Hmm, ok du gehst das eigentlich ganz klug an. Alsoo...
Wenn ich das richtig verstehe ist der Heisig nur zum Lernen der Zeichen da. Natürlich hilfts einem, wenn man irgendwie erahnen kann, was ein Wort bedeutet, aber besser ist es, wenn man es Aussprechen und jemanden nach der genauen Bedeutung fragen kann. Ich habe es immer so gemacht, dass ich Kanji, denen ich begegnet bin, nachgeschlagen und dann mit den häufigsten Lesungen gelernt habe, indem ich mir Beispielworte und -sätze, in denen sie vorkommen, angeschaut und ein paar mal wiederholt habe. So habe ich dann um ein Kanji herum gleich einen kleinen Kontext-Wortschatz. Nunja, Kanji lernen macht jeder persönlich anders und es gibt unendlich viele Methoden, mir liegt nunmal diese.
Also es gibt sehr viele Wörter, die nur in Katakana geschrieben werden. Reine Hiragana-Wörter sind eher selten (z.B. in Texten für jüngere Schüler) zu finden. Guck doch einfach mal auf
http://www.yahoo.co.jp - das ist als Beispiel ganz gut.
Ich habe öfter gelesen, dass man für 90% der japanischen Texte etwa 1500 Kanji braucht, und dass ein gebildeter Japaner ca. 3000-3500 Kanji drauf hat (passiv natürlich, also lesen kann). Garantien übernehme ich für diese Aussagen aber nicht, und sie sind sicher streitbar. (z.B. 90% von welchen Texten?!? Oder: Was heißt "gebildet"?)
Naja, die Sache mit den Romaji ist tückisch... es gibt da ein paar psychologische Fallen.
Wenn du in Kana schreibst, dann weisst du, dass du dieses gerollte L sprechen musst, dass es im deutschen nicht gibt. Wenn du "Ramen" oder "Lamen" in Romaji schreibst, denkst du aber immer zuerst an die deutschen "R"- und "L"-Laute. Das ist aber falsch, denn es handelt sich in Wirklichkeit weder um das eine, noch um das andere. Das heißt, du KANNST die korrekte Aussprache in Romaji nicht ganz genau wiedergeben. Das gleiche gilt meiner Meinung nach auch für "ku", dass sehr häufig eher wie "kü" ausgesprochen wird, und manchmal fällt das "u" auch ganz weg. Ganz davon abgesehen muss es einem in Fleisch und Blut übergehen, dass die Grundeinheiten der japanischen Sprache eben andere sind als die der Deutschen, und dass die "Vermurksung" ausländischer Begriffe im Japanischen völlig natürlich und auch unvermeidbar damit zusammenhängt. Diese Schwierigkeiten und Ungereimtheiten sind ein Grund für die Verwendung von Kana, der andere Grund ist einfach Übung.