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Missstände in Japan (Teil 1)
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L4D


Beiträge: 385
Beitrag #31
RE: Missstände in Japan ?
(23.07.09 09:21)Zelli schrieb:  Ja, ist manchmal ein echtes Problem ne gute Izakaya zu findenaugenrollen Sprich ein Problem konkret an oder lass es!
Also ich habe jetzt konkret Prostitution gemeint. Man(n) kann abseits der wichtigsten Wege keine 50 Meter laufen, ohne von Zuhältern oder Prostituierten belästigt zu werden. Unter den Prostituierten sind ja viele ungesund aussehende Frauen aber ich werde nie vergessen, wie mich einmal eine angesprochen hat, die einfach nur noch ein Häufchen Elend war. Nach sowas ist der Abend dann auch gelaufen.

Aber mal ehrlich, hast Du Dir das nicht denken können?

Gut finde ich aber, dass auch Leute unterwegs sind, die den Opfern helfen, ich habe mal gesehen, wie Mitglieder einer NGO durch die Straßen gelaufen sind und Werbung für Bordelle von den Strommasten gerissen haben. Das ist natürlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein aber immerhin.

Interessant ist auch, dass viele Japaner die Gegend komplett meiden obwohl sie für Passanten vollkommen ungefährlich ist. Gut, ich würde auch nicht hingehen, wenn es dort nicht gute Clubs gäbe. (Wobei, der Liquid Room ist schon seit einiger Zeit nach Ebisu umbegezogen ...)

Außerdem, können wir jetzt bitte mal von dem aggressiven Ton wegkommen? Danke. (Komisch übrigens, dass sich niemand an shinobis "Frettchen" stört. Das ist doch mal Chauvinismus vom Feinsten.)
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.07.09 09:56 von L4D.)
23.07.09 09:54
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Zelli


Beiträge: 382
Beitrag #32
RE: Missstände in Japan ?
Sorry, wenn es etwas rüde klang. Allerdings war es nicht so einfach zu erahnen auf was Du hinauswolltest, hätte ja auch z.B. Obdachlosigkeit sein können. Und nicht jeder kennt sich in Tokyo aus.
23.07.09 10:05
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L4D


Beiträge: 385
Beitrag #33
RE: Missstände in Japan ?
(23.07.09 10:05)Zelli schrieb:  Sorry, wenn es etwas rüde klang. Allerdings war es nicht so einfach zu erahnen auf was Du hinauswolltest, hätte ja auch z.B. Obdachlosigkeit sein können. Und nicht jeder kennt sich in Tokyo aus.
Da hast Du natürlich Recht.

Die Obdachlosigkeit wollte ich übrigens mit dem ersten Satz ansprechen. An den Ufern des Edogawa gibt es im Schilf verborgen ganze Dörfer aus selbstgebastelten Hütten, in denen Obdachlose vergessen von der Gesellschaft ihre Tage fristen.

Ich seh gerade, der Spaziergang ist unnötig, man kann sich die Hütten auch mit Google-Maps ansehen:

http://maps.google.de/maps?ie=UTF8&ll=35...2&t=h&z=20

Das sind solche Hütten. Wer Lust hat kann die Flußufer noch ein bisschen danach absuchen, es sind einige zu finden.

€:
Noch eine Ansammlung von Hütten:
http://maps.google.de/maps?ie=UTF8&t=h&l...00142&z=20

€2:
Der Edogawa scheint ein schlechtes Beispiel gewesen zu sein; am Tamagawa kann man noch viel mehr Hütten finden:
http://maps.google.de/maps?ie=UTF8&t=h&l...00284&z=19
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.07.09 14:13 von L4D.)
23.07.09 10:25
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gakusei


Beiträge: 495
Beitrag #34
RE: Missstände in Japan ?
(edit: folgender Beitrag bezieht sich auf einen Post von einem anderen Mitglied, der inzwischen gelöscht worden ist.)

Also ich muss sagen mir gehen solche Kommentare echt so langsam auf den S**k!!! grr
Ich verstehe nicht warum Leute, anstatt einfach mal zu akzeptieren dass andere Leute andere Meinungen haben, ihrer Streitsucht freien Lauf lassen müssen. Was gehtn, das grenzt ja schon fast an "eMobbing"! Da find ichs völlig verständlich dass man da auf die Idee kommt seinen Namen zu ändern (auch wenns wohl nich viel bringt zwinker ). Ist sicher als Deeskalationsmaßnahme gedacht.

Auch wenn ich vielleicht nicht in allem die gleiche Meinung habe (ich fand den youtube link mit dem お母さんvsニート nämlich lustig, und find das jetzt z.B. wenig kritisch zunge ) kann ich sehr gut nachvollziehen, warum Thilos/L4Ds Posts hauptsaechlich in negativen Themen zu finden sind. Als "alten Hasen" was Japan und Japanisch angeht - wenn ich ihn jetzt mal so bezeichnen darf - sind das einfach die interessanteren Themen!! Guckt euch mal an wie es sich zahlenmäßig so im Schnitt mit den Posts zu positiven und negativen Seiten Japans von anderen "alten Hasen" verhält (wobei sich einige zu solchen Themen auch eher selten melden). Die Gesprächsthemen bzgl Japan bei den sog. Japanophilen durchlaufen meiner Ansicht nach so ziemlich bei jedem die gleiche Evolution. Als Frischling findet man erstmal alles toll bzw. zumindest interessant, wenn man dann aber ne zeitlang in J war fallen einem mehr und mehr auch die negativen Aspekte auf und irgendwann langweilt es auch immer wieder die gleichen Themen anzuschlagen, was doch alles so toll an Japan sei. Wenn man das ganze ein bisschen ernsthafter betreibt, moechte man ja schließlich auch nicht mit den ganzen kleinen Japan-Nerds und "Ich-liebe-alles-was-japanisch-ist"-Kindern (v.a. nicht den Animefreaks und Visual-K-Monsterlein - no offense) in einen Topf gesteckt werden. Das heißt ja deswegen nicht, dass man Japan auf einmal scheiße findet, und genauso wie viele unschöne Aspekte der japanischen Kultur erst mit der Zeit ans Licht kommen lernt man auch viele neue und positive Aspekte kennen, die sich anfangs teils schon allein wegen der Sprachbarriere nicht erschließen. Viele der sehr positiven Aspekte (z.B. Service in Läden etc.) werden auch einfach irgendwann zur Selbstverständlichkeit.

Klartext: endlich mal von den kindischen Emotionen die sich im Hiroshima-Thread hochgeschaukelt haben runterkommen, mit dem geflame (zum Glück die light-Version) aufhören und zur sachenlichen Diskussion und zum kritischen aber toleranten Meinungsaustausch zurückfinden. Ich denke mal Ma-kun stimmt mir da zu...

Im Übrigen finden meiner Erfahrung nach Japaner verständlicherweise (konstruktiv gemeinte) Kritik am eigenen Land meist super interessant (ob sie die Meinung der Ausländer dann annehmen oder nicht, siehe z.B. Thema Pille in Japan). Auch wenns inzwischen schon ein Weilchen her ist, kann man das zum Beispiel an der enormen Popularität der japanischen Version des Buches "Darum nerven Japaner" von Christoph Neumann sehen, welche ja eigentlich die Originalversion ist, und die ja eigentlich von einer ebenfalls sehr populären Fernsehserie mit ähnlichem Thema inspiriert wurde. Aber auch in Gesprächen mit Japanern werd ich öfter auch solche Themen angesprochen, vor kurzem zum Beispiel die Stigmatisierung als "Ausländer". Dem Sprachgebrauch der Japaner nach ist man ja in erster Linie erstmal Gaijin, dann Mensch zwinker ... dem gegenüber darf man dann sozusagen beim 反省(Selbstreflexions)-Prozess unter die Arme greifen. Natürlich gibt es leider auch zumindest teilweise Tabuthemen, wie z.B. Kriegsverbrechen im WW2 etc., wobei das natürlich auch nicht für alle gilt. Auch in Japan gibt es selbstverständlich viele aufgeklärte Menschen, mit denen man über ALLES reden kann. Im Endeffekt kommt es halt wie bei fast allem immer auf das Indiviuum an, und im Allgemeinen sind es halt auch nur Menschen, und gar nicht soo anders drauf wie viele manchmal zu glauben scheinen.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.07.09 17:37 von gakusei.)
23.07.09 18:53
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Taka


Beiträge: 338
Beitrag #35
RE: Missstände in Japan ?
Deutsche meckern sowieso an allem herum. Deshalb ist es eigentlich egal, weil man sowieso nach einiger Zeit irgendetwas negatives an einem Land findet.

Ich bedanke mich bei allen, die mir beim beantworten meiner vielen Fragen helfen (^_^)
23.07.09 23:13
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The Wicket Witch of the West


Beiträge: 119
Beitrag #36
RE: Missstände in Japan ?
(23.07.09 10:25)L4D schrieb:  Die Obdachlosigkeit wollte ich übrigens mit dem ersten Satz ansprechen. An den Ufern des Edogawa gibt es im Schilf verborgen ganze Dörfer aus selbstgebastelten Hütten, in denen Obdachlose vergessen von der Gesellschaft ihre Tage fristen.

Obdachlos sind sie ja nicht.
Vergessen von der Gesellschaft ? Genau das ist ja das Ziel der meisten. Hat sich schon mal einer mit denen unterhalten ?
Das zähle ich nicht zum Missstand.

Die hohen Reispreise machen vielleicht auch Sinn. Oder hat jemand in Japan einen gravierenden Nachteil davon?
23.07.09 23:20
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Lori


Beiträge: 533
Beitrag #37
RE: Missstände in Japan ?
(23.07.09 23:20)The Wicket Witch of the West schrieb:  Die hohen Reispreise machen vielleicht auch Sinn. Oder hat jemand in Japan einen gravierenden Nachteil davon?

Die Verbraucher? Die Steuerzahler? "Gravierend" ist der Nachteil fuer den Einzelnen nicht, aber warum muss die Gemeinschaft denn die anachonistischen Reisbauern subventionieren? Und fuer die Gesellschaft als Ganzes ist das schon eine recht betraechhtliche Last.

http://japanbeobachtungen.wordpress.com

24.07.09 00:57
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The Wicket Witch of the West


Beiträge: 119
Beitrag #38
RE: Missstände in Japan ?
(24.07.09 00:57)Lori schrieb:  
(23.07.09 23:20)The Wicket Witch of the West schrieb:  Die hohen Reispreise machen vielleicht auch Sinn. Oder hat jemand in Japan einen gravierenden Nachteil davon?

Die Verbraucher? Die Steuerzahler? "Gravierend" ist der Nachteil fuer den Einzelnen nicht, aber warum muss die Gemeinschaft denn die anachonistischen Reisbauern subventionieren? Und fuer die Gesellschaft als Ganzes ist das schon eine recht betraechhtliche Last.

Hohe Preise = hohe Steuereinnahmen, oder?
Anachonistischen Reisbauern? Wieso anachronistisch?
Es geht vielleicht darum ,sich nicht abhängig zu machen ?
24.07.09 01:42
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Lori


Beiträge: 533
Beitrag #39
RE: Missstände in Japan ?
(24.07.09 01:42)The Wicket Witch of the West schrieb:  Hohe Preise = hohe Steuereinnahmen, oder?
Anachonistischen Reisbauern? Wieso anachronistisch?
Es geht vielleicht darum ,sich nicht abhängig zu machen ?

Magst du vielleicht noch einmal meine vorherigen Posts lesen?

http://japanbeobachtungen.wordpress.com

24.07.09 02:30
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L4D


Beiträge: 385
Beitrag #40
RE: Missstände in Japan ?
@Gakusei

Danke für Dein Post. grins

"Alter Hase" würde ich mich allerdings nie nennen, ich finde, diese Bezeichnung sollte für Leute von dem Kaliber eines Bikkuri reserviert sein. zwinker

Mit der Aussage, dass die unangenehmen Themen die Interessanteren sind hast Du vollkommen Recht. Zumindest sehe ich das so.

Das Youtube-Video ist sicherlich keine größere Tragödie und beim ersten Ansehen fand ich es ebenfalls ziemlich witzig (wie gesagt, ich finde Robâto und Inparusu eigentlich super) aber nachdem ich es zwei, dreimal gesehen habe, ist mir aufgefallen, dass in dem Sketch zum einen die "Akiba-Kultur" mit Arbeitslosigkeit gleichgesetzt wird und zum anderen das gängige Klischee vom faulen, gleichgültigen, asozialen Arbeitslosen bedient wird. Ich könnte mir vorstellen, dass sog. Otakus und junge Arbeitslose nicht sonderlich glücklich über dieses Video sind.

@Lori
Ich teile Deine Einschätzung was den Reis betrifft 100%ig aber die Angelegenheit ist nunmal hochgradig ideologisch. Menschen des konservativen und linken Spektrums sind von der Idee, Handelsschranken abzubauen und Subventionen zu streichen, einfach nicht zu begeistern. In der EU haben wir ja das selbe Problem, mit dem Unterschied, dass wir unsere subventionierten Agrarüberschüsse auch noch auf dem Weltmarkt verklappen und so Mitbewerber aus dem Markt drängen, die eigentlich billiger produzieren könnten (z.B. Ägypten).

Und was die Selbstversorgungsrate betrifft: Singapur dürfte in dieser Hinsicht bei schätzungsweise 0% liegen aber man hört trotzdem nichts von Hungersnöten und anderen Katastrophen aus dem Stadtstaat.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.07.09 10:16 von L4D.)
24.07.09 10:11
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Missstände in Japan (Teil 1)
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