(06.10.14 09:33)LionYO schrieb: Guten Morgen,
habe mir eben Leseproben von den Kanjibüchern von Heisig durchgelesen und ja...irgendwie bin ich was Kanji betrifft nun noch verwirrter. Gibt es irgendwo eine ausführliche, möglichst einfache Erklärung? Ich versteh einfach die Grundlagen nicht, also zB ob jetzt ein Kanji immer nur eine Bedeutung hat, wann welche Lesung benutzt wird, solche Sachen halt.
Und noch eine weitere Frage...in meinem Lehrbuch (Genki) steht für das Kanji 中 die Bedeutung "middle", bei Heisig jedoch die Bedeutung "in". Woher weiß ich denn nun was richtig ist?
MfG und danke im Vorraus
Das geht so nicht.
Die Sprache war zuerst da, dann kam die Schrift. Sowohl historisch, als auch immer wieder aufs Neue beim Erwachsenwerden. Sobald Du beim Lesen den gesprochenen Text fühlst, sind diese verschiedenen Aussprachen kein Thema mehr. Das ist bei unserer Muttersprache auch nicht anders. Es gibt ja diese berühmten Texte, die sich wie krmpwtwrdbrmpf lesen, wenn man wirklich Buchstabe vorgeht, die wir aber vollkommen mühelos anhand einiger Charakteristika (es sind glaube ich Anfangs- und Endbuchstabe der Worte, sowie deren Länge) erfassen. So etwas:
Afugrnud enier Sduite an enier Elingshcen Unvirestiät ist es eagl, in wlehcer Rienhnelfoge die Bcuhtsbaen in eniem Wrot sethen, das enizg wcihitge dbaei ist, dsas der estre und lzete Bcuhtsbae am rcihgiten Paltz snid. Der Rset knan ttolaer Bölsdinn sien, und du knasnt es torztedm onhe Porbelme lseen. Das ghet dseahlb, wiel wir nchit Bcuhtsbae für Bcuhtsbae enizlen lseen, snodren Wröetr als Gnaezs
Jetzt wird Dich natürlich interessieren, wie man zu diesem "Mithören" kommt. Nun, seeehr mühsam. Lesen, Anhören (einen gesprochenen Text sollte man haben), selbst Sprechen, Lesen. Woche für Woche, Monat für Monat, Jahr für Jahr ...
Es geht vorwärts, 0,1% Lernfortschritt pro Woche.
Ich will Dich nicht demotivieren, es ist einfach so. Aber es ist eben auch faszinierend, sich laaaangsam in eine fremde Kultur hineinzugraben.