(19.09.14 11:00)Hachiko schrieb: Um nur ein Beispiel zu nennen, gestern habe ich nach der Übersetzung des Wortes Prinz gesucht und da boten sich gleich 40
Varianten an. Obwohl Englisch eine sehr distinguierte Sprache ist, mit dem Abwechslungsreichtum der japanischen kann sie
nicht konkurrieren. Ich weiss nicht wie es im Chinesischen aussieht, da müßte man uneren Experten Hellstorm befragen,
aber jede zumindest westeuropäische Sprache setzt da gewisse Grenzen, die kaum die Zahl 5 überschreiten.
Ich würde sagen, dass das jetzt vor allem mit den jeweiligen Adelstiteln zusammenhängt. In manchen Ländern sind die sehr vielseitig und kompliziert, in anderen wiederum nicht. Dafür sind in diesen Ländern dann wieder andere sprachliche Sachen vielseitiger und komplizierter.
In Lakota z.B. (und sicher auch in anderen nordamerikanischen Sprachen) gibt es kein Wort für Prinz, weil es schlicht keine Prinzen/Adligen gab. Dafür gibt es z.B. für "älterer Bruder" 6 Varianten: "mein/dein/sein älterer Bruder" für Brüder von männlichen Personen und "mein/dein/ihr älterer Bruder" für Brüder von weibliche Personen.
Was ich sagen will: Von einzelnen Wörtern kann man schlecht auf die ganze Sprache schließen.
(und Wadoku zeigt bei der Suche nach "Prinz" auch noch die Übersetzungen von "Prinzip" mit an)
(19.09.14 11:22)Hellstorm schrieb: Jo, das stimmt. Aber ich finde Englisch wirklich recht faszinierend. Ich muss sagen, man lästert ja oft über Englisch, aber ich finde die Sprache an und für sich halt ziemlich mächtig. Ich muss mich da auch mal ein wenig mehr und detaillierter mit beschäftigen.
Ich finde, Englisch ist genau so umfangreich und vielsschichtig wie jede andere Sprache auch. Das international benutzte "simple English/Engrish/Denglish/Chingrish" ist halt oft recht platt und lächerlich.
Das Problem bei Englisch ist: Die Leute, die es ein bisschen kennen, vor allem Europäer, die ähnliche Muttersprachen haben, glauben, es sei ganz einfach und leicht und sie könnten es perfekt. Am Anfang lernt es sich halt leichter als Sprachen wie Japanisch oder Chinesisch, und man kommt schon ziemlich weit mit einfachen Grundkenntnissen, und lesen kann man ja sowieso alles (nur nicht unbedingt verstehen).
Je mehr man davon lernt und liest, desto mehr begreift man, dass man weit entfernt davon ist, es perfekt zu können und dass es insgesamt nicht leichter oder simpler als andere Sprachen ist.