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Was sollte man koennen nach 1 bis xx Jahren?
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mizu


Beiträge: 116
Beitrag #41
RE: Was sollte man koennen nach 1 bis xx Jahren?
Hallo!

Ich studiere zwar nicht Japanologie, habe mich aber ein wenig mit dem Studiengang an der Uni Frankfurt beschäftigt (wohne da und habe nach dem Abi daran gedacht dort zu studieren).

Zitat:1. Man lernt die Sprache nur nebensächlich und kann sich auch mit Grundkentnissen gut durchs Studium schaffen.
Dass man sich leicht durchs Studium mogeln kann, glaube ich nicht. Man muss über kurz oder lang wenigstens Grundkenntnisse in der Sprache erwerben, sonst besteht man die vorgesehene Sprachprüfung nicht. Nebensächlich ist relativ. Man hat im Studiengang ca. 30 SWS insgesamt (inkl. 2. HF oder NF). Der japanisch Kurs ist in den ersten beiden Semestern 10 Stunden in der Woche, danach nur noch 4 Stunden (so wars als ich mich erkundigt habe, falls ich Käse erzähle bitte korrigieren). Er macht also nur 1/3 bzw. 1/7 des Studiums aus.
Den JLPT 3 nach vier Semestern (+/- 1 Semester) halte ich in Anbetracht der Dauer des Sprachkurses für realistisch.

Zitat:2. Wenn man die Sprache nach einigen Semester nicht sehr gut beherrscht, ist man im falschen Studium.
Nicht zwangsläufig. Manchen Leuten liegt das Sprachenlernen, manchen eben nicht. Natürlich sollte das Beherrschen der Sprache ein Studienziel sein, wenn man eine Kultur wissenschaftlichem Niveau studiert. Wenns nicht geht, dann gehts aber eben nicht. Man kann sich trotzdem mit der Kultur und Geschichte des Landes befassen, muss nur wahrscheinlich auf eine berufliche Beschäftigung in diesem Gebiet verzichten. Man muss sich halt irgendwann entscheiden ob das Studium für einen persönlich noch Sinn macht. Ich sehe da zumindest keine grundsätzlichen Probleme.

Zitat:3. Nach dem Grundstudium ist man auf einem mittleren Niveau.
Kann man schon sagen. Die einen sind etwas besser, die anderen etwas schlechter. Aber auf JLPT 3 (also IMO mittlerem) Niveau ist man wahrscheinlich.

Zu den anderen angesprochenen Punkten:

Mit den Katakana habe ich immer noch Probleme. Kanji kann ich mir recht gut einprägen und auch Hiragana habe ich recht schnell gelernt (muss noch manchmal nachgucken, geht aber im Großen und Ganzen recht fliessend). Nur mit den Katakana klappts irgendwie nicht. Die sehen alle so gleich aus. Ich versuchs jetzt in der ganz Wort Methode. Hoffe mal, dass ich die in drei Jahren kann. Braucht man die eigentlich für den JLPT? rot

Die offiziellen Lernstunden für die JLPT sind ja wohl nicht ernst gemeint.
Wenn man jeden Tag eine Stunde lernt, soll man angeblich in 2,5 Jahren auf Level 1 sein. Wenn ich mich recht entsinne, waren das 2000 Kanji und 10000 Vokabeln. In 2,5 Jahren (900 h). Ich lerne im Schnitt keine 12 Vokabeln am Tag (verdammtes Gedächtniss). Wenn man sonst nichts anderes tut ist das schon realistisch. Aber wer kann schon 2 Jahre lang ausschliesslich Japanisch lernen?

Mein persönliches Ziel ist:
JLPT 4 Dezember 06
JLPT 3 Dezember 07
JLPT 2 Dezember 08
1 Jahr Japan irgendwann danach (u.U. ab Oktober 09)
JLPT 1 nach meiner Rückkehr aus Japan

Dann schaun mer mal.

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18.10.05 14:16
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Kanjiquäler


Beiträge: 145
Beitrag #42
RE: Was sollte man koennen nach 1 bis xx Jahren?
Zitat:Mit den Katakana habe ich immer noch Probleme. Kanji kann ich mir recht gut einprägen und auch Hiragana habe ich recht schnell gelernt (muss noch manchmal nachgucken, geht aber im Großen und Ganzen recht fliessend). Nur mit den Katakana klappts irgendwie nicht. Die sehen alle so gleich aus.

Hast du es mal mit Henrik Theilings Webtool versucht?

showthread.php?tid=3195
Ich habe die Kana seinerzeit mit kdrill gelernt. Gleiches Prinzip ...
18.10.05 20:47
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Ex-Mitglied (bikkuri)
Gast

 
Beitrag #43
RE: Was sollte man koennen nach 1 bis xx Jahren?
@Bernd
Daß nicht mehr verlangt wird, das ist mir klar, aber genau damit habe ich meine Probleme, das kritisiere ich. Gut, man könnte jetzt argumentieren, daß in Anbetracht des riesigen Umfangs des "eigentlichen" Stoffs, i.e. dem "Grundwissen" über Japan, und den Nebenfächern nicht mehr drin ist als nur jener Sprachlevel. Dann dürfen sich aber Dozenten und die Studenten nicht wundern, wenn sie selbst nach einem Japanjahr noch nicht in der Lage sind auch nur im Ansatz wissenschaftliche Texte zu verstehen (um das Mündliche soll es gar nicht gehen, das ist für das Studium selbst irrelevant). Es IST möglich in die Gegend des Level 2 zu kommen, nur erfordert das einen größeren Arbeitsaufwand, den man den Studenten anscheinend nicht zumuten will; ja nicht die Köpfchen überstrapazieren. Nur dann könnte man endlich die Ach-ich-hasse-kanji-Jammerer, die Schon-wieder-Hausaufgaben-Meckerer und die Japanisch-ist-doch-so-schwer-Lamentierer aussieben und endgültig aus der Uni - zumindest in eine andere Fakultät - verbannen (naja, 80% war schon das bestehende Niveau schon zu viel).

@mizu
Zitat:...
Nicht zwangsläufig. Manchen Leuten liegt das Sprachenlernen, manchen eben nicht. Natürlich sollte das Beherrschen der Sprache ein Studienziel sein, wenn man eine Kultur wissenschaftlichem Niveau studiert. Wenns nicht geht, dann gehts aber eben nicht.
...

Genau, wenns nicht geht, gehts nicht. Deshalb gibt es eine differenzierte Bildungslandschaft in Deutschland mit Eignung für eine Hochschule oder eben nicht.
19.10.05 06:09
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Boku


Beiträge: 288
Beitrag #44
RE: Was sollte man koennen nach 1 bis xx Jahren?
Zitat: Deshalb gibt es eine differenzierte Bildungslandschaft in Deutschland mit Eignung für eine Hochschule oder eben nicht.
100Ack.
Schoen das das mal einer deutlich sagt.
Nur leider will das niemand hoeren. traurig
19.10.05 07:59
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Ex-Mitglied (bikkuri)
Gast

 
Beitrag #45
RE: Was sollte man koennen nach 1 bis xx Jahren?
Das ist keine Wertung in irgendeiner Weise, sondern eine Tatsache.
Wollte das nur klarstellen, nicht daß wieder einige sensible Seelen in Aufruhr geraten und sich in ihrem innersten Wesen verletzt fühlen.
19.10.05 08:24
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mizu


Beiträge: 116
Beitrag #46
RE: Was sollte man koennen nach 1 bis xx Jahren?
Nur weil jemand Sprachen nicht hervorragend lernen kann, soll er nicht für die Uni geeignet sein? Hochschulreife ist für mich etwas anderes als gut auswendig lernen zu können. Ob man dann allerdings in den Sprachwissenschaften "richtig" ist, sollte man überdenken.
Warum stört es euch, wenn das Niveau in den Kursen unter eurem liegt? Klar wird es auf Dauer etwas langweilig, aber man kann ja sein Wissen immernoch zur Hilfe anderer einsetzen. Es hindert euch keiner daran, nach dem 4. Semester (oder vorher) den JLPT 2 zu machen.

@Kanjiquäler
Danke für den link. Werde mir das mal ansehen. Vielleicht lerne auch ich so eines tages Katakana *hoff*.

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19.10.05 10:21
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Kanjiquäler


Beiträge: 145
Beitrag #47
RE: Was sollte man koennen nach 1 bis xx Jahren?
Ich denke, bikkuri hat sich da etwas verhoppelt, und wollte nicht von einem Hochschulstudium im Allgemeinen reden, sondern von einem Japanologiestudium im Speziellen. Dass man nicht Sprachwissenschaft studieren sollte, wenn man kein Talent für Sprachen hat, habe ich eigentlich bisher für selbstverständlich gehalten. kratz Obwohl natürlich jeder machen kann, was er will. Besonders jetzt, wo man ja für sein Studium bezahlt. hoho
19.10.05 10:50
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Ex-Mitglied (bikkuri)
Gast

 
Beitrag #48
RE: Was sollte man koennen nach 1 bis xx Jahren?
Zitat:Nur weil jemand Sprachen nicht hervorragend lernen kann, soll er nicht für die Uni geeignet sein? Hochschulreife ist für mich etwas anderes als gut auswendig lernen zu können. Ob man dann allerdings in den Sprachwissenschaften "richtig" ist, sollte man überdenken.

Nein, das natürlich nicht. Aber er sollte dann nicht unbedingt etwas studieren, wozu eine Sprache essentiell ist.
Btw, für Linguistik muß man weder sprachtalentiert sein noch zig Sprachen von A bis Z lernen. Viell. solltest du dir mal die Studieninhalte dazu ansehen.
Noch was. Was hat den Auswendiglernen mit Sprachen zu tun? Ich kann da keinen direkten Zusammenhang sehen?
Und als allerletzte Anmerkung. Hochschulreife beinhaltet für mich eine geistige Reife, nämlich das Interesse und den Willen für ein Studium aufzubringen, nicht es als Mittel zum Zweck zu sehen. DAS sollte man prüfen. Dann hätten wir ratzfatz niedrigere Studentenzahlen und angenehmere Studienbedingungen.

Zitat:Warum stört es euch, wenn das Niveau in den Kursen unter eurem liegt? Klar wird es auf Dauer etwas langweilig, aber man kann ja sein Wissen immernoch zur Hilfe anderer einsetzen. Es hindert euch keiner daran, nach dem 4. Semester (oder vorher) den JLPT 2 zu machen.

Um das Ganze etwas zu personalisieren. Ich bin bei weitem nicht sprachbegabt (falls es so ein Talent überhaupt gibt). Ich würde sogar sagen, ich habe eine vergleichsweise niedrige Auffassungsgabe bei Sprachen. Ich mußte mir mein auch heute noch nicht zufriedenstellendes Niveau hart erarbeiten, mir ist das nicht einfach zugeflogen, weil ich so "unglaublich begabt" bin. Aber DAS, was an der Uni geboten wird ist zu karg. Ich sage es noch einmal. Man muß im 5.Semester Primär- und Sekundärliteratur im Original lesen, wozu man mind. die Lesefähigkeit des ikkyû braucht, sonst haut das nicht hin.

So, jez mog I nimma.
19.10.05 10:53
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atomu


Beiträge: 2.677
Beitrag #49
RE: Was sollte man koennen nach 1 bis xx Jahren?
Zitat: Ich bin bei weitem nicht sprachbegabt (falls es so ein Talent überhaupt gibt). Ich würde sogar sagen, ich habe eine vergleichsweise niedrige Auffassungsgabe bei Sprachen.
Sorry, aber das nehme ich dir nicht ab, nach allem was ich von dir weiß. Mag sein, dass das deine Perspektive ist und ich finde auch gut, wenn jemand hohe Ansprüche an sich stellt, aber so sein Licht unter den Scheffel zu stellen hast du nicht nötig. Sowas grenzt paradoxerweise schnell an Angeberei.

Zitat: Ich mußte mir mein auch heute noch nicht zufriedenstellendes Niveau hart erarbeiten, mir ist das nicht einfach zugeflogen, ...
Das wollte ich mit meinen vorstehenden Äußerungen nicht bestreiten. Auch ein noch so großes Talent wird ohne harte Arbeit nichts draus machen können. Ich spreche aus Berufserfahrung als Musiker und Hochschullehrer. Ansonsten kann ich mir die Zustände an den Japanisch-Fakultäten und die Einstellung der dortigen Studenten nach dem hier Geschilderten und meinen persönlichen Eindrücken lebhaft vorstellen und gebe dir in den meisten Punkten Recht.

正義の味方
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.10.05 16:40 von atomu.)
19.10.05 16:39
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Anonymer User
Gast

 
Beitrag #50
RE: Was sollte man koennen nach 1 bis xx Jahren?
"Man" tut gar nichts und "man" ist gar nichts. Für grob geschätzt 95% der Japanologie-Studenten gilt: Unfähig, egal ob im 1. oder 10. Semester, maximal Grundkenntnisse der Sprache, auch nach x Semestern, mehr als nebensächlich haben sie das ganze Fach nie betrieben, ohne Frage im falschen Studium (bzw. in den meisten Fällen ohnehin nicht unitauglich).
Der Rest kann mit dem Grundstudium (oder bei neueren BA/MA-Klamotten halt ~2 Jahre BA) und einem Auslandsaufenthalt durchaus auf 1kyû-Level kommen, unabhängig davon müssen sie sich mit Fachliteratur etc. auseinandersetzen, sonst wird das nichts. Der JLPT ist bekannt, aber praktischen Wert hat das kaum. Viele Klamotten für 1/2kyû sind kaum nötig, andersrum kann man auch mit nem 1kyû noch lange nicht alles lesen, was man viell. so will. Der Test ist eigtl. nur was für Manga-Kiddies, die sich 10x für den 4kyû anmelden und mit Gleichgesinnten monatelang über den Schwierigkeitsgrad der Grammatikfragen schwadronieren, die nicht einer der betreffenden Leute gerafft hat oder jemals wirklich raffen wird. Wer grad nichts zu tun hat und einfach mal wissen will, ob ers packt, kann nach ein paar Jahren mal den 1kyû machen, der Rest ist noch mehr Geldverschwendung. Der Wisch interessiert eh keinen.

Ob man im richtigen Studiengang ist oder nicht, sollte man im 1. Semester, maximal innerhalb des 1. Jahres bemerken. Tun viele allerdings nicht, leider. Soweit meine beiden Eurocents.


Blubb
19.10.05 19:38
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Was sollte man koennen nach 1 bis xx Jahren?
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