Beitrag #4
RE: Kanji-Lernen mit Radikalen!!
Also, das Buch wird hier doch in jedem 2. Thread erwähnt... Remembering the Kanji
Ja... du sollst deine Karten ja auch nicht wirklich wegschmeißen :-) Ich bin nur fest davon überzeugt, daß du nach deinen ersten 1-200 Kanji einfach keinen Sinn mehr darin sehen wirst, Zeit darauf zu ver (-sch-) wenden.
Du lernst erstmal gar keine Lesungen, nur eine englische, nicht zwingend repräsentative Bedeutung, aber das tut zunächst nichts zur Sache. Vor allem lernst du, bei Vorgabe des englischen Schlüsselwortes das dazugehörige Zeichen zu schreiben. Du darfst auf gar keinen Fall die Kanji nur nach dem Prinzip "Ich habe es wiedererkannt" lernen, immer brav das Zeichen dazu schreiben (d.h.: bei Vorgabe des eng Schlüsselwortes muß du ratz-fatz das Kanji schreiben können). Bevor das nicht mit allen klappt, solltest du nicht weiterlernen, die Versuchung ist groß, weil es echt schnell geht. Nicht 3, 5 oder 10 mal schreiben, sondern 1 mal. Das reicht und sonst würdest du auch plemm-plemm, wenn du 500 Kanji wiederholst und dabei jedes 10 mal schreibst.. ;-) Du bekommst eine Methode an die Hand, die Kanji assoziativ zu lernen, ließ dir am besten mal bei Amazon.com die Beschreibung durch. Du brauchst keine angst zu haben, daß du die gleich wieder vergißt. Wenn du dich auf der Suche nach Rezensionen von Büchern durch's Netz wühlst, findest du immer wieder Berichte von Leuten, die ganz erstaunt sind, wieviel sie von dem Kram selbst nach Jahren der Abstinenz noch können (ich kann das auch bestätigen). Ich habe auch mal angefangen wie du, und nicht zu knapp. Ich bin morgens aus dem Haus wie "Hans guck in die Luft" und habe auf verbissenste Weise auf dem Weg zur U-Bahn auf meine Karten geglotzt, ein Wunder, das ich nicht mal an einem Bus oder so kleben geblieben bin: Es gab keine Minute ohne Kanji, bis in den späten Abend, ich hab auch schon mal meinen Einkauf in der Bahn stehen lassen, weil ich in eine total andere Welt abgespaced war... Trotzdem habe ich mir eingestehen müssen, daß es uferlos ist. Ich weiß von meinen damals gelernen Kanji nur noch von einem einzigen 2 angewandte Lesungen, das ist bitter. Und dann kam diese Methode - das war total unwirklich, nach wenigen Tagen gleich ein paar hundert Kanji zu "können", wenn auch nur ihrer Bedeutung im englischen nach, aber dafür auch schreiben -- daran hatte ich zuvor gar nicht erst gedacht.
Ich habe in der Folge auch meine Ex "gezwungen", nach dem System zu lernen, die ist da durchgestürmt als gäb's kein Morgen. Meine jetztige Freundin "muß" auch, die lernt im Bus zur Arbeit gemächliche 10-15. Oh Mann, wenn ich mich so reden höre, hab ich evtl doch den Abstand zu diesem Buch verloren - LOL. Ich hab's vor ein paar Jahren auch mal fast ganz ins Deutsche übersetzt, aber hintenraus gibt's ja außer den Bedeutungen selbst nix mehr zu übersetzen -- das hat mich dann gelangweilt. Ich hab mir viele Bücher gekauft und noch mehr angesehen und wenn du dich nicht ins Tal der Tränen begeben willst, ist das etwas, was du dir zumindest mal ansehen solltest. Die Gefahr der Legendenbildung ist zwar groß, aber der/die Schnellste soll das Buch in 14 Tagen durchgekaut haben. Ich mag das noch glauben, obwohl ich persönlich bei einer Rate von 150 Kanji nach einigen Tagen wahnsinnig würde, falls ich das überhaupt geschafft hätte. Das Hauptproblem ist die Erstellung von *eingängigen* flash cards -- die müssen *dir* etwas ganz besonderes bedeuten, nicht einfach dumme Sätzchen bilden, sonst klappt es nicht. Das kann man nicht genug betonen. Ich habe mich daher auch sehr früh von den Vorgaben des Buchs getrennt + meist meine eigenen gemacht. Das war für mich der anstrengendste Teil, manchmal war ich nach 30-40 flash cards total erschöpft.. Finde deinen Rythmus, sonst gibt's Frust, wie bei allem.
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