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Manga und Goethe
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yamaneko


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Beitrag #1
Manga und Goethe
eine Sendung heute um 19.05 im ORF oe1.at
http://oe1.orf.at/artikel/642680
Goethe und japanische Mangas

Hesse meets Hippies, Goethe meets Mangas - in ihrer aktuellen "Weltgeschichte der deutschsprachigen Literatur" eröffnet die in Stuttgart lehrende Germanistin Sandra Richter im Sinne des französischen Philosophen Jean-François Lyotard mit einer Ansammlung von "kleinen Erzählungen" ein Patchwork von Deutungen, die überraschende Perspektiven eröffnen.

19,50
Ich habe den Vortrag gehört und man kann ihn mit oe1-orf.at sieben Tage hören.
Der Titel ist irreführend, denn es wurde viel länger über Hermann Hesse gesprochen und über Rilke in Petersburg..

und man kann den Link nach vier Jhren auch noch öffnen

(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.07.22 02:49 von yamaneko.)
27.02.18 14:16
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yamaneko


Beiträge: 3.761
Beitrag #2
RE: Manga und Goethe
ICH SCHREIBE UND ES GIBT KEIN ECHO: ABER.
mANGA UND gOETHE
yamaneko
Kultur und Geschichte 1 1.263 11.07.22 22:26
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NACHTRAG: niemand hat mir geschrieben, dass ich nichts mehr schreiben soll.
Niemand hat ein Beispiel gesucht und zitiert - auf Japanisch natürlich.




ich hätte gerne ein Beispiel gesehen aber ich weiß nicht, wie ich danach suchen soll.
Gretchen und Faust? Manga von berühmten Romanen?

Wer suchet, der findet:
https://blog.klassik-stiftung.de/goethes...-im-comic/

bitte anschauen, die Graphik dazu kann ich nicht kopieren.
aber hier habe ich die Antwort für jene, die enttäuscht wieder das Forum verlassen, weil nichts neues zu lesen ist.
Goethe, Schiller und die Weimarer Klassik
Schwarzkunst und Neunte Kunst: »Faust« im Comic

von Stefan Höppner · 29. Juni 2018

Hochkultur und populäres Medium? Kein Widerspruch – das zeigen »Faust«-Comics aus mehr als einem halben Jahrhundert.

Literarische Werke, die zu Graphic Novels verarbeitet werden, sind heute ganz normal – das war nicht immer so. Comics galten lange als vulgäres Medium für die Massen, später für Kinder und Jugendliche. Doch spätestens in den 1930er Jahren begannen Zeichner, Texte der Hochliteratur zu adaptieren. Was dazu gehörte, bestimmte der Kanon der eigenen Kultur. Wenige Stoffe haben Zeichner und Texter dabei so inspiriert wie »Faust«. Selbst in den maßgeblichen Comic-Universen von DC (z.B. Batman, Superman) und Marvel (z.B. Captain America, Spiderman) gibt es Faust-Figuren als Gegenspieler der Superhelden, die sich an der »Faust«-Version von Shakespeares Zeitgenossen Christopher Marlowe orientieren. Verbreiteter sind jedoch die Versionen, die sich auf Goethes Stück stützen. Neben den Werken Kafkas hat wohl kein Text aus dem deutschen Sprachraum so viel Resonanz bei Zeichnern aus der ganzen Welt gefunden.

In einer frühen Phase sollten Literaturcomics jugendliche Leser an das ›eigentliche‹ Sprachkunstwerk heranführen. Schon ab 1939 schrieb Federico Pedrocchi italienische Faust-Comics, die von verschiedenen Zeichnern umgesetzt wurden. Legendär ist die US-Serie »Classics Illustrated«, in der 1962 ein »Faust« erschien – etwas später auch auf Deutsch. Auf billigem Papier gedruckt, ästhetisch anspruchslos und mit gekürztem Originaltext macht das Heft keinen Hehl aus seiner didaktischen Absicht; atemlos hetzt der Comic auf den letzten Seiten durch »Faust II«. Unter den letzten Panels werden die Leser aufgefordert, nun das Original in ihrer Schul- oder Stadtbibliothek zu lesen. Das Heft bleibt ein Wegwerfprodukt, das man hinter sich lassen kann – und soll.
Donald Duck in der Hölle – ein Faust fast ohne »Faust«. In: Carlo Chendi und Luciano Bottaro: »Doktor Duckenfaust I«,1958). Abgedruckt in: »Hier bin ich Ente, hier darf ich‘s sein: Goethes Entenhausener Klassik« © Disney

Donald Duck in der Hölle – ein Faust fast ohne »Faust«. In: Carlo Chendi und Luciano Bottaro: »Doktor Duckenfaust I«,1958. Abgedruckt in: »Hier bin ich Ente, hier darf ich‘s sein: Goethes Entenhausener Klassik« © Disney

Auch die meist in Italien gezeichneten Disney-Versionen literarischer Stoffe, in Deutschland durch die »Lustigen Taschenbücher« weit verbreitet, sollen gleichermaßen unterhalten und bilden. Carlo Chendi und Luciano Bottaro zeichneten 1958 einen »Doktor Duckenfaust« – deutlich von Pedrocchi inspiriert, der in der Mussolini-Ära auch die ersten italienischen Donald Duck-Comics geschrieben hatte. Hier sucht Donald Duck als alter Wissenschaftler ein Friedensserum, um den Krieg zwischen Herzog Dagobertus von Duckenstein und den Herren von Knack zu beenden. Mit Mephistos Hilfe wird Duckenfaust zum jungen Ritter, der für Dagobertus kämpft und sich in dessen Nichte Margarete verliebt. Der Teufel persönlich macht aber seine Verwandlung rückgängig, so dass ihm später niemand seine Heldentaten glaubt. Das Vorbild Goethe ist kaum zu erkennen, weil die Vorlage für das Format kindgerecht umgearbeitet werden muss. Wichtige Aspekte wie der Teufelspakt, die Walpurgisnacht und selbst die erotische Beziehung zwischen Faust und Margarete fallen daher unter den Tisch. Im Jahr 2000 schuf Bottaro dann noch einen zweiten Teil, der mit dem Vorbild außer dem Namen fast nichts mehr gemein hatte.
Parallel erzählt: Fausts Beschwörung des Erdgeistes und Goethe mit Schillers Schädel. In: Friedemann Bedürftig, Christoph Kirsch, Thomas von Kummant, »Goethe. Zum Schauen bestellt« © 2007, Egmont Comic Collection, Berlin

Parallel erzählt: Fausts Beschwörung des Erdgeistes und Goethe mit Schillers Schädel. In: Friedemann Bedürftig, Christoph Kirsch, Thomas von Kummant, »Goethe. Zum Schauen bestellt« © 2007, Egmont Comic Collection, Berlin

Als sich der Comic als eigenständige ›Neunte Kunst‹ etablierte, nahmen auch die »Faust«-Versionen zu, jeweils mit ganz eigener Handschrift: Alfred von Meysenbug und Hadayatullah Hübsch produzierten 1968 einen Mini-Faust in Pop Art-Ästhetik und kreisrundem(!) Format, in dem der Erzählfluss von eingestreuten Hegel-, Marcuse- und Adorno-Zitaten durchbrochen wird. Wo die Belgier David Vandermeulen und Ambre in ihrer Version von 2006 in düsteren Farben schwelgen, erzählt Jürgen Bernhard Kuck (2001) in Schwarz-Weiß, zwischen Holzschnitt und expressionistischer Grafik. Der biographische Comic »Goethe: Zum Schauen bestellt«, im Jubiläumsjahr 1999 erschienen, faltet die zweite Lebenshälfte des Dichters und die Handlung des »Faust«-Dramas kunstvoll ineinander. Eines haben diese Versionen bei aller Verschiedenheit gemein: es geht ihnen weniger um die didaktische Vermittlung als um den souveränen, eigenständigen Umgang mit dem Stoff.

Die erfolgreichste Adaptation der letzten Jahre ist »Faust: Der Tragödie erster Teil« von Flix (2010). Hier ist der Titelheld als Dauerstudent und Taxifahrer im heutigen Berlin unterwegs und verliebt sich in die junge Türkin Margarete. Um sie zu erreichen, unterzeichnet er einen Vertrag mit dem ›Coach‹ Mephisto von der Firma ›Happy Life‹ – natürlich gegen »die exklusiven Nutzungsrechte an seiner unsterblichen Seele«. Flix‘ Faust-Parodie ist gespickt mit popkulturellen Anspielungen von Disneys »Dschungelbuch« über den Johnny Cash-Songtext bis zur RTL-Talkshow. Ihren vollen Witz entfaltet sie jedoch erst, wenn man die Goethe‘sche Vorlage kennt, die Flix – wie sich selbst – nicht allzu ernst nimmt. Zur Vermittlung des Stoffes taugt Flix‘ »Faust« so wenig wie die Disney-Versionen. Das ist aber auch nicht ihr Ziel – sondern das virtuose und freie, gleichzeitig aber zugängliche Spiel mit Goethes Drama.
Die »schlechteste Anmache seit Anbeginn der Zeit« – Faust und Margarete, Gott und Mephisto. In: Flix: »Faust. Der Tragödie erster Teil«, 2010 © Carlsen

Die »schlechteste Anmache seit Anbeginn der Zeit« – Faust und Margarete, Gott und Mephisto. In: Flix: »Faust. Der Tragödie erster Teil«, 2010 © Carlsen

Abseits von amerikanischen und europäischen Traditionen entwickelte Osamu Tezuka (1928-1989) in Japan seine eigenen Faust-Visionen. Tezuka gilt als Großmeister des Manga, der den japanischen Comic nach dem Zweiten Weltkrieg maßgeblich weiterentwickelte. Der »Faust«-Stoff hat ihn zeitlebens fasziniert; Tezuka fertigte nicht weniger als drei Versionen an. Die erste Fassung von 1950 ist noch ganz auf ein kindliches Publikum zugeschnitten. Mephisto erscheint als Micky-Maus-artige Figur mit....

DAS WERDE ICH SICHER WIEDER LÖSCHEN;ABER ICH MÖCHTE "DAS" IN RUHE LESEN IN DIESEM FORUM

ich suche weiter: https://de.wikipedia.org/wiki/Neo-Faust
und jetzt ist es nicht mehr OT
Neo-Faust (japanisch ネオ・ファウスト, Neo Fausuto) ist ein Manga für Jugendliche und Erwachsene und das letzte, unvollendet gebliebene Werk des japanischen Manga-Zeichners Osamu Tezuka. Es erschien 1988/89 als Serie in der Zeitschrift Asahi Journal (朝日ジャーナル, Asahi jānaru).

Während es sich bei Neo-Faust um Tezukas dritte Manga-Adaptation von Johann Wolfgang Goethes Faust (1808/32) handelt, arbeitete der Zeichner die Vorlage hier wesentlich um.
Da müßte es doch japanische Leser geben?

(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.07.22 02:25 von yamaneko.)
11.07.22 21:26
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