Das Rätselbuch aus dem ich
diese Aufgabe habe, richtet sich hauptsächlich an Schüler und naturwissenschaftlich interessierte Durchschnittsbürger, es geht darum die zugrunde liegenden Mechanismen bestimmter Vorgänge zu verstehen, deshalb ist eine Vereinfachung, bzw Reduktion der Aufgabenstellung auf das Notwendige sinnvoll.
Wie Reedmace schon schrieb, kommt es auf den Abstand der Fahrzeiten der Züge an. Würden die Züge aus beiden Richtungen die gleiche Ankunftszeit habe, würde sich die Frage welcher Zug zuerst kommt erübrigen, da beide stets zur gleichen Zeit ankämen, Pünktlichkeit vorausgesetzt.
In der Praxis wird das aber eher selten vorkommen, die Fahrzeiten sind also versetzt und die Züge treffen in der Folge A, B, A, B, A .... usw ein.
Ein Fahrgast wird also entweder in dem Intervall A - B eintreffen, das bedeutet Zug A ist weg und der nächste Zug der ankommt ist Zug B, oder er kann im Intervall B - A eintreffen, das bedeutet Zug B ist weg und der nächste Zug wird Zug A sein.
Nur wenn die Abstände gleich groß sind, wird die Wahrscheinlichkeit für das Eintreffen eines jeweiligen Zuges ungefähr gleich sein. Also z.b.
6:00; 6:05; 6:10; 6:15...
Dieses Szenario wird aber auch nicht so häufig sein, sondern meist wird ein Intervall größer oder kleiner als das andere sein, wodurch sich dann auch eine Veränderung der Wahrscheinlichkeit ergibt, in einem dieser Intervalle einzutreffen z.b.
6:00; 6:03; 6:10; 6:13...
Während es von 6:00 - 6:03 nur 3 Minuten sind, in die man eintreffen muss, um als erstes den Zug B ankommen zu sehen, hat das andere Intervall eine Länge von 6:03 - 6:10 = 7 Minuten. Es ist also deutlich wahrscheinlicher im zweiten Intervall einzutreffen, in dem man zuerst den Zug A ankommen sieht.
In dem Buch findet sich noch eine Skizze mit einer Zeitskala und der Hinweis das es für denjenigen, der Schwierigkeiten hat diese Aufgabe zu verstehen sehr nützlich ist, sich eine Zeitskala zu zeichnen, da es dann offensichtlich wird.