(03.11.09 08:28)Onizuka schrieb: (02.11.09 22:25)Taka schrieb: Tut mir Leid, aber da kann ich nicht zustimmen.
Mit Spaß alleine an der Sache kommt man bei dieser Sprache nicht weit!
hm... Ich meinte eher, dass man mit Spass automatisch diszipliniert lernt! Wenn man keinen Spass hat, dann braucht man Disziplin...
in dem Sinne kann ich nur Recht haben! ;-)
Damit wären wir ja eigentlich beim Thema. Ich denke, die Frage, wie man Japanisch effektiv lernen kann ist nicht von jener zu trennen, wie man
überhaupt effektiv lernen kann.
Ich sehe da einen klaren Unterschied zwischen Spaß und Disziplin: Ersteres hat man, letzteres muss man sich erarbeiten. Mit Spaß zu lernen impliziert nicht auch gleich diszipliniertes Lernen und umgekehrt hat jemand nicht unbedingt keinen Spaß, nur weil er diszipliniert lernt. Wer Spaß an einer Sache hat, lernt zunächst einmal engagierter und vielleicht auch schneller - selbst wenn er undiszipliniert und chaotisch lernt, da er sich anfangs sehr stark mit einer Sache auseinandersetzt und viel Zeit investiert.
Da es nicht schwierig ist, von Null auf etwas mehr Wissen oder Fähigkeiten zu kommen, macht man anfangs scheinbar große Fortschritte, die einem suggerieren, dass man schnell weiterkommt. Aber diese Phase endet irgendwann und je mehr man über eine Sache lernt, desto tieferen Einblick erhält man - und umso mehr verstärkt sich die Einsicht, wie viel noch vor einem liegt: Neue, interessante, aber auch deutlich schwierigere Aufgaben und Themen geraten ins Blickfeld, müssen gelernt und bewältigt werden. Gleichzeitig treten nach der anfänglichen Euphorie andere Dinge wieder in den Vordergrund und man fängt immer öfter an, abzuwägen, ob man sich jetzt lieber mit einer anderen Sache beschäftigen möchte. Dann zeigt sich, ob das Interesse auch wirklich so weit reicht, um den anfänglichen Enthusiasmus durch diszipliniertes und ausdauerndes Lernen zu ersetzen.
Zum disziplinierten Lernen gehören meiner Meinung nach Durchhaltevermögen, Regelmäßigkeit, Struktur, Konzentration und Kreativität - die 4 erstgenannten haben nicht unbedingt viel mit Spaß zu tun (
können es aber haben). Die Kreativität ist nötig, um sich selbst immer wieder zu beurteilen, zu verbessern, um neue Wege zu finden, auszuprobieren und falsche verwerfen, wenn man nicht weiter kommt. Dies ist ein aktiver Weg, der sich meiner Meinung nach nicht automatisch durch "Lernen mit Spaß" entwickelt, sondern durch ständiges Hinterfragen der eigenen Methoden sowie durch Kontrolle der Arbeitsmethoden und Fortschritte aktiv ausgebaut werden muss. Nur, wer es vermag, sich, auch wenn er mal einen Durchhänger hat, trotzdem zum Lernen hinzusetzen und regelmäßig zu lernen, wird - von Ausnahmen abgesehen - auf Dauer weiterkommen.
Natürlich, wer das schafft, der kann seine Freude und seine Kraft aus seinen Erfolgen ziehen. Überhaupt scheint mir das - neben diszipliniertem Lernen und einem grundsätzlichen Interesse - eines der wichtigsten Punkte zu sein, um wirklich durchhalten zu können: Das Geleistete positiv zu betrachten, nicht nach Hinten zu schauen, sondern nach vorne. Das hilft dann auch dabei, die Freude oder den Spaß an der Sache zu erhalten, meine ich.
PS.: Irgendwie hätte ich jetzt auch über Liebe und Beziehung schreiben können...