(13.11.13 09:55)junti schrieb: Da gebe ich dir natuerlich recht (Japan-Fans...), aber sind halt keine Sachen mit denen ein "normaler Student" (den ich jetzt mal als ein Symbol der Jugend hernehmen *harhar*) in Japan rumlaeuft. Das sind schon eben wie du gesagt hast irgendeiner Moderichtung verschriebene Jugendliche die das meist auch in irgendeine Richtung arbeiten oder andersweitig ausleben (Musikszene o.ä.).
Deine Bilder sind super!
Es braucht Mut, zu dem zu stehen, was man sieht, denkt, und will. Das ist das eine. Das andere ist aber auch, dass man das Schöne sieht und dann den Weg findet, wie "Es" für sich selber passt. Das sehe ich doch aus Deinen Bildern - die Würze liegt im Detail.
(13.11.13 09:25)Woa de Lodela schrieb: "Normale" Mode ist es nicht, sondern schon auffällige, aber ich finde, in Japan sieht man durchaus junge Leute so rumlaufen. Gerade das mit dieser kurzen Hose und darunter so eine Art Leggings oder sehr enge Hose habe ich schon vor zig Jahren gesehen.
Japanische Jugendliche sind häufig ziemlich modebewusst und die Jungen sehen je nach 系 für unsere Verhältnisse halt oft "androgyn" oder sagen wir mal schwul aus. Die interessieren sich dann aber auch wirklich dafür. Ich kannte vor Jahren mal einen Jungen (hetero), der deutsche Männermodemagazine wollte und zu Madonna-Videos tanzen geübt hat. Ich finde die Sachen in dem Online-Shop jedoch wesentlich näher an dem, was man in Tokio sieht (bzw. genau so), als das, was die Japan-Fans in Düsseldorf gemeinhin für japanische Mode halten.
Genau Woa de Lodela.
In Japan sind oft die "Herren" modebewusster als die "Damen" und das hat NICHTS mit "sexueller" Ausrichtung zu tun.
Wenn Du in Shinjuku (新宿) herumläufst, dann ist VK normal. Wenn Du hingegen in Harajuku (原宿) oder Shibuya (渋谷) herumläufst, dann siehst Du minsobi-like style (u.a. Lolita-like styles, etc. hier nun ausgenommen). Wenn Du in Aoyama (青山) bist, dann geht's in Richtung Yohji Yamamoto, Issey Miyake, Comme des Garcons (love it!). Es gibt so eine Richtung, die nennt sich "character brands" (キャラクターブランド) im japanischen fashion jargon. De Fakto: Identity in der Niche ist kritisch.
Der chief designer von minsobi studierte am Bunka Fashion College wie auch Yohji Yamamoto, Issey Miyake, Comme des Garcons, etc. Aus diesem College stammen auch Künstler in der Musik wie z. B. j-Pop Spitz, etc. (
http://en.wikipedia.org/wiki/Bunka_Fashion_College). Alle (sei es aus fashion oder Musik, etc.) haben etwas gemeinsam nach dem japanischen Denken: Identity.
Identity braucht Mut. Aber ich kann ja auch "meinen" Stil finden. Das ist ein Prozess. Ich kann ja auch anfangen mit einer Kombination von eigenständigem Design mit "Helly Hansen". Bis ich dann erkenne: aus dem "ehemals" mir so Gewohntem bis zum "gewagtem" Neuen: Es kann etwas Faszinierendes in mir entstehen, das mich mehr über mich selbst erfahren lässt. Ein Wachstumsprozess - Mut - Bekenntnis: that's also Japan - マイ・スタイル.
Den Gedanken weiter zu ziehen: Es geht nicht darum, dass ich als Weisser recht habe oder nicht, sondern, dass ich akzeptiere, mich öffne, andere Denkensweisen und Wahrnehmungen respektiere (!) und toleriere. Schlussendlich, dass ich ebenbürtig gestehen kann: that's Japan und "that's me". That's what I love, that's what I hate and yet: I love Japan!
ich bin durch den Prozess durchgegangen - und das war nicht von heute auf morgen:-)
Danke für Deinen Beitrag.