(28.07.09 21:19)Teskal schrieb: Ich habe gelesen, das 9-10 % im Japanischen Katakana-Wörter sind. Aber das sind ja nicht nur Wörter aus dem englischen Sprachraum.
So viel zu den Studierenden, die meinen, mit Kanji lernen wären alle Vokabeln abgedeckt.
Ich habe übrigens nicht von einem Missstand gesprochen, was die Sprache betrifft. Natürlich hat Japan das Recht, seine eigene Sprache, sogar seine Kultur zu zerstören.
Es ist einfach nur furchtbar anzusehen, wie eine schöne Sprache mutwillig zerstört und durch unwichtige Anglizismen verhunzt wird.
natürlich gibt es immer neue Dinge, für die es keine inländischen Wörter gibt oder diese an den Haaren beigezogen wären.
Ich weiß nicht, welche Wörter man für "Computer" wählen würde:
Denki-Soroban? Bisschen komisch.
Das Chinesische als Vergleich heranzuziehen, ist auch nicht ganz fair, da damals auch viele Begriffe in die japanische Sprache kam, für die es vorher kein Begriff gab. Trotzdem kann man genügend Wörter statt in ON-Yomi auch in kun-yomi sagen:
kimari statt kettei / kesshin, sabaki statt saidan, torihiki statt shôbai, etc.
Jetzt kommt gleich wieder einer, der sagt, es wären totale Unterschiede, aber es geht um's Prinzip. Mit mehr Zeit hätte ich auch bessere Beispiele gefunden.
Problem aber: Da die Japaner oft nicht mehr an ihre eigenen Wörter gewöhnt sind, verstehen sie es schon nicht mehr.
In der deutschen Sprache ist es genauso:
"Public Viewing". Sorry, aber das heißt eigentlich "Leichenbeschau". Für viele Wörter macht es sicher keinen Sinn, sie zu verdeutschen, aber "Sale" statt "Ausverkauf", "Request" statt "Anfrage" etc. muss nicht sein und "cool" hasse ich sowieso.
Da gelobe ich mir die Franzosen, die ihre Sprache pflegen und erst recht die Isländer, die am konsequentesten ihre Sprache rein halten.