(19.05.22 07:54)梨ノ木 schrieb: Deine Motivation sollte zumindest ausreichen um in recht kurzer Zeit (mit Japanisch als Hauptbeschäftigung) den N5 zu bestehen - auch schon vor der Abreise nach Japan. Ansonsten kann es dir passieren, dass du dich zwar in Japan wiederfindest, aber dein Japanisch trotzdem keine Fortschritte macht.
Jawohl, aus dieser Meinung spricht wohl Erfahrung.
Manche Leute verharren in einer Art Supermarkt-Japanisch und kommen nicht weiter, weil sie sich keine Mühe geben, obwohl sie doch viele Jahre in Japan wohnen
JLPT-Japanisch lernt man als Deutscher am preiswertesten im Grundstudium Japanologie. Das ist für einen deutschen Abiturienten wirtschaftlich unschlagbar. Meine Erfahrung ist, daß, als ich das gemacht habe, die Studentenzahlen nach den Weihnachtsferien im 1. Semester sich signifikant ausgedünnt haben. Doch in meinem Fall sprachen die Lehrkräfte ein lausiges Japanisch. Ich glaube, daß mit den heutigen Lehrmitteln (Handy) und etwas Fleiß ein JLPT-Niveau von 3 in zwei, drei Semestern nicht schwer zu erreichen ist. Ich habe mit solchen Studenten gesprochen, sie sprachen fließend mit sehr guter Aussprache. Allein, man konnte mit ihnen nicht auf japanisch über irgendwelche Themen reden. Anfangs war ich so beeindruckt, das ich das gar nicht glauben habe wollen. Es fehlte jedoch das andere Japanisch, das im JLPT nicht vorkommt.
Deswegen meine ich, ab diesem Niveau sollte man i.d.T rübermachen, um viele Personen- und Ortsnamen (die man auch oft benützt) zu lernen, lokale Eigenheiten, Geschichte, Streitereien, Mietvertrag, Dialekt, überhaupt menschliche Beziehungen usw. usw.
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Ich kenne einen Lehrer, der eine Nachhilfeschule betreibt, ein Mann von reichem enzyklopädischen Wissen, er hat mich mal in einen Disput verwickelt, ob Konrad Lorenz seine bekannt Versuche tatsächlich mit Graugänsen gemacht hat oder einer ähnlichen Spezies, und an welcher österreichischen Universität er wohl tätig gewesen sein mag. Das war in Kyoto am Hochzeitstag seiner Tochter und meines Sohnes. Ich war emotional nicht wirklich in der Lage, in so einen Disput einzutreten, aber beeindruckend war das schon. Seine Gemahlin war langjährige Angestellte bei (ich weiß nicht mehr so) Hoechst, spricht ganz geläufig Englisch und kann zumindest Deutsch von Englisch unterscheiden.
Ob dieser Lehrer nun bloß per Hausbesuch Nachhilfe gibt oder eine gestandene Schule betreibt, weiß ich nicht.Ob man dort einen Famulus aufnehmen mag, habe ich noch nicht gefragt. Wohnen tun die in der Stadt Nagano und bestimmt nicht in einer Alleinlage.
Es gibt jedoch in der Präfektur Nagano verfallende Datschen. Ich hatte auch mal eine, die war gar nicht verfallen, hatte Strom, Gas, Wasser und Kanal,war sehr schön mit viel Grund, es war letztlich doch nix, und mein etwas entfernter Nachbar, John Lennon, hat sich auch nur selten blicken lassen, doch recht abgelegen.