(15.02.11 14:24)Hellstorm schrieb: Das kann man doch gut in Deutschland sehen: Wann trifft man denn schon mal auf komplette Bücher, die in Fraktur geschrieben sind?
Das sehe ich nicht wirklich als Vergleich an. Ich würde wetten das ein Großteil der deutschen Bevölkerung keinerlei Probleme hat, Texte zu lesen die mit gebrochenen Schriften gesetzt wurden. Vom langen s mal abgesehen, wobei das auch nur zum Innehalten verleitet. Das Wort versteht man im Endeffekt doch. Das wäre nicht gegeben wenn man einem Japaner der nur Kana beherrscht einen Text in Kanji vorsetzt.
Zum koreanischen muss man sagen, dass die Schüler dort immer noch 1800 Hanja während ihrer Schulzeit lernen müssen. Gut sie werden wesentlich seltener benutzt als die Kanji, aber sie werden genutzt. Müssen also trotzdem gelernt werden.
Und ich muss für mich persönlich sagen, dass ich einen Text mit Kanji+Kana leichter zu lesen finde, als einen Text nur mit Kana.
Klar würde es den Lernenden einiges an Arbeit ersparen wenn sie keine Kanji mehr lernen müssen und es würde wohl auch viel Leistungsdruck von japanischen Schülern nehmen. Aber ein großer Teil der japanischen Kultur basiert auf auf den Kanji und ich denke das man die Frage nach dem Für und Wider von Kanji auch nicht einfach auf die Frage nach der Effizienz stützen darf.
Das mit den Smartphones ist denke ich mal nichtmal wirklich schlimm. Die Leute können zwar weniger schreiben, aber sie müssen auch viel weniger von Hand schreiben. Wer Japanisch spricht und ein passiven Kanji-"Wortschatz" hat kommt dank Smartphones und co. besser durchs leben als vorher. Wenn die Kanji verschwinden sollen werden sie es tun. Nicht durch ein Gesetz, sondern ganz von alleine. Im Endeffekt entscheidet eh das Volk wie geschrieben wird, nicht der Staat.
Entschuldigt bitte, dass das jetzt ein wenig durcheinander ist. Ich hab einfach drauflos geschrieben und neue Gedanken angehängt.