Beitrag #21

Okurigana werden bei Namen aber oft mit ins Kanji hineingezogen. Das ist nichts ungewöhnliches.

Aber das mit dem ハート würde ich nicht so sehr bei Namen gebrauchen. Also in Romanen ja, aber das hat eher eine andere Funktion, meiner Meinung nach. Ob das auch bei ganz normalen Eigennamen funktioniert, bin ich mir nicht so sicher.

Beitrag #22

Ich bin da jetzt irgendwie etwas verwirrt. Ich habe mich noch nicht so wirklich mit japanischen Namen befasst, aber so wie ich es bisher verstanden hatte, war es so, dass nur einer begrenzten Anzahl von Kanji (so 200 - 300) Sonderlesungen für Namen zugewiesen sind.

Im Falle von 好 wären das 'yoshi' und 'konomi'.

Sowohl 悪 als auch 魔 finden sich gar nicht in der Liste von Kanji, die für Namen in Betracht kommen.

Ist es nun doch möglich, dass jedes Kanji für einen Namen benutzt werden kann?

Beitrag #23

Natürlich ist es möglich, jedes Kanji für Namen zu verwenden. Aber welcher normale Mensch würde denn Zeichen wie 悪 oder 魔 benutzen, um seinem Kind einen Namen zu geben?

Beitrag #24

(06.03.12 07:23)shakkuri schrieb:  Aber welcher normale Mensch würde denn Zeichen wie 悪 oder 魔 benutzen, um seinem Kind einen Namen zu geben?

Naja, davon mal abgesehen...
Selbst Japaner haben ja schon Schwierigkeiten, die Lesung eines Namens herzuleiten, wenn sie ihn nur lesen. Die Tatsache, dass nun jedes beliebige Kanji in einem Namen auftauchen könnte, würde das ja noch mal um einiges schwieriger machen. Außerdem wäre dann doch eine staatlich verwaltete Liste der 人名用漢字 (welche laut Wikipedia 861 Zeichen beinhaltet) überflüssig.

Ich habe ja schon gewusst, dass jap. Namen nicht ohne sind, aber das ist jetzt doch echt die Krönung. Krass.

Beitrag #25

Also Japaner dürfen nicht jedes Kanji benutzen, sondern die aus der Joyo- und Jinmeiyo-Liste. Davon aber alle.

Übrigens: in China kann wirklich jedes Zeichen was in irgendeinem Wörterbuch auftaucht, brnutzt werden. Das führt dann dazu, dass für manche Leute kein Personalausweis erstellt werden kann, weil das Zeichen nicht am Computer kodiert ist

Beitrag #26

Im Chinesischen ist das aber wohl nicht ganz so schwierig, da die meisten Zeichen eh nur eine oder zwei Lesungen haben. Ein Chinese kann so schon eher einen Namen, den er im Kopf hat, auf eine vorgegebene Zeichenfolge abbilden.
Wäre durchaus auch mal interessant, das zu wissen. Werde bei Gelegenheit mal einen Prof von mir fragen - der ist Chinese.

Beitrag #27

Ja, auf Chinesisch ist das auch wirklich kein so großes Problem.
Aber das gibts da trotzdem auch, wobei das Problem da ein wenig anders gelagert ist: Japaner kennen die Lesungen von bekannten Kanji teilweise nicht, aber bei Chinesen weden teilweise ganz obskure Kanji benutzt, wo man dann natürlich die Lesung auch nicht kennt.