Ich lerne Japanisch seit fast einem Jahr im Selbststudium, hatte mittendrin aber auch ne Pause von zwei Monaten oder so (weil ich auf ein Buch gewartet habe).
Also der erste Schritt ist, lerne Kana. Aber das hast du sowieso schon gemacht. Anschließend suchst du dir ein gutes Textbuch, welches auch gerne auf Englisch sein kann. Ich hab mir die deutschen damals auch alle angeschaut, aber die waren jetzt nicht so das, was ich mir unter einem sehr guten Buch vorgestellt hab. Ich will die ja nicht schlecht reden - aber... irgendwie sind das mehr halbe als ganze Sachen. (No offense, arbeitet jemand damit gut, dann soll er das tun - für mich war das nichts).
Wenn du mit Englisch kein Problem hast (ich hatte nach 6 Jahren Schulenglisch am Gymnasium, ca. B1-B2 Level) mit Genki angefangen. Es gibt auch noch Minna no Nihongo (das es sogar auf Deutsch gibt), aber das ist laut meinen Recherchen schlechter fürs Selbststudium geeignet, da komplettes Buch auf japanisch, kompliziertere Erklärungen, etc. Kommt aber auch auf den Geschmack drauf an. Dann gibts noch Japanese for Busy People.. Das ist aber nur interessant, wenn man arbeitet und nicht zur Uni/Schule geht. Ich selber gehe in die zwölfte Klasse, bin deshalb noch Schüler und kann also ein Buch nehmen, welches auf diese Zielgruppe ausgerichtet ist, weil die Vokabeln u.U. für mich interessanter sind. So kam ich zu Genki. Ich habe die alte Edition günstig auf EBay bekommen und die Audio Files bei YouTube gefunden.
OHNE DIE AUDIO-FILES BIST DU AUFGESCHMISSEN IM SELBSTSTUDIUM! Ich bin auch kompletter Autodidakt und da ists sehr wichtig, dass du die Audio Files hast. Das schöne bei Genki: Ca. 85% der Übungen im Textbuch haben begleitende Audiofiles. Beispielsweise ist da die Übung lerne die Zahlen. Die CD liest dir die Angaben vor. Also z.B. ichi *piep* In diesem Piep-Ton musst du dann die Lösung reinsagen. Nach genug Zeit, aber nicht zu viel, wird dir die Lösung vorgesagt. Somit kannst du überprüfen, ob du das richtig gesagt hast. Tja, leider auch nur sehr subjektiv, aber ich hab die Erfahrung mit diversen Englischlehrern gemacht, dass die sich noch weniger um die Aussprache scheren und nur gravierendes korrigieren. Von dem her dürftest du als Autodidakt hier nicht soo den Nachteil haben. Das Problem sind die Tandemübungen. Ich mach sie z.Zt. alleine oder überspringe sie. Dadurch, dass ich das Workbook hab, ist das nicht so schlimm. Alternative: Such dir einen Tandempartner, der mit dir die Übungen machen kann. Muttersprachler über iTalki würd ich erst nehmen, wenn du wirklich schon Genki I+II MINDESTENS beendet hast - meine Erfahrung ist, wenn du wenig kannst, dann wirst du so 90% Deutsch reden und 10% Japanisch, von dem du nur die Hälfte verstehst. Deshalb wen suchen, der das gleiche Buch hat und in etwa gleich weit ist wie du. Wenn du ein bekanntes Buch hast, wie Genki, dann dürfte das leichter sein, als wenn du ein exotisches Textbuch hast. Workbook brauchst du übrigens auch unbedingt.
Soo... Ansonsten so schaut bei mir autodidaktisch lernen täglich mind. 1 Stunde lang aus:
- Memrise benutzen (ich lern damit alle meine Vokabeln. Der Vorteil: die nutzen so ein Karteikastensystem, d.h. sogar uralte Vokabeln werden abgefragt)
- Kanji Senpai 10 min (N5 Kurs. Kostet ca. 2,70€, nicht die Welt). Lernt dir die Kanji und auch das Schreiben dieser + Lesungen. Auch so ne Art Karteikastensystem, wobei du hier keine gezielten Kanji wiederholen kannst, was vllt. ein Nachteil sein KANN
- Genki
-> Wenn ich eine neue Lektion anfang: Text lesen. Mit der CD mitsprechen, selber lesen. Vokabeln hab ich dazu aber vorher schon mit memrise gelernt. Anschließend Vokabeln reinziehen im Buch, da ich vllt. bei memrise nur zufällig was richtig gehabt haben könnte und doppelt hält besser, right?
- nächster Tag: 1 Grammatik pro Tag (also ein Punkt der Grammatik der Lektion) reinziehen. Mal zwei, mal sitz ich zwei Tage an ner Grammatik, kommt auf den Punkt drauf an. Anschließend mach ich die Übugen aus dem Text- und Workbook dazu
- ich mach solang mit der Grammatik weiter, bis ich die Übungen dazu fertig hab. Zum Schluss mach ich noch die Review-Exercises. Am Ende der Lektion lern ich die Kanji. Mag umstritten sein, aber da ich bei Kanji dreigleisig fahr (Genki + Workbook, Kanji Look & Learn + Workbook (das Workbook reicht, das Textbuch brauchst du nur, wenn du mit Mnemonic besser lernen kannnst9, Kanji Senpai) kenn ich die Kanji eh schon und mach dann die Übungen entsprechend dazu.
- wenn ich die Kanji fertig hab für die Lektion und auch die Review Exercises geht es weiter mit dem nächsten Text und das mach ich immer so weiter, bis zum Ende xD
Ich hab mir aber noch Shin Nihongo Mon 500 bestellt. Das ist eigentlich ein Buch zur Vorbereitung für JLPT N5-N4. Aaaber ich erhoffe mir daraus nach Beendigung von Genki 1+2 zu schauen, ob ich das was ich gelernt hab tatsächlich verstanden hab und wenn ich JLPT N5-N4 bestehen würde, dann denk ich, hab ich gute Taten geleistet. Ansonsten Grammatik in Genki weiderholen. Alternativ kann man auch in Tae Kims Grammar Guide nachschauen, aber der ist völlig anders strukturiert als Genki, also lieber zum Nachschlagen, aber nicht zum Lernen. Mit der oben beschriebenen Strategie schaff ich Japanisch neben der Schule (trotz anstehendem Abitur) zu lernen. Sollte ich mal keine Zeit für das Textbuch haben: Die Vokabeln wiederholen mach ich am Handy dennoch. Wenn ich Ferien hab, machc ich mehr pro Tag, aber mein Plan ist so ausgelegt, dass ich varriieren kann.
WICHTIG: Lerne wirklich jeden Tag. Wenn du es nicht tust, endest du in einem Teufelskreislauf. Solltest du weitere Fragen haben, dargst du dich gerne an mich wenden weg. Detaisl zu Genki oder Kanji-Look and Learn und den dazugehörigen Workbooks oder sonst was.
Aber das ist jetzt nur meine Methode, wie ICH lerne und wie es für MICH funktioniert. Ich lese gerne. Hab mir deshalb Japanese Graded Readers bestellt. Als Selbstmotivation. Aber wenn du lesen gar nicht magst, dann funktioniert das bei dir evtl. gar nicht. Es gibt Leute, die lernen mit Japanese Pod 101 allein vom Hören. Für mich ist das z.B. nichts, ich brauch Übungen. Der Schlüssel - probiere aus. Viele Bücher gibts gebraucht auf eBay und in Unibibliotheken. Für die Unibibliothek kann man sich einen Ausweis machen lassen, auch als Nichtstudent, normalerweise
Viel Glück!