(29.08.20 17:24)Yano schrieb: Vielleicht ist es ein heute ungebräuchlicher Nazizeit-Ausdruck wie im Deutschen der "Pimpf", "Kapo" oder gar der "Sturmbannführer" usw.
Die Bezeichnung Kapo war auch in der DDR Armee für Unteroffiziere eine geläufige Bezeichnung. Zwar nicht offiziell, aber es regte sich auch keiner darüber auf wenn man sich mit diesem Wort auf einen Unteroffizier bezog, solange man ihn nicht direkt damit anredete. Offiziell hieß es immer nur "Genosse Unteroffizier".
Als ich mal fragte, woher der Ausdruck käme, erklärte man mir der Ausdruck sei entstanden, weil die NVA aus der sogenannte
Kasernierten Volks
polizei hervorgegangen war. Folglich hätten die ersten Wehrdienstpflichtigen die aus der Bevölkerung kamen, ihre vorgesetzten Unteroffiziere (die ja schon vorher ihren Rang bei der Kasernierten Volkspolizei erworben hatten) als Kapo's bezeichnet.
Das klang für mich völlig überzeugend und logisch und ich dachte nicht länger darüber nach. Damals in den frühen 80er Jahren lief im Dritten Programm im Westfernsehen am Samstagabend die Sendung "Vor Vierzig Jahren" in denen eine Kriegswochenschau (manchmal eine Deutsche, manchmal eine Allierte) gezeigt wurde und anschließend meist noch ein Zeitzeuge zu Worte kam. Eines Tages nach dieser Sendung erzählte ein ehemaliger Wehrmachtssoldat aus Bayern von seinen Kriegserlebnissen und über die Erlebnisse mit seinem Kapo. Moment mal, dachte ich erstaunt, der redet auch von Kapos? Dann ist das ja gar kein Begriff aus der DDR-Armee, sondern dann gab es das schon früher!
Der Duden sagt, das es vom französ. caporal kommt, was auch mehr Sinn macht.