RE: transitiv und intransitiv
@ shakkuri, yakka: Ja shinu, kuru..
Ich kopiere mal was aus Kaori SOHAR-YASUDA: “Seminar zur Deutschen Sprache:
Valenzgrammatik” , Thema: Passiv und Ukemi hier rein:
In der Arbeit werden Funktion/Gebrauch von deutschen und japanischen Verben verglichen..
Der japanische Grammatiker H. Teramura (1992: 247) teilte die japanischen Verben
in zwei Gruppen (aktive Verben und inaktive Verben) und erklärte den Unterschied
zwischen beiden und ihre kontrastiven Eigenschaften wie folgend:
a. selber, aus eigenem Antrieb – mit Absicht – dynamisch – aktiv
b. von selbst – ohne Absicht – statisch -- inaktiv
Teramura(1992: 248) gibt eine noch nähere Beschreibung dieser inaktiven Verben im
Japanischen durch mehrere Beispielsätze:
agaru (steigen)
Bukka ga agaru. → *Bukka ni agarareru.
Preis steigt
hiromaru (sich verbreiten)
Uwasa ga hiromaru → *Uwasa ni hiromarareru
Gerücht sich verbreitet
fusagaru (sich schließen)
Ana ga fusagaru → *Ana ni fusagarareru
Loch sich schließt
aku (sich öffnen)
Tobira ga aku → *Tobira ni akareru
Tür sich öffnet
...kann man zwar mit intransitiven Verben wie kuru (kommen) , shinu (sterben),
neru (schlafen) die indirekten Passivsätze bilden , die oben genannten intransitiven
Verben erlauben jedoch keinen passiven Ausdruck.
Diese Verben sind im Japanischen alle intransitiv, unterscheiden sich aber von
den passivfähigen intransitiven Verben in dem Punkt, daß die Tätigkeit, die durch das
Verb ausgedrückt wird, nicht durch den Willen eines Menschen beeinflußt werden
kann. Diese Verben bezeichnen jene Situationen, die von selbst, ungeachtet des
eigenen Willen entstehen. Sie können nicht zusammen mit dem japanischen
Hilfsverb ....tai (wollen) verwendet werden. Zum Beispiel kann man zwar sagen,
“Watashi wa mou netai.” (Ich möchte schon schlafen.) oder “Kare wa koko de shinitai”
(Er möchte hier sterben.), während die folgende Sätze nicht möglich sind:
*Bukka ga agaritai
(Der Preis will steigen.)
*Uwasa ga hiromaritai
(Das Gerüchte will sich verbreiten.)
*Ana ga fusagaritai
(Das Loch will sich schließen.)
*Tobira ga akitai
(Die Tür will sich öffnen.)
Zu der Regel dieser japanischen inaktiven Verben gibt es eine, wenn auch einzige
Ausnahme; das Verb furu (herunterfallen), weil man im Japanischen sagen kann: “Ame
ni furareta.” (Ich wurde vom Regen gefallen) .
Es ist die prinzipielle Eigenschaft des passiven Ausdrucks, daß ein Geschehen von der
Seite des Geschehensbetroffenen betrachtet wird. Deshalb sind nur diejenigen Verben
passivfähig, die semantisch auf das Patiens irgendeinen physischen oder psychischen
Einfluß und eine (negative) Wirkung ausüben können. Die Verben, welche die
Transitivität besitzen, sind grundsätzlich dazu fähig, aber jene, die nur einen Zustand
beschreiben und inaktiv sind, haben unabhängig davon, ob sie transitive oder
intransitive Verben sind, keine Passivfähigkeit.
edit: Zitat um die Sätze davor erweitert
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.04.07 08:58 von adv.)
|