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Xenophobie?
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Azumi


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Beitrag #41
RE: Xenophobie?
Es ist bedauerlich immer wieder von Studenten zu hören, dass sie ihr Studium abbrechen.
Filter's Verhalten könnte man mit fehlendem Durchhaltevermögen beschreiben. Aber vielleicht ist es auch das allgemeine Bild von "ach, fangen wir einfach mal an zu studieren!".
Ich finde es Schade, dass jemand solche Empfindungen gegenüber Japan hat.
Natürlich ist es kein Schlaraffenland und man muss sich durchbeißen.

Ein Bekannter hatte bereits nach wenigen Tagen/Wochen Mobiltelefon, Wohnung und Bankkonto, obwohl Student.
Er ist erst seit Oktober 95 dort. Scheint etwas dran zu sein mit den fehlenden Infos?

Zitat: eine von mir postulierte Unmöglichkeit, die japanische Sprache und insbesondere die Schrift in einem Umfang zu beherrschen, der es mir erlaubt wissenschaftlich effizient(!) mit den Inhalten zu arbeiten

Aber wenn man etwas will, gibt es kaum Hindernisse. Wer glaubt, er schafft es nicht, schafft es auch nicht.

熟能生巧
31.08.06 16:56
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GeNeTiX


Beiträge: 456
Beitrag #42
RE: Xenophobie?
@filter: darf man fragen, wo Du wohnst? Eher in der Großstadt oder eher ländlich? Ich lebe ja seit April in Tokyo und Deine Erfahrungen mußte ich nicht machen. Ein Bankkonto habe ich letztes Jahr bei meinem Praktikum gleich am ersten Tag eröffnet und meine Kommilitonen, die dieses Jahr angefangen haben, konnten auch problemlos gleich am ersten Tag ein Konto bekommen. Werde mich mal umhören, bei denen, die im Herbst kommen, ob sich da was geändert haben könnte. Wo Du sagst - Du bist früher, also vor Studienbeginn gekommen - was hast Du derzeit für ein Visum - schon dein entgültiges ryuugakusei-Visum? Das Visum muß nämlich definitiv mindestens 6 Monate gültig sein, damit Du ein Bankkonto eröffnen kannst, etc. Falls Du erstmal mit Touristenvisum eingereist bist, ist das das Problem. Darf denn in Deutschland jeder einfach so ein Bankkonto eröffnen? Ich weiß das ehrlich gesagt gar nicht?

Die Wohnungssuche gestaltet sich sicher als Ausländer etwas schwieriger. Mein Makler war allerdings sehr nett, und hat sich die Zeit genommen, bei den Wohnungen, die mich interessiert haben, einfach mal anzurufen, ob die in meinem speziellen Fall (Promotionsstudentin aus Deutschland, die zumindest halbwegs alltagstauglich japanisch redet) in Ordnung sind und die Auswahl war gar nicht so schlecht. Ein paar haben trotzdem "nein" gesagt, aber ich habe auf Anhieb 'ne tolle Wohhnung gefunden. Nachvollziehen kann ich schon, daß viele Vermieter keinen Ausländer wollen. Ich denke, vor allem die Sprache ist häufig ein Hindernis und die Sorge, daß Leute einfach wieder in ihr Heimatland verschwinden und einen Mietrückstand offen lassen... Außerdem sind zumindest die Japaner, die um mich herum wohnen, sehr angenehme, leise und rücksichtsvolle Mieter mit denen ein Vermieter vermutlich wenig Ärger und Beschwerden hat. Ich denke, ich bin das auch, aber in Deutschland habe ich da doch ganz anderes miterlebt. Wenn der Makler sich da nicht ein bißchen für Dich reinhängt, ist es sicher schwieriger.

Ich erlebe hier viel Neugier, ein bißchen Mißtrauen aber von wirklich feindlicher Einstellung habe ich, wenn man mal von den Heinis in den schwarzen Wagen absieht, noch nichts mitbekommen... Natürlich nervt es, wenn Dich Leute erstmal auf Englisch ansprechen, weil Englisch als Weißer ja Deine Muttersprache sein muß und natürlich nervt es manchmal, immer wieder die gleichen Fragen zu beantworten und herauszufinden, ob neue Bekannte wirklich an Dir als Mensch oder eher an Deinem "Ausländersein" interessiert sind, aber die wirklich schlechten Erfahrungen habe ich hier in Punkto "Ausländerfeindlichkeit" bisher nicht gemacht.
Die Leute nehmen eben wahr, daß man anders ist, als sie, und das ist leider unübersehbar - vor allem in meinem Fall - ich bin größer, als die meisten Japaner, selbst für deutsche Verhältnisse ziemlich dick, blond und rein optisch vermutlich das absolute Gegenteil von einem Japaner zwinker Deswegen werden mich wohl auch in drei Jahren noch Leute auf Englisch ansprechen, fragen, ob das gerade mein erstes Erdbeben war, etc... Mittlerweile bin ich zu dem Schluß gekommen, daß ich damit wohl leben können werde. Viele Japaner, mit denen ich hier zu tun habe, könnten es sich nicht vorstellen, für längere Zeit aus Japan in ein fremdes Land zu gehen. - und es fällt ihnen eben schwer, zu verstehen, daß das hier für die kommenden Jahre mein "zu Hause" sein kann. Deswegen ist man als Ausländer, für Leute, die einen nicht kennen, erstmal automatisch Tourist.

Es ist nicht so, daß mich bestimmte Dinge, die man hier als Ausländer erlebt, nicht auch mal total frustrieren. Die Sprache ist eins davon - Wenn ich mir anhöre, was ich mir zum Teil nach knapp einem Jahr Japan manchmal immernoch für einen Mist zusammenrede... rot
Der Kampf, den ich hatte, um für meinen Freund ein Prepaid-Handy zu organisieren, war ebensowenig erfreulich, wie die Tatsache, daß ich hier einfach viele Fehler im täglichen Leben mache, weil ich es nicht besser weiß (oder noch schlimmer - irgendwas einfach nicht gelesen habe, weil ich dachte, wird schon nicht so wichtig sein, und es mir zu anstrengend war, mich durch den Kanji-Salat durchzuwurschteln rot )...
Und natürlich ist es manchmal einfach nur nervend, ständig als "anders" wahrgenommen zu werden. Aber in meiner Uni und in der Firma fühle ich mich mittlerweile durchaus integriert und ernst genommen und so langsam nehmen auch die Sonderbehandlungen ab. Ich denke, man kann einfach nicht erwarten, daß Leute so offensichtliche Unterschiede einfach nicht wahrnehmen und in sofern habe ich Geduld mit Blicken und Fragen und der ein oder anderen bürokratischen Hürde, so wie die Japaner Geduld mit meinen Fehlern haben grins.

Ich weiß nicht, wie man Deutschland als Ausländer wahrnimmt... Meine Sprachpartnerin, die gerade für ein Jahr in Deutschland ist, schildert ähnliche Erfahrungen, wie ich, ebenfalls aber im Grundsatz durchaus positive Neugier und wenig echte Ausländerfeindlichkeit.
31.08.06 17:30
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GeNeTiX


Beiträge: 456
Beitrag #43
RE: Xenophobie?
Was mir gerade noch einfällt - ich frage mich, ob ein Teil der wahrgenommenen Ausländerfeindlichkeit nicht auch dem Kulturschockphänomen zuzuschreiben ist.

http://www.transcultural.ch/dwnlds/EK_Kulturschock.pdf

Bitte nicht falsch verstehen - das ist in keiner Weise abfällig gemeint und soll auch keine Erfahrungen, die andere gemacht haben, in Frage stellen, aber mich hat jemand vor nicht allzu langer Zeit darauf hingewiesen, als ich mal wieder an mir, den Japanern und der japanischen Sprache augenrollen verzweifelt bin - wußte davon vorher gar nichts - und vielleicht ist das Thema im Zusammenhang interessant.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 31.08.06 18:08 von GeNeTiX.)
31.08.06 18:04
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Hellwalker


Beiträge: 492
Beitrag #44
RE: Xenophobie?
Zitat:Falls Du erstmal mit Touristenvisum eingereist bist, ist das das Problem. Darf denn in Deutschland jeder einfach so ein Bankkonto eröffnen?

Soweit ich weiß, benötigt man in Deutschland bei den meisten Banken nur die Meldebestätigung vom Einwohnermeldeamt. Strenge Banken, wie z.B. die Citibank, wollen allerdings das Visum sehen.

習うより慣れろ
31.08.06 19:08
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yamaneko


Beiträge: 3.745
Beitrag #45
RE: Xenophobie?
Ich habe nicht Fremdenfeindlichkeit, sondern Verachtung erlebt. Mehr darüber in
showthread.php?tid=2477

01.09.06 02:43
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filter


Beiträge: 343
Beitrag #46
RE: Xenophobie?
Genetix: Also ich wohne in Toyko und bin zu den Filialen der drei größten japanischen Banken am Shinjuku-Ostausgang gegangen. Bei allen das gleiche Ergebnis. Mit Begleitung und mit Insistieren. Ich hatte bereits vor meiner Einreise mein Studentenvisum im Pass. Und ich habe meine Alien Registration Card. Trotzdem keine Chance.
Azumi: Du scheinst ja die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben Schlaubi-Schlumpf. Wenn du dich ein wenig mit dem Ablauf eines Japanologie-Studiums auskennst, dann weißt du das man mit der von dir beschriebenen Einstellung wohl kaum durchs erste Jahr kommt. Bisher hab ich mir den Arsch für Japanisch wundgearbeitet. Mein Aufenthalt hier hat mir einfach nur die Augen geöffnet. Wenn ich schon höre, daß Genetix als Promotionsstudentin von "Kajisalat" redet dann läuft es mir kalt den Rücken runter. (@Genetix: Das soll keineswegs eine Herabsetzung deiner Fähigkeiten sein, es zeigt lediglich wie schwierig das alles ist) Für mich ist es nicht erträglich, mich mit der japanischen Geisteswelt nicht in dem Maße auseinandersetzen zu können wie ich möchte. Wenn ich es aufgrund des unmöglichen Schriftsystems innerhalb von vier oder fünf Jahren nicht fertigbringe, ein Buch gleicher Komplexität auch nur in der Hälfte der Zeit zu lesen, die ich für ein Deutsches brauche, dann frustriert mich das einfach nur unendlich.
Immerhin ist Japanologie eine Philologie. Ich bin also hauptsächlich darauf angewiesen Bücher zu lesen und zu verstehen. Ich fühle mich bei der ganzen Sache letztlich geistig unterfordert, weil ich mit japanischen Quellen nicht effizient arbeiten kann, sondern ständig auf Sekundärliteratur angewiesen bin. So ist für mich das Arbeiten dann lediglich die schlechte Kopie einer Kopie einer Kopie.
Ich glaube auch, daß wenn ich das alles nur wegen der Sprache betreiben würde und um japanisches Fernsehen zu schauen oder hierher in den Urlaub zu fahren, ich das alles wesentlich lockerer sehen würde.
Es läuft letztlich darauf hinaus, daß du neben einem Japaner, der sich mit der gleichen Materie auseinandergesetzt hat stets wie ein kleines dummes Kind wirkst. Und jetzt komm mir bitte nicht mit der Wichtigkeit, Japan von Außen zu betrachten und das zu reflektieren, wozu Japaner nicht in der Lage sind. Das ist ein Ammenmärchen, inzestuös in Japanologenkreisen ausgebrütet um die eigenen Mühen zu rechtfertigen.
Letztlich bleibt die Entscheidung jedem selbst überlassen. Wenn du damit glücklich wirst, freue ich mich ganz ernsthaft für dich. Ich kann es nicht.
01.09.06 03:47
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GeNeTiX


Beiträge: 456
Beitrag #47
RE: Xenophobie?
Zitat:Genetix: Also ich wohne in Toyko und bin zu den Filialen der drei größten japanischen Banken am Shinjuku-Ostausgang gegangen. Bei allen das gleiche Ergebnis. Mit Begleitung und mit Insistieren. Ich hatte bereits vor meiner Einreise mein Studentenvisum im Pass. Und ich habe meine Alien Registration Card. Trotzdem keine Chance.

Jetzt hast Du ja Dein Konto glücklicherweise schon... ansonsten hätte ich Dir die Filiale von Tokyo Mitsubishi in Jinbouchou empfohlen. Da gehen die Leute von meiner Uni eigentlich alle hin, weil's um die Ecke ist... Sollte es so sein, daß sich da irgendwas geändert hat, halte ich das ebenso für eine Frechheit! Sollte es Dich dann noch interessieren, frage ich gerne mal die Studienanfänger aus diesem Jahr nach ihren Erfahrungen.

Zitat:Wenn ich schon höre, daß Genetix als Promotionsstudentin von "Kajisalat" redet dann läuft es mir kalt den Rücken runter. (@Genetix: Das soll keineswegs eine Herabsetzung deiner Fähigkeiten sein, es zeigt lediglich wie schwierig das alles ist)

Das soll keine Rechtfertigung sein. Meine Fähigkeiten sind da wirklich alles andere als beeindruckend... aber Du darfst Dich wrklich nicht von MIR schocken lassen. Ich habe nicht Japanologie studiert sondern Informatik und insgesamt jetzt knapp ein Jahr in Japan hinter mir, davon 8 Monate in einer Firma, wo ich nur Englisch geredet habe. Vorher war ich vom Kenntnisstand etwa auf dem Stand vom Aufbaukurs am LSI in Bochum, also im Nachhinein betrachtet quasi bei Null, habe Kanji aber dummerweise, bis ich hier angekommen bin und es mir schwer fiel, zu ertragen, daß ich quasi Analphabet bin, für ziemliche Zeitverschwendung gehalten. Das kannst Du also auf jeden Fall besser machen, als ich! Mittlerweile möchte ich die Kanji gerne so schnell wie möglich lernen, aber Du hast schon recht - so schnell, wie man sich das wünscht, geht es nicht. Auch sonst kann ich durchaus gut verstehen, was Du meinst... Ich sehe mich hier sowohl im Studium als auch in meiner Firma immer wieder der Frage gegenüber, wie ich denn fachliche Kompetenz zeigen soll, wenn ich diese sprachlich nur in Sätze verpacken kann, die jeder Grundschüler besser formulieren würde. Mit meinem Professor an der Uni habe ich geklärt, daß ich immerhin meine eigenen Präsentationen aus diesem Grund bis auf weiteres auf Englisch halten werde, aber das hat schon ein bißchen was von "aufgeben"... und das Problem mit Wortmeldungen, wenn andere präsentieren, habe ich natürlich immernoch.

Trotzdem - Du bist zumindest zur Zeit in der einmaligen Situation, Dir für das Studium des Japanischen und der japanischen Kultur richtig Zeit nehmen zu dürfen, weil das quasi Dein Job ist... Es gibt auch andere, die das schaffen und mit japanischen Fachtexten klarkommen, und wenn Du das Jahr hier nutzt, kannst Du ziemlich weit kommen, auch was die Schrift angeht, denke ich, zumal Du ja an einer echt guten Uni gelandet bist. Außerdem werden doch sicher auch in der Japanologie-Literatur vor allem Worte aus einem bestimmten Umfeld vorkommen - auch das macht es auf Dauer einfacher. Zumindest geht es mir mit meinem Informatik-Kram so... Da verstehe ich bereits Texte, deren Umfang für mich bei Alltagstexten absolut tödlich wäre... Naja, jetzt bist Du eh erstmal für ein Jahr hier, und wenn Du danach noch meinst, daß das Japanologiestudium nicht das Richtige für Dich ist, kannst Du den Studiengang ja wechseln. Unterschätze aber nicht, wieviel Du in dem Jahr hier lernen und erfahren kannst.

Dein Japanologiestudium will ich Dir weder ein- noch ausreden, denn damit kenne ich mich nicht aus - bei mir hätte das Interesse an Kultur und Geschichte etc. generell dafür wohl nicht ausgereicht. Bin halt schon immer eher Techniker/NaWi gewesen... zwinker So ganz naiv ohne japanologisches Vorwissen würde ich aber sagen, daß es gar nicht falsch ist, daß man von außen einen anderen Blickwinkel haben kann, der ebenso wichtig ist, wie die Sicht von innen, vor allem auch, wenn man die Geschichtsaufarbeitung der Japaner betrachtet... Dieser (für mich) merkwürdige Umgang mit Geschichte ist, um zum Thema zurückzukommen, zwar keine direkte Ausländerfeindlichkeit, aber das geschichtliche Unverständnis, das man hier zeitweise erlebt, kann einen als Ausländer zumindest heftig vor den Kopf stoßen... Beim ersten "Heil Hitler", das mir so ein Idiot auch noch mitten auf einer Fachmesse an den Kopf warf, (und das anscheinend nicht, um mich zu beleidigen, sondern um seine Sympathie oder was auch immer zu meinem Herkunftsland zu zeigen) war ich zumindest noch echt geschockt... Ähnliche Dinge sind mir schon ein paar Mal passiert, aber trotzdem bleiben es glücklicherweise Einzelfälle...
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.09.06 04:40 von GeNeTiX.)
01.09.06 04:35
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hyoubyou


Beiträge: 434
Beitrag #48
RE: Xenophobie?
Unser frustrierter Weggefährte hat 2 Themen gemixt:
- Xenophobie
- Japanologiestudium

Zu Punkt 2 hat er sich einfach geirrt, Nutzen und Aufwand stehen bei ihm in einem auffälligen Missverhältnis. OK. Wir wünschen ihm viel Spaß und Erfolg bei seinem neuen Studium.

Zu Punkt eins denke ich, wie schon einige haben anklingen lassen, fehlte es ihm einfach an Infos. In Hiroo, Shinagawa, Fussa bspw. ist es kein großes Problem, eine Wohnung zu bekommen. Mobiltelefon bekommt man rasch über Freunde etc. Aber sei's drum.

Um eine Lanze für die angeblich "ausländerfeindlichen" Vermieter zu brechen:
Viele Vermieter haben weder Erfahrung in der englischen Sprache noch in der Vermietung an Ausländer. Vergessen wir nicht, der Ausländeranteil dort ist wesentlich geringer als hier. Darüberhinaus möchten sie meist Garantien, Kaution oder Firmenbürgschaft. Weiterhin machen (kennen wir ja von unseren Pappenheimern) gerade Amerikaner oft Lärm oder können sich nicht benehmen. Gerade im Ausland nicht.
Addierend dazu das bekannte mangelnde Selbstvertrauen und die Scheu, etwas zu riskieren und möglichem Ärger bei Problemen aus dem Weg zu gehen.
Also, unter diesen Gesichtspunkten würde ich als Japaner schon gar nicht an einen ausländischen Studenten vermieten!

Das hat mit Ausländerfeindlichkeit überhaupt nichts zu tun!

Zum "Schlachtvieh" (so nenne ich sie) in der U-Bahn: Die sehen auch keinen Deut blöder aus als die "Schafe", die jeden Tag bei uns in die Innenstädte zu ihrem sinnlosen Job wandern.

Das "Der glotzt mich an Phänomen" ist eigentlich einfach: Wenn wir uns bereits exotisch fühlen (plötzliche Glatze, Pickel, Ausländer, neue Brille), fühlen wir uns immer angegafft.

Ich fühle mich immer wohl in Japan und so richtig blöde Erfahrungen habe ich bis jetzt nicht gemacht. Aber, wie schon oft gesagt: Deppen gibt es weltweit.

没有銭的人是快笑的人
01.09.06 15:22
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shakkuri


Beiträge: 1.387
Beitrag #49
RE: Xenophobie?
100% Hyoubou.

Davon abgesehen; versuch doch einmal, in Deutschland als Ausländer, Hundehalter, Kinderreiche Familie etc. eine Wohnung zu bekommen. Vermieter sind eigentlich überall auf der Welt gleich. grins

接吻万歳
02.09.06 10:08
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Ex-Mitglied (AU)
Gast

 
Beitrag #50
RE: Xenophobie?
Ja, wunderbar diese Harmonie ... dann könnte man den Thread hier doch eigentlich auch schliessen. Das Thema Fremdenfeindlichkeit existiert in Japan nicht! (komisch nur, dass so viele Japaner selbst davon sprechen).

@Vincent: Nun mach Dich mal nicht fertig! Soweit ich das sehen kann, stürmen da in der Tat viele verschiedene Probleme auf einmal auf Dich ein. Wie hyoubyou das schon andeutete ... hier werden zweierlei Dinge gemischt. Sortier Dich erst einmal neu ... find heraus, was Du willst und wie sehr Du es willst, und was Du bereit bist zu akzeptieren. Dann sehen wir weiter zwinker Kopf hoch, gelle?! grins
03.09.06 21:02
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Xenophobie?
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