Zum Thema Diskriminierung der Frau in Japan:
- Die sogenannten "Ocha"-Ladies (nein nicht OL, koennte man aber meinen) sind in Japan noch immer weit verbreitet. Was bedeutet das? Frauen am Arbeitsplatz sind dafuer zustaendig, den Maennern, ihren Tee zu machen und zu bringen. Damit zusammenhaengend sind sie auch fuer den Abwasch zustaendig und (je nach Firma) fuer's Toilettenputzen.
- (Zahlen aus dem Kopf) Die Gehaltsschere zwischen Maennern und Frauen klafft sogar noch ein wenig weiter auf, als in D. (24% > 20%) Die Einstiegsgehaelter sind uebrigens meist dieselben wie bei Maennern, dafuer werden Frauen bei Befoerderungen meist "uebersehen".
- Ich weiss die Zahlen nicht mehr genau, aber die Fuehrungssetagen Japans, sowohl privat, als auch die Staatsbuerokratie sind noch immer eine fast reine Maennerveranstaltung. (Schaut euch einfach mal eine Parlamentssitzung in Japan an.) Das ist sogar noch dramatischer als in D.
- Vergewaltigungsfantasien sind hier sehr weit verbreitet und beinahe schon gesellschaftlich akzeptiert. Maenner sind eben "Woelfe" in Japan.
(Etwas veraltete) Zahlen und Daten gibt's hier
http://www.hrsolidarity.net/mainfile.php...9no01/788/
Zum Thema Reis in Japan:
Die LDP ist bekanntlich fast ununterbrochen seit ueber 50 Jahren an der Macht. Die LDP hat die hoechsten Zustimmungswerte auf dem Land. Die Lobby der Bauern nimmt entsprechend stark Einfluss auf die Abgeordneten der LDP. Das zum politischen Hintergrund.
Nach dem Krieg wollte man in Japan "nationale" Nahrungsmittelsicherheit, das heisst, es musste genug Nahrung in Japan produziert werden, um alle Japaner zu ernaehren. (So aehnlich wie bei der "Energiesicherheit" in D. mit der Kohle.) Die Japaner haben sich dabei auf Reis festgelegt und sind bisher dabei geblieben. Nun muss man aber sagen, dass sich Japan nicht so wirklich fuer Agrikultur eignet (viele Berge, zerstueckelte Landschaft, kleine Bauernhoefe). Das bedeutet, die Produktion vieler Agrarprodukte, speziell auch Reis in Japan ist ineffektiv und damit teuer. Da die Regierung sich aber darauf festgelegt hat, dass Japaner Reis essen muessen, wurden sehr hohe Importzoelle fuer auslaendischen Reis festgelegt, waehrend die Regierung den japanischen Reisbauern massenweise Reis abkauft, um die Preise kuenstlich hoch zu halten. ("Indirekte Subvention") Die Zeche zahlt der Verbraucher (Steuern + unnoetig teurer Reis). Ich habe letztens auf einer Konferenz gehoert, dass der Reis in Japan drei Mal so teuer ist, wie der Reis auf dem Weltmarkt.
Uebrigens gibt es unter Japanern eine weit verbreitete, fast mythische Verklaerung des Reis als "japanische Identitaet". Japaner finden zum Beispiel, dass nur in Japan der fuer Japaner wohlschmeckende Rundkornreis angebaut wird. (Ich bin mir sicher, dass ein Japaner bei einem Blindtest nicht zwischen japanischem Rundkornreis und thailaendischem Rundkornreis unterscheiden koennten.)
Zur ideologischen Verklaerung des Reis:
http://search.japantimes.co.jp/cgi-bin/f...028pb.html
serious business ...