Beitrag #1

Servus Leute,

ich habe mir das Buch Kanji und Kana von Wolfgang Ha. besorgt.
jetzt wollte ich nur wissen wie ich das am besten in mein Lernprogramm übertrage.


z.B. bei 人 steht JIN,NIN, hito - Mensch

darunter ein paar beispiele wie man es zu benutzen hat.

Ich verstehe das so, dass das zeichen hito gelesen wird aber in der Romaji JIN, NIN bzw. hito geschrieben wird.
stimmt die annahme?

Beitrag #2

Das Kanji-Buch von Hadamitzky listet hauptsächlich die Einzelzeichen der Kanji auf, d.h. dort hast du i.d.R. alle (wichtigen/gebräuchlichen) Lesungen gelistet.
Die japanische Sprache funktioniert aber so, dass die Lesungen in unterschiedlichen Wortkombinationen angewandt werden. Man unterscheidet in diesem Zusammenhang japanische Aussprachemöglichkeiten: kun-Lesung (das sind die Varianten, die bei Hadamitzky ausschließlich in Kleinbuchstaben geschrieben sind) und die japanisierten, an der chinesischen Aussprache orientierten, On-Lesungen (das sind die Varianten, die bei Hadamitzky ausschließlich in Großbuchstaben geschrieben sind). In der Regel gibt es wesentlich mehr On-Lesungen, weil es mehrere "Sprach-Importe" aus China nach Japan aus verschienen Regionen zu unterschiedlichen Zeiten gegeben hat.

Es gibt eine sehr grobe Regel, die besagt, das Einzelworte mittels der kun-Lesung und Wortkombinationen (also 2+ Kanji) mittels ihrer jeweiligen On-Lesung gelesen / gesprochen werden. Aber für diese Regel gibt es einige Ausnahmen.

Wenn du die Einzelzeichen von Hadamitzky so aufnehmen willst, wie sie dort stehen, würde ich dir empfehlen, eine extra "Liste" zu machen, die du vielleicht "Kanji" oder so nennst und deine Wortsammlung/Vokabular (die sich ja aus den kanji zusammensetzt) in eine extra-Liste "Vokabular" ablegst.

Beitrag #3

und welche aussprache ist wichtiger?

ich denke die ON- Lesung so wie ich es jetzt mitbekommen habe von den Animes

Beitrag #4

Du brauchst schon beide.

Grob gesagt: Die On-Lesungen eines Kanji werden in mehr verschiedenen Wörtern verwendet, aber die Wörter, in denen die Kun-Lesung zum Einsatz kommt, werden besonders häufig gebraucht.

(Es ist ein wenig wie mit regelmäßigen und unregelmäßigen Verben im Englischen: es gibt viel mehr regelmäßige, aber gerade die am häufigsten verwendeten sind unregelmäßig. Welche sind jetzt wichtiger?)

Beitrag #5

ON Lesung:

1. zusammengesetzte Wörter 漢字 
2. Auch zusammengesetzt Wörter die auf する enden: 練習する
3. Auch längere zusammengesetzte Wörter 原子力

Kun Lesung

1. Einzelne Kanji 道
2. Verbundene Wörter mit の 車の中に。。。
3. Einzelne Kanji vor denen Hiragana stehen 短い道。
4. Verben 習う
5. Adjektive 赤い

Beides ist wichtig und man muss beides lernen, um die Sprache gut zu verstehen.
Es ist zwar viel, wird aber jedes mal weniger und wenn ein Japaner die Schrift z.B. in einer Woche lernen kann, bräuchte er keine X Schuljahre.
Deswegen dauert es auch viele Jahre um es selbst zu können.
Durch Anki oder andere Lernprogramme geht es aber sicher etwas schneller.

Beitrag #6

(13.01.17 13:41)DigiFox schrieb:  Durch Anki oder andere Lernprogramme geht es aber sicher etwas schneller.

mit Anki lerne ich es gerade. habe mir 4 Felder.Ein Feld das Zeichen, zweites die ON - Lesung, drittes die KUN - Lesung und das 4te das Übersetzte Wort.
das sollte alle wichtigen Infos zur Aussprache abdecken

Beitrag #7

(13.01.17 09:08)senar schrieb:  Servus Leute,

ich habe mir das Buch Kanji und Kana von Wolfgang Ha. besorgt.
jetzt wollte ich nur wissen wie ich das am besten in mein Lernprogramm übertrage.


z.B. bei 人 steht JIN,NIN, hito - Mensch

darunter ein paar beispiele wie man es zu benutzen hat.

Ich verstehe das so, dass das zeichen hito gelesen wird aber in der Romaji JIN, NIN bzw. hito geschrieben wird.
stimmt die annahme?

Diese verschiedenen Lesungen gibts bei i-mi-wa quasi "gratis".

Meines Erachtens bringt es allerdings gar nichts, die Lesungen Zeichen für Zeichen zu lernen. Dann weiß man immer noch nicht, wann welche Lesung angesagt ist und lernt u.U. höchst selten nötiges Wissen.
Für meine Begriffe ist es nach wie vor am besten, sich schrittweise in Bücher einzuarbeiten, für die gleichzeitig eine Hörbuchversion besteht. Das ist natürlich am Anfang ziemlich heftig, nach einer Weile (eine einstellige Zahl an jahren) weiß man dann zu 97% automatisch, welche Lesung angesagt ist.
Bei der Gelegenheit baut man gleichzeitig seinen Wortschatz aus. Man darf nur nicht vergessen, dass man halt Schriftsprache vor sich hat.

Beitrag #8

In meinem Anki sieht das ungefähr so aus:

人

---

ジン、ニン
ひと
Mensch

Also die On-Lesungen in Katakana geschrieben, Kun- in Hiragana. Bei sowas wie 習う dann なら・う. Da übt man beim Kanjilernen die Kana gleich mit.

Ich habe dann frei nach Heisig/KanjiABC noch ein Feld in dem die visuelle Zusammensetzung beschrieben wird ( 短 : 矢 豆 ).

Die Alternative wäre sich die ganzen Lesungen zu schenken und stattdessen nur Vokabeln zu lernen (und Kanji eben bei den Vokabeln mitzunehmen). Wenn du zu jedem Zeichen 5 Lesungen lernst, bringt dir das gar nichts, wenn du nicht weißt, wann welche Lesung verwendet wird, und das wird eben durch die Vokabeln bestimmt.

Bei den Kanjikarten betrachte ich die Lesungen daher als "Zusatzinformation", wichtiger ist das Zeichen überhaupt richtig erkannt zu haben (oder wenn du in die Schreibrichtung lernst, es richtig geschrieben zu haben). Wenn du "Nein" sagst weil du von den Lesungen eine nicht wusstest, wirst du alt. Bei Vokabeln musst du die Lesung u. Bedeutung richtig haben.

Beitrag #9

Ich lerne überhaupt keine on-Lesungen für einzelne Kanji. Ich habe die Kanji mit Heisig gelernt (also nur schreiben und eine Bedeutung dazu, keine Lesungen) und in meinem Ankideck sind Vokabel mit Kanji und Lesung des ganzen Wortes. On-Lesungen allein finde ich nicht sinnvoll, dann weiß man ja trotzdem noch nicht, wann welche verwendet wird.