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Schnell Japanisch lernen
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Kawikaze
Gast

 
Beitrag #11
RE: Schnell Japanisch lernen
Ich lerne jetzt seit etwas über einem Jahr japanisch. (1/14 - 2/15)
Dabei habe ich alles ausprobiert, was mir unter die Finger kam:


Rosetta Stone ( 50 % )
Pimsleur ( 66 % )
Heisig ( Band 1: 100 % passiv, aktiv 60 %, in Wiederholung)
Vokker - Vokabeltrainer
Anki - Vokabeltrainer
diverse Internet / online Games (Kana-Traning etc.)
VHS - Intensivkurs (abgebrochen)
LinQ (neu)

(in Prozent, wieviel ich davon bis jetzt abgeschlossen habe, falls Angabe möglich)

Bücher:
Japanisch mit Manga (kurzweilg, für Einsteiger, nur absolute Basic-Kenntnisse, komplett gelesen)
Das Anime Lösungsbuch (erklärt sehr gut, läßt sich gut lesen, komplett gelesen)
Minna no Nihongo ( aus dem VHS Kursus... habe ich mich noch nicht mit angefreundet...)
Japanisch im Sauseschritt (ich glaube, ich habe mal reingeschaut...)
Konnichwa, Japan! ( reingeschaut )

Heisig 1 ( 100 % ) komplett durchgeackert
Heisig 2 (der Sinn hat sich mir noch nicht erschlossen...)
Heisig 3 (einmal ausgepackt und reingeschaut... brauche ich noch nicht)


wie man sieht... vieles angefangen

und wer jetzt sagt: der hat alles ausprobiert, und nichts zu Ende gebracht... Richtig und falsch
Ich benutze verschiedene Methoden solange, wie sie mir Spaß machen. Und Spaß kommt durch Fortschritte. Wenn es diese nicht gibt, wird die Methode gewechselt.
Auch wenn ich weiter unten den Eindruck erwecke, mir kommt es vor allem auf Zahlen und Fakten an, so muß ich sagen, vielleicht... als -mittel zum Weg. Dieses Vorgehen dient mir als eine ständige Kontrolle meiner Fortschritte.


Ich geb zu den einzelnen Methoden mal meinen Senf ab:

Rosetta Stone Japanisch macht erst Sinn, wenn man den Heisig durchhat, denn dann kann man komplett mit den Kanjis "lesen" und muss sich nicht erst alles mühselig zusammenreimen. Auch der Pimsleur hilft vorher gewaltig, gerade bei der Aussprache. Ansonsten arbeitet man nur mit den Romanji oder nur mit Hiragana, weil es einfacher ist, aber zu oft ohne Sinn den zu begreifen.
Alles in allem, bin ich bis zur Hälfte durchgekommen. Im Moment ist RS nicht installiert, werde mir demnächst aber den Rest vorknöpfen, falls das dann noch Sinn macht.

Pimsleur höre ich immer im Auto auf dem Weg zur Arbeit. Statt Radio zu hören, kann man sich also sinnvoll beschäftigen und seine Aussprache trainieren. (Lektionen 1 & 2 durch, 3 muss ich mir noch zulegen). Zur Kontrolle kann man sich ja mal ein paar Lektionen vorraus den Startdialog einer Lektion anhören. Da versteht man kein Wort. Das ändert sich allerdings sehr schnell. Daher klare Empfehlung für alle, die erstmal sprechen lernen wollen, und vielleicht gleichzeitig den Heisig bearbeiten. Diese zwei Methoden kann man komplett unabhängig voneinander lernen und später zusammenführen. Aber sehr teuer und vom Umfang her eher knapp, auch wenn man hier viel Zeit investieren muss (deswegen eignet sich ungenutzte Zeit beim Autofahren). Ich persönlich kann es mir nur im Auto anhören, wenn ich eh nichts anderes machen kann, ausser eben fahren. Sonst wärs stinkelangweilig. Das Sprechen macht allerdings Spaß, und das ist für eher schüchterne Menschen wie mich von Vorteil.

Heisig: habe ich direkt zu Anfang, also nach 1 oder 2 Wochen mit gestartet, und war schwer begeistert. Ich kann nur jedem Anfänger empfehlen, Heisig auszuprobieren. Je früher man ihn einsetzt, desto mehr Nutzen zieht man aus ihm. Ich hatte Anfangs zur Abfrage vokker (ein online Vokabeltrainer) benutzt, ein schwerer Fehler, der mich viel Zeit gekostet hat. Seit September letzten Jahres nutze ich Anki, welches tausendmal besser ist. Heisig habe ich folgendermassen bearbeitet: von Januar 14 bis Juni 14 die ersten 1700 Kanjis, dann hatte ich keinen Bock mehr. Im September 14 hatte ich Anki installiert, und ganz normal Vokabeln gebüffelt, also mit Vertonung und Kanji (kein Heisig). Da mir aber immer wieder unbekannte Kanjis unterkamen, die ich noch nicht mit Heisig gelernt hatte, ärgerte mich das doch gewaltig.
Also habe ich den kompletten Heisig von November bis Ende Dez. in ungefähr 6 Wochen durchgeackert. Die ersten 1200 waren kein Problem, danach wurde es sehr zäh. Die letzten 300 waren easy. Natürlich habe ich nicht alles behalten, das ist aber auch nicht schlimm, wichtig ist mir nur, das ich mich erinnere (wenn ich das Zeichen sehe, und die deutsche Entsprechung. Fast immer läßt sich die Bedeutung über Heisig herleiten.). Jetzt kann ich jeden Tag 50 neue Vokabeln (also nicht die Heisig Kanji, sondern Wörter und Sätze) dazunehmen. Effektiv sind das natürlich nur 25, da Anki beide Richtungen abfragt. Zusammen mit anderen Wissensgebieten, die ich mit Anki lerne, habe ich jeden Tag ca. 100 - 200 neue "Dinge", effektiv allerdings deutich weniger, da sich vieles überschneidet. (Was dem Lereffekt aber stark zugute kommt).

Vokker: wurde von mir im Jan. 14 als Vokabelprogram gewählt, weil es online verfügbar, kostenlos und man die Vokabel per Tatatur eingeben kann (nicht muss). Zum pauken gut geeignet, aber für große Mengen Vokabeln zu unflexibel. Ich denke, hätte ich von Anfang an Anki eingesetzt, hätte ich den Heisig in 4 Monaten durchgearbeitet.

Anki: bestes Programm zum Pauken und Vokabeln lernen, zumindest was mir bis jetzt untergekommen ist. Sehr viele Vokabellisten sind online verfügbar.
Darunter Heisig komplett in mehreren Varianten, minna no nihongo mit ca. 1000 vertonten Anfängervokabeln, und vieles andere.

Hiragana / Katakana
Die Kanas wollten anfangs gar nicht in meine Rübe (also in den ersten 5 Tagen)... daher habe ich im Netz gesucht... und fand Usugi-Chans Kana Practice mit drag and drop (so ähnlich)
Da zieht man die wild durcheinandergewürfelten Kanas in die entsprechenden Hiragana bzw. Katakana Tabellen. Mit Stopp-Uhr, damit man weiß, wie lange man gebraucht hat.
Damals gestartet bei 15 min, als ich die einzelnen Kanas immer nachschauen mußte. Der Vorteil war, es bleiben immer dieselben Kanas übrig, mit denen man sich umso intensiver beschätigt, um diese zu unterscheiden und sich Eselsbrücken auszudenken. Ich hatte mir immer die benötigte Zeit aufgeschrieben. So konnte ich von mal zu mal sehen, das ich immer schneller wurde, bis nur noch einige wenige Kanas überblieben (immer die gleichen), die einer Spezialbehandlung (extremer Eselsbrückenkreativitätsprozess *G*). Während dieser Phase stieg natürlich die benötigte Zeit zum Lösen wieder um einige Minuten an um danach aber zu "sitzen". Letztendlich habe ich die Kanas so, nach einer Woche Vorbereitung, in einer Nacht gelernt (von 20:00 bis 4:00). Natürlich mußte ich diese wiederholen, dass mache ich auch heute noch ab und zu (vor allem, um möglichst 100% richtig in möglichst kurzer Zeit zu schaffen).


VHS: ich habe kurzfristig einen Intensivkurs in Düsseldorf besucht, jeweils 3,5 h am Stück, oder so... War mir zu langweilig und ineffektiv und auch durch die Fahrerei zu aufwändig. Ich hatte das Gefühl, mit RS und Heisig in kürzerer Zeit wesentlich mehr zu lernen.


Seit Anfang dieses Jahres benutze ich LinQ. Für japanisch leider nicht so gut, wie für andere Sprachen... aber das System hat mich überzeugt.
So schnupper ich ein bischen in Spanisch und Niederländisch rein, und kann mein Englisch verbessern.

Mein aktueller japanisch Status: ich weiß, das ich noch nichts kann... aber das wird sich ändern!
Zumindest bin ich weiter, als anfangs erwartet. In Animes vertehe ich zumindest in fast jeden Satz ein Wort oder mehrere und die meisten Schriftzeichen ergeben irgendwie einen Sinn, auch wenn da noch viel Zeit zu investieren ist.
Meine größte Sorge waren am Anfang die Schriftzeichen, da war meine Abschätzung: wenn ich jeden Tag eins lerne, dann brache ich mit Pausen ca. 10 Jahre.
Das geht ja mal gar nicht, denn ich hatte nicht vor, so langsam voranzukommen. Jetzt ist der Heisig durch, und ich betrachte das erlernte als grobe Basis, löchrig und lückenhaft, aber überall offen für neue Anknüpfungspunkte im Gehirn.
Wer sich intensiver mit Lernen, Gedächtnissport, Leistungen, Merkfähigkeiten etc. auseinandergesetzt hat, der weiß, dass dieses Sammelsurium die größte Effektivität beiinhaltet.
Wenn sich Gedächtnissportler irgendwelche Zahlenreihen oder sonstiges merken, dann haben die das trainiert. Die besten haben für jede Zahl von 1 bis 1000 ein Wort oder Bild parat (irgendeiner von denen arbeitet derzeit an einem System bis 10000), und brauchen bei langen Zahlen nur Bilder aneinanderreihen. Nichts anderes ist Heisig. Im Prinzip kann das also jeder machen, es erfordert nur Arbeit. Wahrscheinlich ist normales Vokabellernen auch nichts anderes, und je länger man das betreibt, desto besser wird man darin. Es sei denn, es überlagern sich zu viele Dinge am gleichen "Knotenpunkt" im Gehirn, dann gibt es einen Stau, den man durch alternative Ideen beseitigen sollte (lernen mit allen Sinnen).

LinQ:
Lesen ist noch schwer, habe aber auch erst gerade mit LinQ angefangen, mich damit intensiver zu beschäftigen. Flüssiges Lesen ist das Ziel für dieses Jahr.


Hmm, kommt ganz schön arrogant rüber, was? Für einen Anfänger...
Aber egal, ich war immer entweder sehr schlecht in einem Bereich ( der mich nicht interessierte ), oder eben einer der Besten... oder der Beste
Möge mein Text hier, den einen oder anderen Funken auslösen, bzw. zu alternativen Denken anstoßen...


Viele Grüße
Klaus Bodo
07.02.15 13:36
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moustique


Beiträge: 1.811
Beitrag #12
RE: Schnell Japanisch lernen
Wow!
In einem Jahr soviel Material angesehen.
Ich weiss aus Erfahrung, dass Japanisch eine sehr schwere Sprache ist.
Die womoeglich beste Methode waere, als japanisches Kind zur Welt zu kommen.

Die zweite Variante, waere deine Kindheit in Japan zu verleben und mit japanischen Kids aufzuwachsen.

Die dritte Variante waere als Jugendlicher in Japan zu leben. Aber da man eigene Interessen und Vorlieben hat, wird man vom Eigentlichen abgehalten. Auch wenn du in der japanischen Gesellschaft bist. Freundin, Musik hoeren, Privatprobleme im Job und dergleichen mehr, werden dich vom Lernen abhalten.

Wenn du diese 3 Faktoren nicht erfuellst, bleibt dann die vierte Variante. Also jene die du jetzt durchlebst.
Und auch die gleiche die wir alle durchlebt haben.

Es gibt viele Studenten hier, die schon mehr als ein Jahr dabei sind und manche sind schon Jahrzehnte dabei.
Manche haben es wie du gemacht, andere blieben stur bei ihrer Lernmethode.
Die Lehrbuecher vermitteln jedem Schueler die Grundstruktur der japanischen Sprache. An Hand von Lektionen und Uebungen versucht die Methode, ein Gefuehl der Sicherheit, in der Materie zu vermitteln.
Also alltaegliche Floskeln, die man auf Schritt und Tritt auf dem Terrain antrifft, diese sofort zu verstehen und anzuwenden.

Kids lernen die Sprache ohne Kanji und Kana. Mit 6 Jahren gehen auch sie zur Schule und lernen dann nach einem bestimmten System die Kanji. Mit Uebungen und Beispielsaetzen, etc pp. lernen sie damit wie man diese Kanji einsetzt.

Japanische Kids, muessen auch einige Jahre in die Schule gehen um ihre eigene Sprache zu lernen und diese mit Kanji, in der Schriftsprache zu verwenden.

Die Methoden haben nur eine gewisse Anzahl an Vokabeln. Aber ich weiss dass es viel mehr ist.
Viel, viel mehr.

Diese Webseite hat 9.830.000 japanische Vokabeln und auch Beispielsaetze.
http://ejje.weblio.jp/

Und du willst wirklich das in 2-3 Jahren verstehen?
Dann waerst du ein Genie!?

Ich glaube jedoch eher, dass du das niemals schaffen wirst.
Dafuer spricht deine Lernmethode.
Aber ich lasse mich gerne ueberzeugen.
Mal sehen ob du noch in 10 Jahren dabei bist.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07.02.15 18:18 von moustique.)
07.02.15 18:12
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NL


Beiträge: 99
Beitrag #13
RE: Schnell Japanisch lernen
(28.06.14 10:08)restfulsilence schrieb:  die letzte Sprache die ich gelernt habe war Englisch in der Schule. Und selbst das hat man so nebenbei gelernt, da es ein Fach war und man sich sowieso damit beschäftigen musste. Im Grunde habe/hatte ich keine Ahnung wie man eine Sprache lernt.

Ich habe in der Schule nur ca. 3,5 Jahre Englischunterricht gehabt. Danach ist der Unterricht so gut wie vollständig ausgefallen. Ich bin nicht sprachbegabt, ich hatte danach in der Oberstufe trotz Schulwechsel trotzdem immer sehr gute Englischnoten und Kenntnisse.

Woran ich mich noch erinnern kann, ist, dass ich in den Schulferien Anfang des 7. Schuljahrs die ersten beiden Bücher der Vorjahre aus langeweile in einer mehrtägigen Aktion so durchgearbeitet habe, dass es dort nicht die gerinste Wissenslücke oder auch nur eine einzige fehlende Vokabel gab. Zwei Jahre Vokabeltests und Lückentext machen sowas möglich. - Mag sein, dass die zwei Jahre eine gute Basis waren. Der Unterricht hat jedoch keinen Spaß gemacht.

Stattdessen gab es etwas viel besseres. Angefangen hat das alles mit einem Kinderkrimmi auf Englisch für Schüler. Der Krimi war jedoch wohl eine Einzelanfertigung, dafür habe ich dann jedoch eine viel interessante Feststellung gemacht. Alle guten Sachen, die bei uns erst Jahre später im Fernsehn kamen, liefen beim Sender der örtlichen alleirten belgischen Streitkräfte mit nach kurzer Zeit gut verständlichen niederländischen Untertiteln.

Die Filme haben den Unterricht erträglicher gemacht, weil man auch mal ein Wort erkannte und weil der Unterricht dabei half die heißersehnten Filme zu verstehen. Das Sprachgefühl der Filme half beim Lückentext. Die Aktion am Ende des zweiten Buches diente in erster Linie dazu, von sich behaupten zu können, Englisch zu sprechen, hatte aber auch den Hintergrund keine Wissenslücke zu haben, wenn es darum geht die heißgeliebten Filme anzuschauen. Dabei ist es aber nicht geblieben. Im dritten Jahr muss mein Englisch schon relativ gut gewesen sein, sonst hätte ich nicht in einer lächerlichen Aktion dafür gesorgt, dass ich keine Hausaufgaben machen muss. Ab dem Ende des dritten Jahres gab es dann so gut wie keinen Englisch Unterricht mehr.

Durch die Filme und Serien habe ich irgendwann einen "point of no return" erreicht. Ab diesem Punkt gab es kein Zurück mehr. Die Sprache habe ich durch die Sprache gelernt. Ob ich wollte oder nicht - und ich habe dafür nichts getan - Englisch habe ich von diesem Punkt an einfach so nebenbei gelernt.

Es gab auch einen französichen Sender. Diesen Punkt habe ich im französichen jedoch nie erreichen können, obwohl ich dafür mit großen Mühen gelernt habe.




Klar, dass man sich dann die Frage stellt, wie lerne ich Japanisch. War ich für Französisch schon zu alt? Braucht man mit 45 länger? Muss ich wirklich erst zwei Jahre pauken um einen Fuß auf den Boden zu bekommen? Kann man es hinbekommen, dass man so nebenbei lernt?

Für mich war klar, dass es kein Lehrbuch, keine Hausaufgaben und keine Paukerei geben wird, und dass ich ausschleißlich so nebenbei lernen will. Mir war aber auch klar, dass der zwangsläufig erforderliche Grammatik-Input irgendwoher kommen muss und dass es mit Untertiteln alleine nicht geht.

Ich hatte mich daher für Yan-san Let's Learn Japanese Basic entschieden. Die Serie fand ich so spannend und mitreißend, dass ich sie mir einfach ansehen musste. Ich habe die Folgen, so wie viele andere auch, mehrfach angesehen und die Skits mit Textbuch wiederholt bis ich sie verstanden hatte. Darauf hin bin ich auf die glorreiche Idee gekommen, mir mit einem JLPT zu beweisen, dass ich Japanisch kann.

Ich hatte es in mehreren Versuchen nicht geschafft die Kana zu lernen. Wei ich es aber plötzlich wollte, hatte ich die Kana nach ein zwei Tagen drauf. Die wenigen Kanji habe ich so nebenbei in Pausenzeiten mit dem Handy gelernt. Ich bin nicht sprachbegabt, sondern habe diesbezüglich sogar einige Schwächen. Den JLPT4 (jetzt N5) habe ich trotzdem nach der Serie mit lückenhaften Kana im Alter von ungefähr 45 Jahren und als Vollzeitbeschäftigter den JLPT locker bestanden.

Ich denke, dass die richtige Auswahl der Lernmethode, des Lernmaterials und die Motivation extrem wichtig sind.

Dazu gehört es ganz besonders, zu wissen, warum man Japanisch lernt und wie man selber lernt.

Ich wollte mich im Urlaub einfach nur unterhalten können. Auch die betsten Bücher habe ich damals nach der dritten Lektion in die Ecke geworfen und auch mit einem Kurs hätte ich bald aufgehört.

Für mich war Yan-san am Anfang die Eintrittskarte. Eingermaßen natürliches Sprechtempo, so eine Art Lückentext im Film, Vermittlung von Fähigkeiten, solides Grundvokabular, gutes Hörverstehen, all das hat es für mich zum Erfolg gemacht. Ich bin mir aber auch bewusst, dass Yan-san an anderer Stelle erhebliche Nachteile hat und dass andere Leute andere Ziele haben. Weil aber Yan-san meinen Zielen entsprach ging es mit einem großen Erfolg los und ich bin bis heute dabei geblieben.

Natürlich ist das Erlernen einer Sprache ein Großprojekt. Das hat doch schon in der Schule ewigkeiten gedauert, bis man einen Grundwortschatz drauf hatte und ein halbes Jahrzehnt, bis man sich einigermaßen gewählt ausdrücken konnte. Für jeden, der sich erinnert, was er nach drei Jahren Englisch oder Französisch so kann, sollte doch eigentlich klar sein, dass man nach einem halben bis einen Jahr Spracherwerb mehr als eine grundlegendste Kommunikation möglich ist. Das Kanjiproblem kommt natürlich noch hinzu.

Ja, die Gefahr ist groß, dass man demotiviert ist, wenn man nicht das richtige findet, oder aufhört, wenn man sich falsch einschätzt.
Das ist auch richtig so. Wir können im Leben nicht alles haben oder mit Gewalt. Davor schützt uns unser Körper durch demotivation.

Mit Japanisch hat das nichts zu tun.

Ich habe Zweifel an deiner Lernmethode. Vielleicht probierst du ja mal was anderes.

Ich wünsche dir (restfulsilence), dass du etwas geeigneteres findest, dass zu deinen Bedürfnissen passt, Erfolg bei der weiteren Suche und noch lange Zeit Freude an der japanischen Sprache.

Ich glaube, dass du es schaffen wirst und sollte es trotzdem nicht so sein, kannst du stolz drauf sein, dass dein Körper dich vor Fehlinvestitionen schützt.

Das Kawikze sich einen Überblick verschafft hat finde ich sehr gut, so lange er sich nicht darin verliert.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.02.15 13:16 von NL.)
08.02.15 12:54
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Yano2
Gast

 
Beitrag #14
RE: Schnell Japanisch lernen
Wahrscheinlich werden sich die wenigsten von denen, die sich im Forum als japanischkundig zeigen, als sprachbegabt bezeichnen.
Ich jedenfalls nicht.
Ich habe z.B. Latein nie verstanden. Da ich mir aber alle verlangten Vokabeln (mit der Karteikartenmethode) ins Hirn geböngt hatte, bekam ich das große Latinum, allerdings mit Note 4 minus. Mit Französisch, Italienisch, Koreanisch, Indonesisch und leider auch Chinesisch bin ich bisher nicht weit gekommen oder habe es ganz aufgegeben.
Berlitz bietet Sprachkurse "total Immersion" an, vielleicht mit stationärem Aufenthalt bis zu sechs Wochen, angeblich auch für Japanisch (aber wohl nicht immer und nicht an jedem ihrer Standorte). Da machst du nichts anderes als sprachelernen, 60 Unterrichtseinheiten, ganztägig, Einzelunterricht, zwei Sprachlehrer werden für dich abgestellt. Was das wohl kosten mag? Wahrscheinlich wiederum so 20.000 Euro, Chochosan wäre mir da lieber und es wäre auch total Immersion.
08.02.15 14:52
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Nia


Beiträge: 3.793
Beitrag #15
RE: Schnell Japanisch lernen
Interessanter Einblick kawikaze. - Ich finde es auch wichtig, zu wechseln/Abwechslung reinzubringen, um sich motiviert zu halten.
Geht mir auch so.

“A poet is a musician who can't sing.”
― Patrick Rothfuss, The Name of the Wind
08.02.15 23:53
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moustique


Beiträge: 1.811
Beitrag #16
RE: Schnell Japanisch lernen
Es gaebe da noch eine Variante, wie man schnell japanisch lernen koennte.
Nur billig ist die Sache nicht.
Kostet zwischen 2100 und 2400 Euro die Woche.
Totales Eintauchen in die Sprache. So intensiv, dass man nach nur einer Woche sich fragt, wer bist du?
Es wird nur das Sprechen vermittelt. Lesen auch, aber diese Schule ist auf die Konversation ausgerichtet.

http://www.ceran.com/en

Viel Spass damit.
09.02.15 02:06
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yamaneko


Beiträge: 3.744
Beitrag #17
RE: Schnell Japanisch lernen
ich mache es billiger mit Herunterladen und Buchkauf um 10 Euro.
book 2,de Habe ich schon öftesr zitiert und drangsaliere damit meine Heimhilfen aus dem Osten, die alle einmal Russisch gelernt haben.
Ein wichtiges Buch habe ich mir angeschafft: "Rebellion der Selbstachtung". Wenn das Leben demütigt mit Hilfsbedürftigkeit dann kann man irgendwie eine Aufwertung wieder finden durch Deutschunterricht mit der zitierten Methode book2hohogrins
yamaneko mit Passwort.

09.02.15 02:20
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torquato


Beiträge: 2.823
Beitrag #18
RE: Schnell Japanisch lernen
Hey! Yamaneko zurück im alten Sattel! \o/

Ich glaube hier liefen schon Wetten, ob Du oder Yano zuerst den alten Account wiederfindet... hoho [Nur ein kleiner Scherz.]
09.02.15 04:26
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Koumori


Beiträge: 403
Beitrag #19
RE: Schnell Japanisch lernen
Nicht zu unterschätzen beim Sprachenlernen ist die Motivation. Gerade bei Japanisch ist es schwer, bei der Stange zu bleiben, aber mit der richtigen Motivation gibt es viele, die das schaffen. Wie man ja auch an den Leuten in diesem Forum sieht. zwinker Eine der stärksten Motivationen wäre natürlich, wenn man einen japanischen Elternteil oder Großelternteil hat, oder einen japanischen Partner. Eine Japanreise kann auch sehr motivieren, sowohl in der Vorfreude, im Land selber natürlich sowieso, und auch im Nachhinein. Natürlich lernt man im Land selber viel schneller als im Ausland - weil man sich einfach auf Japanisch verständigen MUSS. Man wird ins Wasser geschmissen und muss schwimmen. Dasselbe könnte zum Beispiel auch ein japanischer Tandempartner schaffen oder ein intensiver Sprachkurs über zwei, drei Wochen, wie oben schon erwähnt. Das gibt dem Lernen einen ziemlichen Schub, so dass man hinterher selber auf einem sehr viel höheren Niveau weitermacht als vorher.

^^;~;^^
09.02.15 10:50
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Hellstorm


Beiträge: 3.925
Beitrag #20
RE: Schnell Japanisch lernen
(08.02.15 12:54)NL schrieb:  Stattdessen gab es etwas viel besseres. Angefangen hat das alles mit einem Kinderkrimmi auf Englisch für Schüler. Der Krimi war jedoch wohl eine Einzelanfertigung, dafür habe ich dann jedoch eine viel interessante Feststellung gemacht. Alle guten Sachen, die bei uns erst Jahre später im Fernsehn kamen, liefen beim Sender der örtlichen alleirten belgischen Streitkräfte mit nach kurzer Zeit gut verständlichen niederländischen Untertiteln.

Die Filme haben den Unterricht erträglicher gemacht, weil man auch mal ein Wort erkannte und weil der Unterricht dabei half die heißersehnten Filme zu verstehen. Das Sprachgefühl der Filme half beim Lückentext. Die Aktion am Ende des zweiten Buches diente in erster Linie dazu, von sich behaupten zu können, Englisch zu sprechen, hatte aber auch den Hintergrund keine Wissenslücke zu haben, wenn es darum geht die heißgeliebten Filme anzuschauen. Dabei ist es aber nicht geblieben. Im dritten Jahr muss mein Englisch schon relativ gut gewesen sein, sonst hätte ich nicht in einer lächerlichen Aktion dafür gesorgt, dass ich keine Hausaufgaben machen muss. Ab dem Ende des dritten Jahres gab es dann so gut wie keinen Englisch Unterricht mehr.

Durch die Filme und Serien habe ich irgendwann einen "point of no return" erreicht. Ab diesem Punkt gab es kein Zurück mehr. Die Sprache habe ich durch die Sprache gelernt. Ob ich wollte oder nicht - und ich habe dafür nichts getan - Englisch habe ich von diesem Punkt an einfach so nebenbei gelernt.

Heißt das, dass du nicht aktiv gelernt hast und nur passiv aufgeschnappt hast?

Ich hatte das bei Englisch auch lange Zeit: Ab der Oberstufe habe ich praktisch nicht mehr aktiv Vokabeln gelernt. Ich dachte, meine Englischfähigkeiten würden sich durch den Konsum von englischen Unterhaltungsmedien automatisch verbessern. Haben sie sicherlich auch zum Teil, aber in Rückschau habe ich gemerkt, dass ich lange Jahre mein Englisch wirklich habe schleifen lassen. Hätte ich schon ab der Oberstufe immer aktiv Vokabeln gelernt und Grammatik/Satzbau geübt, wäre mein Englisch wesentlich besser.
Ich habe erst seit ca. 3/4 Jahren wieder angefangen, Englisch wirklich aktiv zu lernen. Und schon in der Zwischenzeit habe ich wirklich viel gelernt.

やられてなくてもやり返す!八つ当たりだ!
09.02.15 11:16
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Schnell Japanisch lernen
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