(16.12.17 00:33)Aporike schrieb: Ich lerne japanisch über eine Englische Ressource, da mein Englisch schon fast meine 2. Muttersprache geworden ist.
Handelt es sich dabei zufällig um Tae Kims "Grammar Guide"? Deine Verwendung von "State-of-being" deutet ja darauf hin
Zitat:Ein Satz MUSS nicht in einem Verb enden. Ein Satz muss aber in einem "State-of-beeing" enden. Also einem Wort, was ausdrückt, wie etwas ist. Das kann ein Adjektiv, ein Nomen oder ein Verb sein. Die Regel lautet aber wenn ein Verb vorhanden ist, muss der Satz mit dem Verb enden.
Der Hinweis auf den State-of-being ist auf jeden Fall gut. Die im Zitat fett markierte Regel kann nur dann stimmen, wenn man die attributiven Verben (買った辞書) nicht als Verben ansieht. Sonst hätte man ja z.B. in 昨日買った辞書は使いやすい zwar ein Verb, aber am Satzende ein i-Adjektiv.
(16.12.17 09:55)Akaya schrieb: Habe mir jetzt kürzlich "Dict of Basic Japanese Grammar" bestellt, gehe davon aus damit wird einiges auch nochmal klarer werden.
Mich würde noch interessieren, was vdrummer darüber so herausgefunden hat.
In das DBJG hatte ich auch schon reingeschaut, weil ich im Kopf hatte, dass da was speziell zu Attributen steht, aber entweder hab ich mich geirrt, oder ich hab's einfach nicht gefunden...
In den Papers zu denen ich Zugang habe, steht leider nichts direkt zu unserem Phänomen "Verben als Attribute" drin. Ein paar Interessante Infos habe ich aber trotzdem gefunden.
In "An ERP study of the processing of subject and object relative clauses in Japanese" (Ueno, Garnsey) geht es eigentlich um die Verarbeitung von Relativsätzen, bei denen das Objekt (The reporter who the senator attacked [OBJ]) bzw. Subjekt (The reporter who [SUBJ] attacked the senator) fehlen, aber die Autoren kommen nicht drum rum, etwas zum Aufbau von Relativsätzen zu schreiben
Ich habe dort 2 Interessante Sachen gefunden:
1) Eine Strukturanalyse von für uns interessanten Sätzen
Wenn man sich den S'-Knoten wegdenkt, sieht man, dass das Nomen 記者 von einem kompletten Satz (S) modifiziert wird, der auf dem Verb (V) 非難した endet.
___i ist übrigens die Lücke, die durch das Weglassen des Objekts / Subjekts im Satz entsteht. Die Funktion des Wortes in der Lücke übernimmt dann das von dem Satz modifizierte Nomen (記者).
Um nochmal das Paper zu zitieren:
Ueno, Garnsey 2008 schrieb:That the sequence of words preceding the head noun constitutes a clause modifying it is signalled by the appearance of a noun following the verb, since verbs are always clause-final in Japanese. In other words, if a verb is followed by a noun, the verb must be the end of a prenominal clause modifying that noun.
2) Es wurde was zur Zugehörigkeit des modifizierten Nomens zum Relativsatz geschrieben, was sich Dorrit ja gefragt hatte:
Ueno, Garnsey 2008 schrieb:Whether the head noun is considered to originate outside (e.g., Han & Kim, 2004) or inside (e.g., Fukui & Takano, 2000) the RC is controversial [...]
(RC = Relative Clause)
Man ist sich also selbst unter Linguisten nicht einig, ob es dazugehört oder nicht.
Ich wollte eigentlich noch einen Professor von mir zu dem Thema fragen, habe ihn aber leider noch nicht erreicht. Auf jeden Fall habe ich schon ein paar Kommilitonen für das Problem begeistern können, die sich auch nochmal Gedanken darüber machen wollen
Zitat:JSFS Band 1
Was ist mit JSFS gemeint? Japanisch Schritt für Schritt?
Edit:
Ganz vergessen: Ich hatte auch mit einem Japaner drüber gesprochen. Er meinte, von der Wortart her seien das für ihn immer noch Verben, er würde so einen Satz aber als Adjektiv-Phrase bezeichnen.
Tatsächlich bezeichnet man im Japanischen Attributivsätze als 形容句.
Außerdem vergessen: Es gibt sogar Publikationen, in denen ziemlich sicher etwas genau zu unserem "Problem" steht, aber da komme ich leider nicht dran...
Das wären zum einen das "Handbook of Japanese Syntax" (werde mir das wohl oder übel irgendwann mal zulegen müssen... Das ist ne super Serie) und zum anderen "Noun phrases in Japanese and English: A study in syntax, learnability and acquisition" von Keiko Murasugi.
Sollte da zufällig jemand drankommen, würde ich mich über eine PN freuen.