Verstehe ich jetzt nicht. Ob man absolut komfortabel alles versteht und alles sagen kann, was man will, weiß man doch. Wenn man da noch überlegen muss, ob und wann und wie, tut man es nicht.
Mit "zu Hause fühlen" meine ich so ein sicheres Gefühl, wie man es in seiner Muttersprache kennt, kein "ich habe mich jetzt dran gewöhnt, dass hier alle Japanisch sprechen, und ich kann wegen meiner vier Japanologiesemester sogar meist verstehen". Wenn jemand sich nur auf rudimentärem Japanisch verständigen kann und sich trotzdem "total zu Hause" in der Sprache fühlt, möchte ich ihm das Gefühl gerne zugestehen (wie gönnerhaft von mir...lol), aber, tut mir leid, das ist nicht das, was ich meine.
Ach so, noch mal zu dem Schreiben in der Fremdsprache: Nein. Es reicht nicht aus, gerne zu schreiben. Wenn man die Sprache durch lange Erfahrung nicht ausreichend beherrscht, kann man in ihr nicht gut schreiben. Dann kann man auch nicht formulieren, auch wenn man es so gerne möchte. Es ist nicht genug, es einfach nur gerne zu wollen, und es reicht auch nicht, in seiner Muttersprache gut schreiben zu können. Nicht umsonst arbeiten die meisten professionellen Übersetzer nur in ihre Muttersprache, auch wenn sie ganz hervorragende Kenntnisse in der Fremdsprache und ellenlange Erfahrung damit haben. Es reicht dann eben doch nicht ganz aus, da eine Sprache unglaublich komplex ist. Und je weiter sie von der eigenen entfernt ist, auch kulturell, desto schwieriger wird es. Das ist die harte Realität, aber deshalb mögen doch viele hier gerade Japanisch, oder? Es ist halt exotisch und dadurch reizvoll.
Nichtmuttersprachler, die Literatur in der Fremdsprache verfassen, werden keinen Wortschatz auf JLPT 2 oder 1-Niveau haben.
Andererseits wird man auch in der Fremdsprache nicht gut schreiben können, wenn man es in seiner Muttersprache nicht tut.