geeignete wäre, die japanische Grammatik logisch zu erklären.
Eine adäquate, strukturalistische Beschreibung der japanischen Sprache wie sie genauer nicht sein könnte, bietet Rickmeyers "Japanische Morphosyntax". Es ist nicht einfach zu lesen, aber hat man sich erst einmal durchgearbeitet, erscheint einem die Japanische Grammatik um einiges logischer.