(24.12.20 14:45)Phil. schrieb: Ich bin vielleicht bei B0. wo ich jetzt schon nicht mal weiss, was B1 oder B2 bedeutet.
Und die anderen Begriffe, kenne ich auch nicht.
CEFR schrieb:B2 Can understand the main ideas of complex text on both concrete and abstract topics, including technical discussions in his/her field of specialisation. Can interact with a degree of fluency and spontaneity that makes regular interaction with native speakers quite possible without strain for either party. Can produce clear, detailed text on a wide range of subjects and explain a viewpoint on a topical issue giving the advantages and disadvantages of various options.
B1 Can understand the main points of clear standard input on familiar matters regularly encountered in work, school, leisure, etc. Can deal with most situations likely to arise whilst travelling in an area where the language is spoken. Can produce simple connected text on topics which are familiar or of personal interest. Can describe experiences and events, dreams, hopes & ambitions and briefly give reasons and explanations for opinions and plans.
bitteschön.
Grundsätzlich ist es bei solchen Diskussionen, vor allem wenn man sich sehr weit aus dem Fenster lehnt und von revolutionären Methoden redet, keine schlechte Idee klarer einzugrenzen, was genau man meint.
1. was soll erreicht werden (laut CEFR Tabelle) [denn jeder versteht unter "eine Sprache fließend beherrschen" etwas anderes]
2. welchen Aufwand bringt das mit sich
3. wie geht man vor
Das sind die spannenden Fragen.
(24.12.20 14:45)Phil. schrieb: Aber ja, wir haben es uns allezeit immer schwer getan, die Sprache zu lernen.
Und ja, nach den Beispielen in den Lehrbuechern, gibt es noch ein paar Loesungen, um das gelernte zu verstehen und zu begreifen und dient dem Lehrpersonal, als Barometer, ob der Schueler, das auch verstanden hat.
Und dann gibt es jene Beitraege auch hier im Forum, die sagen. Ich hab dies und das getan. Hat 2 Jahre Japanisch gelernt. Ich ging nach Japan und konnte mich mit denen nicht Unterhalten.
Was ist da schief gelaufen?
Das erging nicht mir so. Das wird wohl vielen so ergangen sein.
Man hat Ablaeufe gelernt, konnte diese aber nicht ausbauen. Es gab kein weiteres Unterrichtsmaterial.
Das liegt vor allem daran, dass man sich am schulischen Ansatz orientiert (hat). Und der dient vor allem dazu, Fortschritte messbar und bewertbar zu machen. Dass das nicht immer die besten Ergebnisse liefert ist mittlerweile mehr als offensichtlich. Aber der Ansatz ist immer noch sehr verlockend, weil sich damit einfach viel Geld machen lässt.
(24.12.20 14:45)Phil. schrieb: Das mit deinem Beitrag, Japanisch lernen mit Lernen mit Computerspielen und Let's plays, ist fuer einen Anfaenger nicht moeglich. Und warum nicht? Weil er das Wort vielleicht nicht versteht was gesprochen wird.
Und auch nicht weiss, wo er danach suchen muss oder soll.
Weil der Spielende bereits einen grossen Wortschatz haben muss, um alles zu verstehen.
Und? Lernende haben unterschiedliche Niveaus. Es ist doch selbstverständlich, dass sich nicht jedes Lernmaterial für jeden eignet. Etwas fortgeschrittenere Lerner können aus den Spielen aber mitunter sehr viel Nutzen ziehen.
(24.12.20 14:45)Phil. schrieb: Es sind Computerspiele, wo du aber keine Entscheidung triffst. Es sind eher Ablaeufe, es ist eine Geschichte die erzaehlt wird. Das Level ist sehr hoch. Oder etwa nicht?
Die Anforderungen sind vergleichsweise hoch, aber man trifft gerade in der Yakuza (龍が如く) Serie permanent Entscheidungen, die die sprachliche Fähigkeit fordern und fördern. So wird man in unzählige (vor allem text-basierte) Gespräche verwickelt und muß häufig zwischen verschiedenen Antworten wählen, die dann zu unterschiedlichen Verläufen der Gespräche führen. Da die Serie aber von Japanern für Japaner entwickelt wurde, wird i.d.R. keine Rücksicht darauf genommen, ob ein 外人 damit klarkommt oder nicht.
Es gibt bestimmte "Minigames" (Spiele im Spiel), die es erfordern, dass man z.B. innerhalb von 15 Sekunden Sätze aus 9 unterschiedlichen Satzfragmenten - von denen jeweils 3 zusammen einen Satz ergeben - zusammenbauen muß, die direkt Bezug darauf nehmen, was der Gesprächspartner gesagt hat. Viele Kombinationen sind dabei schlicht falsch und es gibt mehrere Richtige Kombinationen von denen die besten eine gewisse Schlagfertigkeit erfordern und dann aber entsprechend belohnt werden. Die Schwierigkeit ist dabei auf Muttersprachler ausgerichtet und für Lernende entsprechend hoch.
Kombiniert man das Ganze dann noch mit einem 実行プレイ, erhält man Metainformationen von Muttersprachlern, die das Gesagte einordnen zusammenfassen und verständlicher machen. Das sind z.T. enorm wertvolle Informationen.
(24.12.20 14:45)Phil. schrieb: Glaubst du dass ein Anfaenger damit in Japan zurecht kommen kann?
Natürlich nicht. Mann muß selbstverständlich einigermaßen lesen können und schon über einen soliden Grundwortschatz verfügen. Auch sollte man in der Lage sein schnell und effektiv unbekannte Wörter nachzuschlagen.
(24.12.20 14:45)Phil. schrieb: Meistens ist es jedoch so, dass das ganz einfache Gespraech, auf der Strecke bleibt.
Ja und nein. Wie oben erwähnt befindet man sich permanent in Gesprächssituationen, die erstaunlich viele "Alltagssituationen" abbilden.
(24.12.20 14:45)Phil. schrieb: Ja die Variante, wie komme ich hier oder dorthin. Aber auch. Reich mir doch bitte mal das Salz herueber.
Darf ich noch etwas Milch bekommen? Wozu benoetigt man das? Kann ich mit dieser Bahn nach Tokio fahren. Wo kann ich Schnuersenkel kaufen?
Das ist ein alter Hut. I.d.R hat man das früher mit den typischen Pons/Langenscheidt etc. Werken gemacht. Heute geht man besser anders vor, aber das wurde im Forum schon ausführlich beschrieben - ich muß das hier nicht wiederholen.