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Was interessiert dich sonst noch?
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Firithfenion


Beiträge: 1.727
Beitrag #21
RE: Was interessiert dich sonst noch?
In diesem englischsprachigen Video geht es um das sogenannte Foreign Language Syndrom. Das Problem bei solchen Fällen ist allerdings, das man wenig Möglichkeiten hat, diese Berichte auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen.

Da lernt man jahrelang japanisch... vielleicht bräuchte man nur mal mit dem Kopf irgendwo gegen zu schlagen, ohnmächtig zu werden, und wenn man aufwacht, spricht man fliessend japanisch. How about that? hoho




Truth sounds like hate to those who hate truth
12.07.15 19:21
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moustique


Beiträge: 1.811
Beitrag #22
RE: Was interessiert dich sonst noch?
Das ist zu schoen um wahr zu sein.
Ich glaube nicht daran.

Mit englisch ist es nun mal so, dass es viele Begriffe auch im Deutschen gibt oder im lateinischen, die Aehnlichkeit mit der Sprache haben. Und man hat bei dieser Sprache keine Probleme mit der Erkennung von der Schrift. Von daher geht das auch viel Schnller vonstatten.

Japanisch ist eine ganz andere Sprache. Ob es vielleicht eines Tages mit Klingonisch vergliechen wird, weiss ich nicht. Ich kann nur eines sagen. Egal wieviel man auch lernen mag, egal wieviel Wissen man sich auch aneignet, es wird immer etwas geben, das man einfach nicht versteht oder je gelernt hat.

Sehr wenige Begriffe kommen aus unserer Sprache. (1 LEHNWORT gairaigo // 外来語)
Japaner bauen auch Begriffe aus anderen Begriffen zusammen.
Die Sprache lebt und von daher hinken die Autoren der WB alle Zeit hinterher.
Kommt hinzu, dass es viele Dialekte gibt. Und das ist wieder eine andere Sprache. Slang, und was weiss ich.

Schauen wir uns doch mal die Datei von wadoku.de an.
Sie hat ca. 350.000 Begriffe. Die von Weblio hat 9.860.000 Datensatze.
Und die haben immer noch nicht alle Begriffe beisammen.
Da kann man sich doch gut vorstellen, was es nicht alles noch gibt, und dass das noch nicht in die Datenbank uebernommen wurde.

Wie schwierig ist es dann fuer Deutschsprachige, japanisch zu lernen.
Wo dann auch noch das Verstaendnis fuer die Kanji erst mal erlernt werden muss.
Die Kids in Japan, benoetigen dazu ca. 20 Jahre, wenn nicht mehr.
Die meisten gehen ja nach der Volksschule auf hoehere Schulen und sogar zur Uni.
Sie bekommen die Kanji eingepaukt. Sie sehen sie ueberall.
Auf Schritt und Tritt sind sie in ihrem Element.

Wobei wir das eventuell nur einige Minuten am Tag machen.
Vielleicht waere es vorteilhaft, irgendwo in Japan, in einem Dorf seinen Urlaub zu machen und das noch in einer Familie. Umgeben von Japanern die deine Sprache nicht kennen.
Und du mit denen lebst und an ihrem Leben teilnimmst.

Nur so ist es vollstaendiges Eintauchen in die Sprache.
Man beginnt mit dem was man weis, und erlent es anhand von Mimik und Handlungen.
Es wird reichen, das Alltaegliche zu begreifen, zu verstehen und eventuell es auch zu sprechen.

Alles was darueberhinaus geht, da muss man zusaetzliche Vokabeln haben.
Diese sind aber nicht so einfach aus WB zu entnehmen.
Man benoetigt dazu ja ein 独和辞典, dokuwajiten.
Und schaut man sich so eines an, ist das purer Stress.

Wer noch keines hat und es sich mal ansehen will, wie so etwas aussieht, kann sich ja mal mit mir ueber PN unterhalten.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13.07.15 00:06 von moustique.)
13.07.15 00:01
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Firithfenion


Beiträge: 1.727
Beitrag #23
RE: Was interessiert dich sonst noch?
(13.07.15 00:01)moustique schrieb:  Das ist zu schoen um wahr zu sein.
Ich glaube nicht daran.

Also man muss dazu auch sagen, das Menschen die eine Sprache selber nicht sprechen, oft sehr schnell beeindruckt sind wenn jemand in einer Fremdsprache einige Sätze relativ flüssig und ohne zu Zögern spricht. Sie überschätzen dann die Kenntnisse der Person und kommen schnell zu Aussagen wie "Er spricht diese Sprache perfekt und fliessend". Eigentlich kann das nur jemand beurteilen der diese Sprache als Muttersprache spricht.

Es gibt ja eine These, nach der alles, was wir in unserem Leben bewusst oder unbewusst wahrnehmen, lebenslang in unserem Gehirn gespeichert wird, auch wenn wir uns dessen gar nicht bewusst sind und auf diese Informationsmenge nur bedingt zugreifen können. Ich muss sagen, das ich diese These schon immer sehr interessant fand. Vielleicht ist es möglich, das unser Gehirn bei einer Verletzung zwangsweise auf andere Regionen umschaltet, in denen Informationen stecken, deren Existenz wir uns bislang nicht bewusst waren.

Es gibt dazu einen Spielfilm "Ohne Limit". In diesem Film gibt es eine Droge die in der Lage ist, all unser verstecktes Potenzial frei zu setzen. Du kennst plötzlich den Inhalt von Büchern auswendig in denen du mal irgendwann gedankenverloren geblättert hast, bist in der Lage eine Fremdsprache in 2 Tagen zu lernen usw. Der Haken dabei: Die Wirkung der Droge lässt nach einer bestimmten Zeit nach.

Solche Dinge haben mich schon immer fasziniert. Wenn es nur möglich wäre unser Potential zu erweitern, dann wäre ich dafür bereit fast jedes Risiko auf mich zu nehmen. Ich glaube, ich würde auch, so wie Goethes Faust, einen Pakt mit dem Teufel nicht scheuen.

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13.07.15 08:19
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yamaneko


Beiträge: 3.745
Beitrag #24
RE: Was interessiert dich sonst noch?
(13.07.15 08:19)Firithfenion schrieb:  
(13.07.15 00:01)moustique schrieb:  Das ist zu schoen um wahr zu sein.
Ich glaube nicht daran.

Solche Dinge haben mich schon immer fasziniert. Wenn es nur möglich wäre unser Potential zu erweitern, dann wäre ich dafür bereit fast jedes Risiko auf mich zu nehmen. Ich glaube, ich würde auch, so wie Goethes Faust, einen Pakt mit dem Teufel nicht scheuen.
Was, du bist in der DDR erzogen worden und glaubst noch an einen Teufel? Ich habe gedacht, dass er dort mit Gott abgeschafft wurde. Aber ich habe nach der "Wende" erlebt, wie viele Kirchen neu gebaut wurden (in Piestany, Slowakei) und wie fromm die Russen geworden sind, die ich einst 1957 erlebt habe beim Festival der Jugend ...und mehrmals nach dem Aufleben der Macht der Kirche.
Im Museum für Atheismus (dort ist das Grab des Verantwortlichen für die Niederlage Napoleons 1812 https://de.wikipedia.org/wiki/Michail_Il...ch_Kutusow ,der noch gebetet hat und bei dessen Grab jetzt viele Russen beten) habe ich alte Frauen gesehen, die auf den Knieen zu einer Ikone gerutscht sind und die dann geküßt haben.....
Vor dem Teufel habe ich keine Angst aber vor Fundamentalisten jeder Religion könnte ich mich fürchten. Da hat mir der Shintopriester aus Österreich gut gefallen mit dem, was er über die Religiosität der Japaner gesagt hat. Mehr fürchte ich mich vor der Zukunft der Christen, wenn die Gotteskrieger vom IS so leicht viele Länder erobern können, weil die Männer, die für ihre Heimat kämpfen könnten, lieber in europäischen Flüchtlingslagern protestieren, wenn die Unterbringung nicht so gut ist, wie es von den Schleppern versprochen wurde. Das denke ich und schreibe ich in letzter Zeit öfters, um darüber nachdenklich zu machen.

13.07.15 09:13
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Firithfenion


Beiträge: 1.727
Beitrag #25
RE: Was interessiert dich sonst noch?
(13.07.15 09:13)yamaneko schrieb:  Was, du bist in der DDR erzogen worden und glaubst noch an einen Teufel? Ich habe gedacht, dass er dort mit Gott abgeschafft wurde.

Das war eine Metapher. "Durch die Hölle gehen" und "einen Pakt mit dem Teufel eingehen" sind zu Ausdrucksweisen geworden, die unabhängig von der Gläubigkeit benutzt werden und die einfach bedeuten, das man bereit wäre, sehr viel für eine erwünschte Sache zu tun.

DDR & Co haben versucht die Religionen abzuschaffen und sind damit gescheitert. Nun sind sie selbst abgeschafft und existieren nur noch in den Geschichtsbüchern. Das zeigt, das sich die Menschen keine Überzeugungen aufzwingen und aufindoktrinieren lassen auch wenn die Machthaber noch so großkotzig herumbrüllen und schimpfen. Macht ersetzt eben dauerhaft keine fehlenden Argumente. Auch wenn die Linken das bis heute noch glauben.

Truth sounds like hate to those who hate truth
13.07.15 10:19
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Nia


Beiträge: 3.793
Beitrag #26
RE: Was interessiert dich sonst noch?
Passt jetzt gerade zwar nicht so, aber ich sags trotzdem.

Mir ist neulich (wieder einmal) aufgefallen, wie erstaunlich es ist, dass wir ohne Kanji klar kommen bzw. wie schwer es für Kanjibeheimatete sein muss, deutsch zu lernen.

Oft 'jammert' man ja beim japanisch lernen, dass es so viele Worte gibt, die alle gleich klingen.
Dabei sind wir kaum besser.

Konkret fiel mir das Beispiel 'ausziehen' ein.

Kleidung ausziehen
einen Tisch ausziehen
aus einer Wohnung ausziehen

Ohne Kontext ist da ja mal so absolut gar nichts zu machen.^^

Im japanischen hätte man wenigstens im Geschriebenen Unterschiede.

“A poet is a musician who can't sing.”
― Patrick Rothfuss, The Name of the Wind
13.07.15 18:30
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mrlambda


Beiträge: 88
Beitrag #27
RE: Was interessiert dich sonst noch?
Im Japanischen fällt mir 掛ける, wird immer gleich geschrieben, hat aber x Bedeutungen.
13.07.15 20:19
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UnDroid


Beiträge: 392
Beitrag #28
RE: Was interessiert dich sonst noch?
(13.07.15 18:30)Nia schrieb:  Passt jetzt gerade zwar nicht so, aber ich sags trotzdem.

Mir ist neulich (wieder einmal) aufgefallen, wie erstaunlich es ist, dass wir ohne Kanji klar kommen bzw. wie schwer es für Kanjibeheimatete sein muss, deutsch zu lernen.

Oft 'jammert' man ja beim japanisch lernen, dass es so viele Worte gibt, die alle gleich klingen.
Dabei sind wir kaum besser.

Konkret fiel mir das Beispiel 'ausziehen' ein.

Kleidung ausziehen
einen Tisch ausziehen
aus einer Wohnung ausziehen

Ohne Kontext ist da ja mal so absolut gar nichts zu machen.^^

Im japanischen hätte man wenigstens im Geschriebenen Unterschiede.
Naja, das zeigt doch eher, dass man auch ohne verschiedene Zeichen für ein Wort auskommt. Der Kontext reicht völlig aus.

Zudem wird hier ausziehen immer im gleichen Kontext verwendet. "Etwas" aus dem Inneren von "etwas Anderem" herausziehen.

mfg
13.07.15 20:25
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Firithfenion


Beiträge: 1.727
Beitrag #29
RE: Was interessiert dich sonst noch?
(13.07.15 18:30)Nia schrieb:  Konkret fiel mir das Beispiel 'ausziehen' ein.

Kleidung ausziehen
einen Tisch ausziehen
aus einer Wohnung ausziehen

Ohne Kontext ist da ja mal so absolut gar nichts zu machen.^^

Im japanischen hätte man wenigstens im Geschriebenen Unterschiede.

Mark Twain schrieb mal ein humorvolles Essay "The awful german language" in der er sich über die Ungereimtheiten der deutschen Sprache aufregte, die er zu lernen versuchte.

Unter anderem erwähnte er das Wort "Zug":
.....Just the same with Zug. Strictly speaking, Zug means Pull, Tug, Draught, Procession, March, Progress, Flight, Direction, Expedition, Train, Caravan, Passage, Stroke, Touch, Line, Flourish, Trait of Character, Feature, Lineament, Chess-move, Organ-stop, Team, Whiff, Bias, Drawer, Propensity, Inhalation, Disposition: but that thing which it does not mean -- when all its legitimate pennants have been hung on, has not been discovered yet.
Mark Twain - The awful german language

Allerdings ist es im Englischen ja keineswegs besser, sondern eher noch schlimmer. Die Ungereimtheiten der eigenen Sprache fallen einem ja normalerweise nicht so schnell auf, weil man sich daran gewöhnt hat.

Mir ist das früher nie so aufgefallen, aber da ich japanische Vokabeln oft mit englischen Übersetzungen lerne, ist mir das besonders aufgefallen, seit ich japanisch lernen.

Beispielsweise im Memrise JLPT5 Kurs ist die Vokabel "daitai" mit "general" übersetzt. Ich dachte also eine Zeitlang dass das Wort "General" bedeutet, gemeint ist aber general in der Bedeutung von "allgemein". Ein andermal wurde nach dem japanischen Wort für "light" gefragt. Ich tippte spontan "karui" (leicht) aber das war falsch, gemeint war hikari (Licht)

Oder was heisst "second"? Die meisten würden "Sekunde" sagen, es kann aber auch "zweiter" bedeuten.

oder seal
it was sealed with a kiss.
aber
There is a seal in my bathtub.

race
the human race
the great race around the world

patient
the English Patient
please, be patient.

capital
the capital of the United States
The Capital by Karl Marx
a capital letter

letter
I send him a letter.
This is a four letter word.

bear
there is a bear in the forest
I can't bear it anymore.

usw usw....

Truth sounds like hate to those who hate truth
13.07.15 20:34
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Nia


Beiträge: 3.793
Beitrag #30
RE: Was interessiert dich sonst noch?
Zitat:"Etwas" aus dem Inneren von "etwas Anderem" herausziehen.

Hmmm... Das stimmt natürlich...

“A poet is a musician who can't sing.”
― Patrick Rothfuss, The Name of the Wind
13.07.15 20:39
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