Beitrag #1

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Beitrag #2

Das klingt jetzt vielleicht ein bisschen harsch, aber so weit ich weiß, hast du dich noch nicht mit einem Japaner unterhalten, richtig? Sie benutzen andere Gesten, Blicke und Betonen anders. Sie bewegen sich anders, bei ihnen ist anderes "normal". Sie sehen uns, wie wir sie mit 'unseren', mit 'ihren Augen', weswegen man sich gegenseitig häufig missinterpretiert. (ich hatte schon 'streit' mit japanischen Erwachsenen, aufgrund von Missverständnissen)
Japaner haben einen ganz anderen Humor und finden vieles, über was wir lachen, nicht lustig. Erzählst du einem Japaner einen Witz, kommt es noch ab und zu vor, dass er eher verwirrt als erheitert ist.
Ich könnte jetzt damit anfangen, dass die Kultur und die Geschichte sich grundlegend unterscheidet, und wir seit tausenden von Jahren nichts mehr 'gemeinsam' gemacht haben. Bis die Globalisierung so richtig eingesetzt hat (sagen wir mal vor dem 2. Weltkrieg), war diese Kultur auch noch recht unberührt und abgeschottet, von der Industrialisierung abgesehen. Die große Veränderung, die ich empfinde, findet erst seit ein paar wenigen Jahrzehnten statt.
(Mal unter uns Schweizern Und ych schyb iäz mol uf dialekcht, will Ych dir ufzaige wett, dass sogar d'düütschy kchultuur sich vu dr schyzrischä undrschaidt. Du kchänsch sichr z'bischbill vum Bäkcher, wo dr düütsch sayt "ich bekomme ein Brot" undr Schyzr chunt und sayt "I hett so geerä es Brot, bitte!". D'schyzr und di dütschä sin schu ä laangi Zyt im glychä Kchultuurruum und trozdem simmer doch irgendwyä vrschydä.
( a) ich hoffe der Dialekt unterscheidet sich nicht so stark von dem Berner und du kannst das lesen! b) jeder Deutsche, der das zu verstehen vermag, bekommt ein Cookie von mir!)

Wie gesagt, es klingt harsch, aber diese Erfahrungen sollte man persönlich machen.

Beitrag #3

Hallo,

Ein krasses Beispiel für mich war einige Male schon das die Japaner häufig ohne
mit der Wimper zu zucken in der Lage sind Shrimps, Hummer und andere
Meerestiere bei lebendigem Leibe zu verspeisen.

Bei dem Tintefisch habe ich das auch noch geschaft, weil man dem nicht
mehr ansah das er ein Tintenfisch war obwohl er sich noch bewegte.
Ansonsten fällt es mir schon schwer wenn sich das was ich essen will sich
noch bewegt.

Viele Grüße
Klaas

Beitrag #4

Ich weiß ja, wo man gegrillte Spatzen bekommen kann, aber Hunde und Hamster? Das hab ich noch nie gehört...

Horuslv6, ich hätte gern ein Cookie von dir :-)

Im Ernst, Horuslv6s Beschreibung stimmt ziemlich genau mit meinen Erfahrungen überein, allerdings habe ich persönlich keine Probleme gehabt, mich in der japanischen Kultur zurechtzufinden. Ich denke, es kommt sehr darauf an, wie offen und anpassungsfähig man ist.

Beitrag #5

Fliege nach Japan und finde es selber raus. Oder lies eine japanische Zeitung, wenn du alles lesen und verstehen kannst, dann gibt es allzu grossen keine Unterschiede.

Sorry, fuer die etwas harschen Worte. Weiss ja nicht, welches Buch du liest, aber Unterschiede in der Kultur sollten darin schon aufgezeigt werden, z.B. Sprache, Schrift, Religion, Philosophie, Familie, Arbeit usw.

Beispiel Essen, ist dir nicht aufgefallen, dass vollkommen unterschiedliche Werkzeuge benutzt werden, um das Essen zum Mund zu fuehren. Denk mal darueber nach, was das fuer die Zubereitung der Speisen bedeutet. Das ist fuer mich ein weit aus groesserer Unterschied als das, was auf dem Teller landet.

P.S. was Hund und Hamster angeht, gibt bestimmt welche, die das essen, aber das ist weder normal noch weit verbreitet.

Beitrag #6

Hunde sollen doch eher auf chinesischen Speisekarten angesiedelt sein und Hamster bzw. eher Meerschweinchen gibts in Südamerika ganz gerne.


Kulturunterschiede... Unterschiede festzustellen ist immer eine Frage der Messgenauigkeit. Eigentlich hat jede noch so kleine Menscheneinheit (z.B. ein Dorf) eine "eigene Kultur". Sie unterscheidet sich allerdings nur in Kleinigkeiten von der Kultur des Nachbardorfes, zum Beispiel ein zwei Wörter, die anders ausgesprochen werden* oder kleine Eigenheiten im Zusammenleben.
Nur weil die Unterschiede meist so marginal sind, werden sie nicht wahrgenommen; die Gemeinsamkeiten überwiegen ja.
Werden die Abstände größer, summieren sich diese Kleinigkeiten aber auch.
Es kommt nur darauf an, ob man diese Unterschiede nun über- oder unterbewertet.

*Ich habe da mal eine interessante Webseite dazu gesehen, glaub von einem Linguistiker. Nur aufgrund der wiederholten Frage "Wird das bei Ihnen so oder so ausgesprochen?" konnte das Programm bis auf wenige km genau sagen, wo genau man herkam. Habs aber natürlich nicht mehr wiederfinden können.

Und genau den gleichen Fehler machst Du gerade unwissentlich. Einerseits kann man nicht jeden haarfeinen Unterschied aufzählen, das würde Regalwände füllen, also muss man es sich persönlich ansehen. Und gleichzeitig marginalisierst Du einige Unterschiede, die Dir bekannt sind.

Was erwartest Du, Aliens? Natürlich, irgendwie ist die Kultur auch ähnlich, es sind alles Menschen in einer modernen Zeit (keine Menschenopfer mehr ), da wird man zufälligerweise auch Gemeinsamkeiten finden. Vielleicht sind es wirkliche Gemeinsamkeiten, die gemeinsam gewachsen sind, vielleicht sind es importierte Kulturteile, vielleicht sind es genau betrachtet auch keine Gemeinsamkeiten.
Beurteile ich es als Unterschied, dass die einen mit Stäbchen essen und die anderen mit Gabel, oder sehe ich es als Gemeinsamkeit, weil ja trotzdem bei beiden an einem Tisch im Sitzen auf Tellern gegessen wird?

Am besten ist immer, mach Dir selbst ein Bild ohne Filter.


PS: Horus, Du schuldest mir ein Cookie.

Beitrag #7

@horuslv6 - ich bekomme auch ein Cookie von Dir

Kommt man das erste Mal nach Japan: "Boah eh, alles total anders hier."
Ist man einige Zeit dort: "Hmm, ist ja fast alles, wie bei uns auch."
Ist man wirklich lange Zeit dort: "Oberflächlich mag das ja mit uns in manchen/vielen Dingen ähnlich sein. Aber da drunter sind die Japaner so was von anders. Das fällt mir immer mehr auf, je länger ich hier lebe."

Zitat aus dem weiteren Familienumfeld und auch aus eigener Erfahrung.

Beitrag #8

Kann mich mau nur anschließen. Es ist eben ein Ding der Perspektive.

Was ich eigentlich absolut nicht leiden kann ist, wenn Japaner (oder allgemein Anhänger von für Deutsche "exotischen" Kulturen) in den Medien etc. wie Außerirdische behandelt werden. Bei solchen Sachen werden die Eigenheiten einfach viel zu sehr herausgehoben und derart übertrieben dargestellt, dass es schon nicht mehr schön ist. Bei solchen Gelegenheiten sage ich auch immer gerne "Das sind auch nur Menschen wie wir". Aber nimmt man mal die Übertreibungen weg, bleiben die Unterschiede dennoch. Auch wenn die Grundbausteine in allen Kulturen in etwa gleich sind, sind es ja gerade die Feinheiten, die eine Kultur ausmachen. Und je nachdem, wie oft man damit zu tun hat, wachsen einem manche Eigenheiten ans Herz und manche gehen einfach nur tierisch auf den Keks.

Apropos Keks, ich bekomm auch ein Cookie

Beitrag #9

Hmm, ich denke mal Japaner werden gewiss anders sein als Deutsche. Ich merke ja nur schon wie anders Deutsche und Schweizer sind und das obwohl man denken könnte, die Kultur sei im Grunde gleich...

Beitrag #10

@Dialekt: Ich bin trilingual in Deutschland aufgewachsen, meim ch-dialekt basiert auf einem stark verostschweizerten jungend glarner dialekt, der aber noch in einigen Dingen unrein ist. Lokale (Glarner) bemerken meine Fremdheit im Dialekt nach einigen Saetzen schon.