(04.02.21 19:27)AwesomeSepp schrieb: Ich sage sogar: Katakana ist schwieriger als Kanji - oder genauer: Kanji sind eindeutiger als Katakana. Würde ich heute nochmal mit Japanisch anfangen, ich würde Katakana gar nicht mehr lernen, sondern wie (seltene) Kanji nur noch "anlassbezogen".
Naja, ich sehe zwei Probleme mit Katakana:
Es gibt einzelne (häufige) Buchstaben ohne morphologischen Unterschied, weil es lediglich um die Richtung des Striches geht (rauf oder runter). Daran kann man sich aber gewöhnen. Früher gab es japanische Bücher nur mit Kanji und Katakana, das ging auch.
Zweitens werden mit Katakana Abkürzungen, meist von Fremdwörtern geschrieben, die sich nur dem erschließen, der es tatsächlich lernt oder mal eine Erleuchtung hat.
Es gibt auch Kanji-Paare, die man ohne Kontext kaum auseinanderkennt, aber sie stehen eben fast immer im Kontext.
Wenn ich es mir andersherum überlege, kann das Deutsche auch mit Unlernbarkeiten aufwarten, z.B. bei den vielfältigen Tierbezeichnungen mit ihrem grammatischen Geschlecht, lauter verschiedene Wortstämme, das geht in ein japanisches Hirn nicht hinein, warum etwa das Kind von einem Wildschwein (das Paar aus Bache und Keiler) DER Frischling sei und das Kind von einer Sau (und einem Eber) DAS Ferkel. Auch ziemlich intelligente Japaner, die schon Jahrzehnte in Deutschland wohnen, können sich das niemals merken.