Nun diese Aussage bezieht sich darauf, dass viele Japaner sich alleinig als Opfer des Krieges darstellen.
Dieser Punkt ist sehr heikel und ich hoffe ich werde nicht falsch verstanden. Ich werde meine Aussage daher in zwei Teile gliedern *g*
1) Japan hat großes Leid durch die Atombombe erfahren, denn diese Bombe hat nicht die Regierung geschwächt, sondern das Volk getroffen. Unschuldige (Kinder, Frauen etc.)...Wenn ich mir die Aussagen eines General MacArthurs zum Einsatz der Atombomben anschaue, dann dreht es sich, obwohl ich generell sehr positiv den USA gegenüber stehe und MacArthur mit Mut Korea befreit hat, in meinem Magen doch gewaltig um. Die japanische Zivilbevölkerung ist Opfer des Krieges.
2) Oft werden durch die Betonung der Opferrolle die Taten überdeckt, wie ich bereits sagte. Japaner identifizieren sich, so mein Eindruck als gesamtes Volk und beziehen als Kollektiv also auch Kriegsverbrecher und die Verantwortlichen von damals ein, was man an der Glorifizierung des Krieges und der Kolonialpolitik heute noch sehen kann, die freilich nur von extremen Rechten vertreten wird, im Volk aber noch immer latent vorhanden ist. Z.B. forderte der Tokioter Bürgermeister in einer öffentlichen Rede vor dem Stadtparlament (entschudligt, dass ich die japanische Bezeichnung nicht kenne), dass man Korea einfach noch einmal annektieren sollte...Er ist bis heute im Amt, kommt meines Wissens von der LDP (woher auch sonst
)...Wie auch immer, ich schweife ab...Es geht darum, dass der japanische "Mainstream" der Gesellschaft das Land und sich selbst, d.h. ALLE als Opfer sieht und die Schuld übertüncht. So ist mein Eindruck und der, den Japaner in ganz Ostasien erwecken. Korrigiert mich, wenn ihr es für nötig haltet, denn wenn es in Japan NICHT so ist, dann haben wir ein ganz anderes Problem, nämlich das, wie Japan wahrgenommen wird und sich dem Ausland gegenüber gebärdet (Yasukuni, Schulbuch, Dokdo, Love Hostel Scandal)..
Z.B. sind kriegsverherrlichende Comics Bestseller, wenn aber ein Autor etwas über die Verbrechen schreiben will, bekommt er Morddrohungen.. .( siehe
http://www.chinapur.de)
Soweit zur "Anklageseite".. Ich möchte noch einmal sagen, dass ich lernfähig bin und bereit meine Meinung zu überdenken, sie vor allem zu relativieren, denn ich weiß auch, dass die koreanische Seite vieles übertreibt und in ein anderes Licht stellt.
Natürlich stehe ich Japan nicht unbedingt positiv gegenüber, auch der heutigen Gesellschaft, aber ich finde gerade das interessant, denn ich denke nicht, dass ihr den koreanischen Standpunkt versteht. Daher fände ich eine Ergänzung der Meinungen zur Abrundung eines Gesamtbildes sehr reizvoll und hätte doch Lust zu diskutieren, auch wenn ich nicht mit grandios recherchierten Quellen aufwarten kann, ebenso wenig wie ich mit Beleidigungen oder Hasstiraden hantieren möchte, denn ich möchte ehrlich versuchen die japanische Gesellschaft zu verstehen, anstatt sie pauschal zu verurteilen, so wie es große Teile der koreanischen und chinesischen Gesellschaft tun.
In diesem Sinne
Nennt mich einfach Kimchi
(nein, nicht kimUchi..
)