Nun ja, das hört sich immer gut an - schließlich werben die ja für ihr Produkt. Eines vorweg: Japanisch lässt sich nicht in 21 Tagen lernen und auch nicht in 6 Monaten. Neben methodisch-didaktisch gut strukturiertem Lehrmaterial wäre mir - auch wenn hier einige dagegen zu halten scheinen - gutes Audiomaterial bei einem Lehrwerk sehr wichtig; auch oder gerade dann, wenn man nur kurz lernen möchte (na, wer weiß, vielleicht bleibst du ja dabei?
). Ob sich das bei Sprachenlernen24 so verhält, kann ich leider nicht beurteilen, da mir das Lehrmaterial nicht vorliegt. Aber nach kurzer Suche stieß ich auf einen Thread, in welchem eher von
schlechten Erfahrungen berichtet wird - und das bei europäischen Sprachen; wie das dann wohl erst beim Japanisch-Kurs aussehen wird... (wenn man weitersucht, stößt man immer mehr auf negative Bewertungen...)
Ich hatte mir vor Urzeiten mal
Tell me more - Japanisch zugelegt, der möglicherweise mit dem von Sprachenlernen24 vergleichbar sein könnte und
war damals recht angetan. Heute würde ich das Preis/Leistungsverhältnis vielleicht etwas anders beurteilen, und sicher müsste ich den Kurs mit meinen heutigen Kenntnissen nochmals anschauen, um zu sehen, ob ich das heute noch genauso sehe, wie damals.
Den Pimsleur-Kurs habe ich selbst einmal durchgearbeitet und war begeistert. Die Stärken des Kurses sind aber auch seine Nachteile: Grammatik wird zwar angewendet und implizit gelernt, aber nur erklärt, soweit dies für die Beispiele notwendig ist, keine Schrift, nach 3 Monaten (wenn man äußerst konsequent lernt) ist Schluss - das bedeutet, dass das Vokabular begrenzt ist; außerdem belastet der komplette Kurs doch erheblich den Geldbeutel. Dieser Kurs (wie alle anderen, die einen in kurzer Zeit "pushen" wollen) kann einen nur auf den Weg bringen, mehr nicht, aber er bietet eine authentisches Hörmaterial, trainiert die Aussprache, das Hörverständnis und bereitet einen auf einige Dialoge vor. Für mich hätte er vielleicht noch etwas mehr alltagsbezogene Dialoge enthalten können.
Du musst dir halt überlegen, welchen Anspruch du hast: Willst du nur für den Urlaub lernen oder wirst du evtl. danach weitermachen? Ich würde eher empfehlen, dir ein Reisevokabular samt spezieller Satzstrukturen zuzulegen. Eine Unterhaltung wirst du normalerweise auch nach 6 Monaten lernen (neben Arbeit, Familie, Freunden etc.) nicht führen können. Aber du wirst sicher ein Bier bestellen, nach dem Weg fragen und und allgemein um Hilfe bitten können. Je mehr Strukturen (Fragen und mögl. Antworten) du verinnerlicht hast, desto besser. Übrigens ist das
auch ein Ansatz zum Spracherwerb. Also könntest du auch einfach Sätze, die du möglicherweise benötigen könntest, auswendig lernen - da kann man in einem halben Jahr schon eine Menge schaffen und nebenbei verinnerlichst du auch Vokabeln, Satzstrukturen und Frage-Antwort-Muster.
Aber ich stehe zu dem, was ich weiter oben geschrieben hatte: Die Aussprache hat ihre Tücken und man sollte gutes Hörmaterial zum Trainieren des Hörverständnisses und der Aussprachefähigkeiten haben. Denn es ist nicht nur problematisch verstanden
zu werden, was vielleicht noch geht, weil ein Muttersprachler dennoch aus den schlecht ausgesprochenen Brocken eines Ausländers etwas herauszuholen vermag, aber ein weiteres Problem könnte sein, zu verstehen,
was dir dein Gegenüber antwortet. Und je besser du dich mit
authentischem Audiomaterial an die Aussprache gewöhnt hast, kannst du auch verstehen, was man dir sagt. Und um sich an die Aussprache zu gewöhnen hilft es meiner Meinung nach eben auch, wenn man sie selbst praktiziert. Aber ich lege vielleicht auch nur besonderen Wert auf die Aussprache - das ist halt nur meine persönliche Meinung und eigene Erfahrung.
Unglaublich viel Audiomaterial (samt Kurs und vielen weiteren Materialien) könntest du bei
JapanesePod101 finden. Allerdings ist dieser Podcast eher für Langzeit-Lernende ausgelegt, beschäftigt sich also nicht direkt mit Urlaubsvokabular.
Eine weitere Möglichkeit bietet
Livemocha. Ich hatte mir die Webseite mal angeschaut und
hier besprochen. Da das Angebot kostenlos ist, kannst du da ganz unverbindlich mal reinschauen.
Also auf den Punkt gebracht: Willst du nur für den Urlaub lernen, dann empfehle ich dir, nur spezielle Vokabeln, Floskeln und Sätze auswendig zu lernen - und zwar so viel wie möglich. Wenn es dir möglich ist, dann lerne unbedingt auch die korrekte Aussprache (ich stehe dazu).
Das Tool, das Zongoku vorgeschlagen hatte, ist nicht perfekt, aber schon ziemlich nahe dran - und auf jeden Fall besser als gar nichts. Sollte für dein Lernmaterial nicht auch Audiomaterial vorhanden sein, kannst du es getrost verwenden. Nimm dich selbst auf und vergleiche deine Aufnahme mit dem Vorbild - du wirst schnell du Unterschiede hören und die Sätze dann auch entsprechend richtig aussprechen lernen. Zur Schrift wurden ja weiter oben schon Empfehlungen abgegeben.
Nachtrag:
Übrigens habe ich so meine eigenen Erfahrungen mit dem Sprechen von Fremdsprachen im Ausland gemacht. Ich bin immer wieder erstaunt, mit welcher Selbstverständlichkeit Engländer und besonders Amerikaner überall wo sie sind einfach ihre Muttersprache sprechen, während ich mich mit den paar Brocken Urlaubs-Fremdsprache abmühe. Meistens kommen diese weitaus schneller voran, als ich. Während ich in meinem Kopf noch nach den richtigen Vokabeln oder einem Satz krame, weil ich nicht gut verstanden wurde, sprechen diese einfach Englisch, als ob einfach jeder sie verstehen müsse. Und das frustrierende ist: Sie erhalten ihre Informationen deutlich schneller als ich. Z. B. in Italien ist es mir doch tatsächlich passiert, dass ein Italiener an einer Rezeption meine perfekt eingeübte Frage, ob er auch Englisch sprechen könne, mit einem Kopfschütteln verneinte und mich auf Italienisch weiter radebrechen ließ, während ein Ami neben mir einfach auf Englisch lospolterte und sofort auf Englisch bedient wurde (das habe ich nicht nur einmal und nicht nur in Italien so erlebt). Ich zog daraus den Schluss, dass es manchmal besser sein könnte, gar nicht erst vorzugeben, dass man sich mit der Landessprache beschäftigt hat (ok, in Frankreich ist das vielleicht so nicht möglich ).
Entgegen dem, was oft behauptet wird, können Japaner durchaus Englisch sprechen und verstehen - sie lernen es in der Schule viel länger als wir, nur sprechen sie es halt nicht gerne, weil sie entweder ungeübt sind oder mir der Aussprache Schwierigkeiten haben. Wenn man sich nicht gerade im tiefsten "Inaka" (auf dem Land) befindet, sollte es kein Problem sein, auch mit Englisch weiterzukommen - je besser man es spricht, um so besser.