Kyoko
Beiträge: 6
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RE: Anime und Manga - Teil der Kultur Japan?
wenn ich euch so höre wie ihr euer fachwissen austauscht fühle ich mich ein wenig unwohl weil ich eigentlich dacht ich wüsste viel über mangas aber eigentlich weiß ich garnichts.
Meine Lieblingsbeschäftigung ist eigentlich Manga im großen und ganzen aber mit der Geschichte hab ich mich noch nie beschäftigt .Meine Freundinnen und ich reden die meiste Zeit über Mangas aber nur über die aktuellen Mangas (liegt vielleicht daran, dass wir erst um die 16 sind). Ich bevorzuge romantische Mangas also Shojo.Aber ich werd mir jetzt mal alle fremden begriffe die aufgetaucht sind anschauen vielleich kann ich da´nn irgendwann mitreden.
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04.10.04 21:26 |
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zongoku
Inaktiv
Beiträge: 2.973
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RE: Anime und Manga - Teil der Kultur Japan?
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04.10.04 22:32 |
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Ninja
Beiträge: 115
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RE: Anime und Manga - Teil der Kultur Japan?
Zitat: (liegt vielleicht daran, dass wir erst um die 16 sind)
Wenn Dein und das Interesse deiner Freundin für Mangas so groß sind, dann würde ich sagen, dass genau jetzt die richtige Zeit ist um mit der "Entdeckung" der Mangas und deren Geschichte zu beginnen.
Interesse ist immer eine gute Triebfeder um tiefer in eine Thematik einzutauchen ( und wenns auch noch Spaß macht umso besser !! )
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05.10.04 05:33 |
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Bitfresser
Beiträge: 1.702
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RE: Anime und Manga - Teil der Kultur Japan?
Bei Swisscomics habe ich folgendes gefunden:
Zitat:The Manga Connection
von Rivolta!
100 Millionen Manga werden pro Monat verkauft. Kaum zu glauben! Rechnen Sie selber, falls Sie es wagen. Mit der Bezeichnung Manga ist ein Telefonbuch von 350 Seiten mit ungefähr 10 Geschichten gemeint. Diese Dinger erscheinen jede Woche.
Zwei Wochen lang wühlte ich in Metropolis-Tokyo, um näheres über die Geheimnisse dieser vermeintlichen Populärkunst zu erfahren. Ein Buch flog endlich in meine Hände, und die Überraschung war in der Tat sehr gross. Aussen: Glänzendes Cover mit Fotos gut beleuchteter 18-jähriger Pin-Ups. Innen: idiotische, sexuell aufgeladene Geschichten auf miserablem Papier mit Zeichnungen, kaum als solche zu erkennen; Der Druck kann man ruhig als eine Schweinerei bezeichnen. Nun gut, um den Inhalt ist es nicht schade. Warum solche Erfolge? Warum nur?? Sind es die unverkennbaren Folgen eines Neuronenschadens von einem unbekannten TV-Doppler Effekt???
Reportage Seite 221
Eine Detektivarbeit eröffnete sich mir. Wann hatte eigentlich die Infektion begonnen? Um 1954 kam das japanische Fernsehen zur Welt. Fünf Jahre später machten sich die Medien auf den Weg die Kids zu entertainen. Dann vermehrten sich die Bücher wie Brötchen. 1968 wurde der Verlag «Shonen Jump» gegründet, der bereits 1970 die Number One des Genres wurde. 1980 erreichten die Mangas Auflagen von 3 Millionen, 1985: 4 Millionen, 1988: 5 Millionen, 1994: 6,2 Millionen, heute sind es mittlerweile 6,3 Millionen, wohl verstanden pro WOCHE! Diese Bücher von naiven Kinderwelten (ob für Kinder oder Erwachsene …) erreichen 40% von allem was in Japan gedruckt wird. (Welche Wälder dafür abgeschlagen werden müssen, bleibt ein Rätsel.)
Was meinten wohl die Leute die am Rande der Stadt gigantische Studiokomplexe gebaut hatten über diese Macht? Versteckt hinter schwarzen Brillen spürte ich die Angst des Superproduktors. Im Fernsehprogramm laufen jetzt jeden Abend mehrstündige Mangakulturgespräche. Während langen Minuten werden pseudo-philosopischer Sinn, einzelne Aktionsbilder von Kritikern, Experten, etc. kommentiert.
Wer steuert wohl das Ganze? Die Augenbraunen des Superproduktors hoben sich plötzlich und vermittelten ein evangelisches Gesicht.
– «Ich warne sie, ich weiss von nichts» , murmelte er.
– «Sogar die NHK (das konservativste Fernsehen des Landes) macht eine Sendung "Warum sind Manga spannend?". Wer steckt dahinter? Wer?» Ich schüttelte den Typ.
Die Stimmung wurde angespannt im dunklen Büro. Schweissperlen rollten von seiner Stirn. Der Mann verschwand. Die Affäre war zu heiss.
Anonyme Telefone spät in der Nacht beeindrucken Metierkundige schon lange nicht mehr. Im Gegenteil zeigen sie, wie nah man an der Sache ist.
Einige Tage später entdeckte ich auf einer Comic-Werbung den Namen Trend Pro Inc. Die Adresse war eindeutig diejenige eines dicken Verlegers im besten Quartier von Tokyo, sogar mit einem eigenen Direktor, einem gewissen Mitsuru Okazaki. Als ich das Haus betrat, um noch mehr über diese Corporation zu erfahren, überfiehlen mich drei Ninjas. Vorhang zu …
Später, als ich die Augen öffnete, stand der Mistsuru da, vor einem hellen Fenster. Weit weg begann er zu erzählen:
- «Aus dem Wort Information und Entertainment kann man Infotainment machen. Wunderbar nicht? Verstehen Sie, man kann eine eigene Sprache für das Volk entwickeln, die direkt wirtschaftsfähig ist»
- «[Gähn]»
- «Bei uns ist es aber keine Fiktion, dass wir Mangas liefern, die den Zweck haben, Leute zu erziehen. Jedes Unternehmen kommt bettelnd hierher, um Vorschriften in Mangaform zu erwerben, sogar der Staat! Schauen Sie sich die letzte Umweltkampagne an, das waren wir! Ein weiterer Erfolg! Wir wollen aber mehr, als die sechzig bleibenden Prozente des Marktes. Unser Ziel sind die Schulen. Wir werden die Kinder lehren: Geschichte, Mathematik, Physik, ... von unserem eigenen Standpunkt aus gesehen, selbstverständlich. Wir werden die Welt dominieren!!»
- Ich schmunzelte: «Bravo, mit dem kriegen sie bestimmt den Nobelpreis der Doofheit.»
- «Sie überlasse ich meinem besten Sci-fi Szenaristen»
- «Das schlimmste ist tatsächlich zu erwarten.»
Ende der Sendung.
If you have further questions ...
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14.01.05 03:36 |
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Anonymer User
Gast
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RE: Anime und Manga - Teil der Kultur Japan?
Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich nicht den
gesamten Beitrag gelesen habe, da hat die Faulheit doch
gesiegt, ich lasse mich dafuer aber gerne beschimpfen. ^^;
Zum Thema:
Ich bin schon der Meinung, dass Comics (manga) in Japan
einen anderen Stellenwert haben als in Deutschland.
Dabei geht es mir auch weniger um die diachrone Entwicklung
dieser Literaturgattung, sondern eher um die moderne
Comicliteratur, die in Tezuka Osamu ihren Gruendervater
findet.
Die Darstellungsform Comic ist in Japan wesentlich opulenter
als in Deutschland und man trifft sie in vielerlei Situationen
an, gerade weil das Medium auch zu unterschiedlichen Zwecken eingesetzt wird. Sei es in einem edukativen Kontext, sei es als Strassenbeschilderung, sei es zur Befriedigung
menschlicher Unterhaltungstriebe.
In Deutschland speist sich das Medium fast ausschliesslich
aus dem Bereich der Unterhaltung.
Die Praesenz und die gesellschaftliche Anerkennung der Comics als vollwertiges Medium mit entsprechender Daseinsberechtigung ist kaum vergleichbar, bedenkt man gleichermassen, was fuer Auswuechse von Comics "lancierte" Begebnisse teilweise haben.
Man denke da an 「ドクターキリコ事件」oder auch an den niedlichen Umstand, dass am Bahnhof 高田馬場 das Anfahrtssignal fuer die Bahnen 鉄腕アトム gewidmet ist, der laut Comic eben dort das Licht der Welt erblickt haben soll.
Im Uebrigen ist die Titeluebersetzung meiner Meinung
nach ein Griff ins Klo gewesen. Es hat schon seinen
Grund, warum der gute Junge "Atom" heisst ...
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15.02.05 22:55 |
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jonny
Beiträge: 2
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RE: Anime und Manga - Teil der Kultur Japan?
Zu diesem ganzen Manga-hype möchte ich nur sagen, dass Europäer gerne dazu neigen Teilaspekte anderer Kulturen zu überinterpretieren (ich will nicht pauschalisieren- ich rede nur von der groben Masse). Ok ich weiß nicht viel über Mangas aber nur um ein Beispiel zu nennen: Ich bin aus Indien und seit einiger Zeit hat man in Europa das Phänomen Bollywood entdeckt und sich daran gemacht es zu verstehen und seinen Einfluss auf die Kultur des Subkontinents zu begreifen. Dazu kann ich nur sagen: das sind bloß Filme!! Ich hoffe, dass ich nicht mit meiner Meinung komplett falsch liege aber Mangas sind doch auch nicht vielmehr als Bilder, die der Unterhaltung oder bildenden Zwecken dienen. oder??
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12.04.05 16:04 |
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Lance
Beiträge: 23
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RE: Anime und Manga - Teil der Kultur Japan?
ich war nun erst in Japan.
Manga/Anime gehört da zum Daily Life einfach dazu. Wenn man in einen Bus beispielsweise steigt, werden Szenarien a la "bitte nicht gegen die Tür" lehnen gerne mit solchen Zeichungen dargestellt.
Gibt auch noch genug andere Beispiele dafür.
Ich find schon dass das zur Kultur dazugehört.
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13.04.05 16:38 |
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Shinja
Beiträge: 636
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RE: Anime und Manga - Teil der Kultur Japan?
Zitat: Wenn man in einen Bus beispielsweise steigt, werden Szenarien a la "bitte nicht gegen die Tür" lehnen gerne mit solchen Zeichungen dargestellt.
Das liegt denke ich einfach daran, dass man sich eher ein Bild ansieht als dass man irgendeinen Satz liest. Man wird besser darauf aufmerksam gemacht. Und der Manga-zeichen-Stil ist nun einmal der perfekte Stil für so kleine Bildchen (habe ich auch hier in Europa irgendwo mal gesehen, dass mittels Manga-Zeichnung auf etwas verwiesen wurde)
Ob man nun gerade deshalb sagen kann, es gehöre zur Kultur wage ich zu bezweifeln.
Was jetzt nicht heißt, dass ich Mangas nicht zur japanischen Kultur zählen würde!
"Knowing is not enough we must apply. Willing is not enough we must do" (Bruce Lee)
Ob du glaubst etwas erreichen zu können oder ob du nicht glaubst etwas erreichen zu können du hast immer recht.
"The world has enough for everybody's need, but not for everybody's greed" (Mahatma Ghandi)
From the moment you wake you shall seek the perfection of whatever you pursue.
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13.04.05 16:42 |
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atomu
Beiträge: 2.677
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RE: Anime und Manga - Teil der Kultur Japan?
Für die Leute, die gerade in Tokyo sind: Da gibt es ab morgen eine interessante Ausstellung über Tezuka Osamus Frühwerk in den Kriegsjahren, 手塚治虫の漫画の原点.
Das würde atomu sich natürlich nicht entgehen lassen, aber leider geht die Ausstellung nur bis zum 6. Mai, und atomu fliegt erst im Juli nach Japan.
正義の味方
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13.03.07 23:19 |
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yamaneko
Beiträge: 3.739
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RE: Anime und Manga - Teil der Kultur Japan?
ich habe hier geantwortet, weil ich den Link zum Lesen geöffnet sehen wollte. Ich habe aber ohne Passwort geschrieben und bei der anonymen Unterschrift bin ich gescheitert.
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11.07.22 21:16 |
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