RE: Wörter in Kana schreiben
Nein, unÜBLICH ist es ganz und gar nicht, aber unVORTEILHAFT.
Denn das, was der durchschnittliche Japaner über die Lippen bringt, wenn er Katakana-Deutsch oder Katakana-Englisch spricht, hat mit dem 'normalen' Klang der Wörter im Deutschen oder Englischen oft nicht so besonders viel zu tun.
Die Aussprache wird für japanische Sprecher durch die Katakana-Schreibung zwar logischerweise ERLEICHTERT, aber sie wird dadurch auch äußerst merkwürdig. Das Deutsche hat nun einmal diverse Laute, die es im Japanischen nicht gibt, und die man deswegen in Katakana-Silben (auch in den erweiterten Kombinationen) nicht so darstellen kann, daß ein Japaner sie auch so ausspricht, wie sie 'normalerweise' ausgesprochen werden. Typische Beispiele sind z. B. "ö" oder "ü" (die mit エ bzw. ユー umschrieben, damit aber keineswegs korrekt wiedergegeben werden) oder auch schon die Tatsache, daß im Deutschen viele Silben geschlossene Silben sind (also auf einen reinen Konsonanten enden), was man in Kana-Zeichen (mit Ausnahme von "n") eben nie korrekt wiedergeben kann.
Zu meinen "lustigsten" Beispielen gehören ライプチヒ raipuchihi, シュラィァ shuraia, クリムト kurimuto, ルーブル rûburu, シュトルぺァン shutorupean und リューゲン ryûgen. Den Japaner, der aufgrund dieser Schreibung die Wörter so aussprechen kann, daß ein Deutscher ohne fünfmaliges Nachfragen und Umschreiben verstehen kann, was er meint, habe ich noch nicht getroffen.
Auflösung:
Leipzig, Schleier, (Gustav) Klimt, je nach Lust und Laune: Rubel oder Louvre, stolpern und Rügen...
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.07.04 12:03 von Botchan.)
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