Na ja, was das angeht, so besteht auch in Japan da keine Einigkeit, wie genau denn nun japanische Wörter in unsere Schrift transkribiert werden sollen. Da liest du an jeder Straßenecke etwas anderes.
Offiziell wird しんぶん nach dem Kunrei-System, welches, soweit ich weiß, an japanischen Schulen gelehrt wird, "si
nbun" geschrieben, "
shi
nbun" ist angeblich aufgrund weiterer Verbreitung im Ausland inzwischen ebenso möglich. Die Schreibweisen "Shinbun" und "Shimbun" orientieren sich am Hepburn-System, von dem es (genau wie vom Kunrei-System) mehrere Varianten gibt, die diese Konsonantenzusammenstellungen unterschiedlich handhaben. Beide Schreibweisen sind in Verwendung, wobei "Shimbun" angeblich auf das traditionelle Hepburn-System von 1867 zurückzuführen ist, während die Schreibweise in der späteren Revision (1954) in "Shinbun" geändert wurde.
Quellen:
Wikipedia - Kunrei-System,
Wikipedia - Hepburn-System
Ich schätze, während das revidierte Hepburn-System lt. Wikipedia-Artikel vorwiegend in aktuellen japanischen Wörterbüchern verwendet wird, scheinen japanische Zeitungen, die teilweise schon über einen beeindruckend langen Zeitraum verlegt werden (Asahi Shimbun z. B. seit 1879), genau wie die Verlage hierzulande, nicht jede Änderung mitzumachen. Daher transkribieren sich die meisten Zeitungen anscheinend tatsächlich (immer noch) "Shimbun".
Für mich sieht "shimbun" genauso ungewohnt aus, wie "shimpo", aber wahrscheinlich vor allem auf Grund von Gewohnheit. Ich finde übrigens keinesfalls, dass Japaner ein "M" vor "po" oder "bu" etc. pp sprechen (vergleiche beispielsweise einfach mal die
deutsche Aussprache der Wörter "Ko
mpass", "hu
mpeln", "e
mpirisch", "i
mponieren" und "a
mputieren" oder "E
mbargo", "A
mber", "A
mbivalenz", "E
mbolie" und "a
mbulant" mit der Ausprache von しんぶん oder しんぽ eines Japaners) - aber das ist eine andere Diskussion.