(21.10.13 23:40)junti schrieb: ...sind hier nicht eigentlich am utopischsten die Vorraussetzungen desjenigen der gesucht wird?
Ich weiss z.B., dass Reizouko hervorragende Japanischkenntnisse hat. Wenn auch das nicht muttersprachler-Niveau ist, dann wird wohl auch kein anderer Deutscher reichen, weil die Firma anscheinend keine Ahnung hat was Japanisch-Kenntnisse angeht. Dann suchen sie einen Japaner mit guten Deutschkenntnissen (Haha!), der in einer deutschen Spielefirma ein Praktikum machen will...
Ahja.
Das war auch mein Eindruck. Die Voraussetzungen sind utopisch (wie so oft, heutzutage).
Mal davon abgesehen ist es lächerlich für Kundenbetreuung in Online Spielen muttersprachliches niveau zu erwarten, wenn wir davon ausgehen dass das bedeutet einen Wortschatz von rund 30.000 Wörtern zu haben. Für das Praktikum langen Kenntnisse in 日常会話 und ein paar Standard 敬語 Floskeln. Mit geschätzten 10.000 Wötern ist man bestens bedient.
Aber, wenn wir davon ausgehen, dass in der Firma niemand ist, der japanisch sprechen kann (denn so scheint es), dann ist es schon nachvollziehbar, warum die Voraussetzung muttersprachliches Niveau ist. Es klingt natürlich erstmal gut, jemanden auf muttersprachlichem Niveau zu wollen, denn wenn man schon jemanden ranholt, dann soll er auch was können. Dass das im Falle von japanisch weder realistisch, noch notwendig ist, kann man natürlich nicht wissen, wenn man keine Ahnung von der Sprache hat.
Bei mir auf der Arbeit ist ein Japaner (vollblütiger Japaner), der in Hawai aufgewachsen ist. Er hatte am Anfang teilweise ähnliche Probleme wie ich, hat einige Fachbegriffe, die man im Alltag nicht zu hören bekommt, nicht verstanden. Er kann in etwa genauso viele Kanji lesen wie ich (es kam sogar einmal vor, dass ich ihm ein Kanji vorgelesen habe, weil er es nicht lesen konnte). Streng genommen ist er weit vom Muttersprachen niveau entfernt (genauso wie ich), auch, wenn er Japaner ist. Wer nicht in Japan aufwächst, der lernt nunmal nicht den immsensen Wortschatz, den Japaner die in Japan aufwachsen lernen (außer, er bringt ihn sich aktiv selbst bei). In vielen Fällen ist ein so großer Wortschatz aber auch nicht notwendig, und dieses Praktikum ist einer davon.