Vielen Dank Chris, für deine ausführlichen Beiträge! Und natürlich auch an Teskal, für deine Anregungen!
(06.07.08 07:46)Teskal schrieb:Ich denke wir sollten im Stackz-Forum das einmal anmelden, das man so etwas wie eine Pausenfunktion braucht. Ich möchte auch einmal ein paar Tage davon weg sein können, ohne das ich 50 - 200 Vokabeln auf einmal habe. (Ich jammer schon bei 50 am Tag. )
Weiß zwar nicht, wie das gehen soll, wäre aber sehr erfreut über sowas.
(06.07.08 07:46)Teskal schrieb:Ich würde überlegen ein paar Vokabeln gar nicht mehr anzufassen. Das ist aber eines der wenigen Mankos das Stackz hat. Ich kann aus dem Lernprozess bestimmte Vokabeln nicht ganz oder für bestimmte Zeit entfernen. Vokabeln wie いい、はい、いええ、私、あなた usw. benötigen keine Wiederholung mehr. Trotzdem bleiben diese in den Lektionen.
Man kann in der Ansicht "View selected stacks" einzelne Karten markieren und löschen. Weil das etwas unkomfortabel auf dem PDA ist, öffne ich ab und zu die älteren Dateien im List Editor auf dem PC (ich habe nur die Pocket-PC Version und dies ist die einzige Aktion bei Stackz, für die ich mich an den PC setze) und lösche alle Karten die ich mehr als 7x gewusst habe mit 0 Fehlversuchen, alle Karten, die ich 14x gewusst habe bei 1 Fehlversuch, 21x gewusst bei 2 fehlversuchen usw. Ich weiß, das ist etwas zu streng, aber ich bin eben pingelig. Jedenfalls kann man die im List Editor schnell finden und mit der Steuerungs-Taste in größeren Mengen markieren und dann endgültig löschen. Bei meinen selbst gefertigten Dateien bringe ich das allerdings nicht übers Herz... Und bei den anderen habe ich selbstverständlich vorher eine Sicherungskopie der kompletten Datei gemacht.
(06.07.08 07:46)Teskal schrieb:Ich benutze übrigens das Leitner-System. Das Stackz-System finde ich merkwürdig.
Jepp. Ich auch.
(06.07.08 09:07)Chris schrieb:Die besondere Problematik der Pause ist meiner Meinung nach dass das Hirn etwas "aus dem Tritt" kommt, andere Dinge werden prioritärer behandelt und nehmen einen grösseren Teil der Hirnleistung in Anspruch. Ich finde es ziemlich wichtig das hin und wieder zu tun wenn man es sich zeitlich leisten kann. Das spezielle Gefühl, den "alten Bekannten" dann wieder zu begegnen und anfänglich zu glauben dass alles weg ist - bis man dann erkennt dass es nur ganz wenig Repetition braucht und alles wieder zurückkommt, tut gut und zeigt wie gut so ein Hirn funktioniert. Was mal richtig verankert war, kann man recht leicht wieder hervorklauben. Was nur so kurz angelernt war kann jedoch vollkommen verschwinden.
Daran abgeleitet könnte man sich in einer Pause auf das Repetieren der neueren Vokabeln beschränken. Das Repetieren von älteren Vokabeln, die ausgerechnet in diesem Zeitraum nach mehreren Wochen wieder repetiert werden sollten, kann man locker noch ein bisschen weiter verschieben.
Das entspricht meinen Erfahrungen, und ich werde das wahrscheinlich ganz ähnlich handhaben in meinem bevorstehenden Urlaub.
(06.07.08 09:07)Chris schrieb:Nach der Pause sieht man in Stackz sehr übersichtlich was, und auch wo, alles "rot" geworden ist. Man kann nun verschiedene Sachen tun. Das einfachste ist die Pause einfach zu ignorieren. Das heisst, man setzt die Statistik an den Tag des letzten Tests zurück ("Revert to last test"). (Das geht nur bei kompletten Pausen, wenn nichts getestet wurde.) Dann ist die angezeigte Statistik genau so wie vor dem Unterbruch, somit man hat nicht das Problem mit den Karten bombardiert zu werden. Das Problem wird ganz natürlich in die Zukunft verlagert weil es einfach ein bisschen mehr "nicht gewusste" Karten gibt. Die "immer noch gewussten" werden ganz normal verarbeitet.
Gibt es diese ("Revert to last test") Funktion auch in der Pocket-PC Version? Ich arbeite noch mit 2006 v2, und da jedenfalls finde ich nur eine reset-Funktion, die (so vermute ich jedenfalls) alle Parameter zurücksetzt.
(06.07.08 09:07)Chris schrieb:Eine andere Möglichkeit ist, die Parameter etwas zu lockern. Im ColorMode "Repeat Advisor" (der die gleiche Idee verfolgt wie der spaced repetion Algorithmus von Anki) sieht man ja genau welche Karten in welchen Lektionen zum Repetieren vorgesehen sind. Diesen Zeitpunkt kann man level-abhängig einfach um ein paar Tage in die Zukunft schieben, so weit bis die Farbgebung verkraftbar aussieht, man sieht in Stackz ja was auf einen zukommt. Innerhalb der nächsten Tage/Wochen kann man schrittweise wieder auf den ursprünglichen Wert zurückkehren.
Auch eine gute Idee, aber es erscheint mir etwas umständlich bei der Menge meiner Stacks.
(06.07.08 09:12)Teskal schrieb:Mit was für Abständen arbeitet Ihr eigentlich?
In meiner jüngsten Datei werden die Karten (im refresh-Modus) nach 21 Tagen rot markiert, in meiner ältesten nach 150 Tagen, in den Dateien dazwischen gehen die Abstände exponential nach oben. Die ganz frischen Karten wiederhole ich natürlich schon bevor sie rot werden, zuerst gleich am nächsten Tag und dann in allmählich größer werdenden Abständen. Nach jeder durchgearbeiteten Lektion setze ich den Zeitwert bis die Karten rot werden manuell etwas höher (je älter die Karten, desto größer der "Hub"). Nachdem eine Datei mit 5 Lektionen a 100 Vokabeln komplett durch ist, verschiebe ich diese Grenze noch etwas mehr nach oben als zwischen Lektionen. Wenn ich heute noch einmal von vorne beginnen würde, würde ich die Dateien kleiner halten, weil man die Farben immer nur für eine komplette Datei einstellen kann. Dann könnte man noch flexibler reagieren. Andererseits halte ich so wie jetzt ganz gut den Überblick über meine Vokabeln.
(06.07.08 13:26)Chris schrieb: (06.07.08 08:56)frostschutz schrieb: (06.07.08 07:46)Teskal schrieb:Vokabeln wie いい、はい、いええ、私、あなた usw. benötigen keine Wiederholung mehr. Trotzdem bleiben diese in den Lektionen.
Das ist eigentlich grade das, was von der spaced repetition abgefangen werden sollte. Wenn du bei einer Karte immer "Ja, weiss ich" antwortest, dann siehst du sie irgendwann praktisch nicht mehr, weil sie erst nach 1, 2, 5 Wochen / Monaten / Jahren wieder kommt. Solange man das Wissen an sich noch braucht, sollte man die Karten in dem System lassen können, ohne daß sie stören.
Da hast du Recht, in Stackz ist es momentan nur möglich dem 5. Level ein (konstant) langes Intervall zu geben, das gilt dann aber für alle Karten in diesem Level. Wir sind im Moment dabei ein flag einzubauen mit der Funktion "verdopple das Intervall bei jedem positiven Test in der 5. Kolonne". Mehr zu diesem Thema ist hier: http://www.stackz.com/forum/index.php?topic=182.0
(06.07.08 19:28)Chris schrieb:Aus aktuellem Anlass hat dieses Anliegen hohe Priorität bekommen und eine neue Version der Desktop Versionen mit diesem Schalter ist ab sofort verfügbar. Mehr ist hier: http://www.stackz.com/forum/index.php?to...38#msg1138
Hört sich gut an. Geht das nur im "Repeat Advisor" oder funktioniert das auch im "Refresh Date" Modus? Und: Kann die neueste Pocket-PC-Version das auch?
(07.07.08 19:36)Teskal schrieb:Was ich noch nützlich emfpinde wäre eine Volltextanzeige bei der Vokabelabfrage am PDA.
D.h. es werden nicht 3 - 4 Zeilen im bgebildet, sonderst erst die Kanji, dann die Lesung, dann die Bedeutung und vielleicht zum Schluß die Kommentare. Jedes auf der eigenen Seite. Gerade wenn man mit Beispielsätzen arbeitet wäre das echt vom Vorteil.
Ich denke, das könnte mir auch gefallen. Ich habe bei meinen selbstgefertigten Dateien auch viele Beispielsätze drin. Genau besehen sind meine 4000 Vokabeln auch keine echten lexikalischen Einzel-Vokabeln, manche Vokabeln habe ich auf mehere "Karten" verstreut, auf denen verschiedene Anwendungen "abgebildet" sind. Einige Karten enthalten längere Kommentare, andere sogar grammatische Erklärungen. Das finde ich so toll an Stackz, dass man es so individuell "füttern" kann.
Übrigens lerne ich immer so herum: Deutsche Bedeutung -> Japanisches Wort in Kanji (Lesung in Hiragana und Kommentare/Anwendungs-Beispiele lasse ich mir gleichzeitig mit dem Wort in Kanji anzeigen, aber nur um Klicks zu sparen. Wenn ich das Wort nicht in Kanji "schreiben" konnte, kommt es nach links zurück in den ersten Stapel). Das ist natürlich vor allem am Anfang sehr viel zeitaufwändiger als Japanisch -> Deutsch, aber man gewöhnt sich daran und der Zeitaufwand minimiert sich allmählich. Ich glaube auch, dass es tiefer geht und aktive Fertigkeiten fördert, und das ist mir am wichtigsten.