RE: Partikel "no" erklären
@Mina:
Vielen Dank für Deine Antwort! Da ich persönlich derlei Projekte nicht kenne, war es einfach mal interessant für mich zu erfahren wie das abläuft und in welcher Grössenordnung. Bisher war mir nur bekannt, dass Schüler maximal als eine Art Assistenzlehrer fungieren dürfen, aber keinesfalls allein den Unterricht steuern. Ein waghalsiges Projekt von Eurem Schulleiter (vor allen Dingen falls Du minderjährig sein solltest). 22 Leute mit diesem breit gefächerten Altersunterschied zu unterrichten halte ich ebenfalls für ein schwieriges Anliegen. Da Du zwar länger in Japan warst (auch anscheinend ernsthaft etwas gelernt hast), aber keinerlei Erfahrung im Unterrichten besitzt, scheint dieser Schuh für Dich wirklich viel zu gross (aber ich denke, dass Du das selbst auch schon gemerkt hast).
Dennoch schätze ich Deinen Mut und Tatendrang in dieser Sache. Ich finde den Gedanken, dass Du Dein Wissen weitervermitteln möchtest sehr schön und wenn es keine Probleme in Bezug auf Beschwerden Deiner Schüler in Richtung Schulleitung gibt und Du Dich in die Aufgabe schnellstmöglich hineinarbeiten kannst, dann wünsche ich Dir viel Erfolg.
Bei so viel Geschwafel und Kritik muss nun natürlich auch eine konstruktive Anregung meinerseits folgen ;-)) Ich gehe davon aus, dass Du Dir bereits vor dem heissen Tipp mit dem Grammatikbuch ein ebendieses angeschafft hast, oder? Falls nicht, solltest Du das schleunigst nachholen … da stehen wertvolle Tipps und Mustersätze drin, um Deinen Schützlingen das ein oder andere zu veranschaulichen und es wird Dir persönlich Arbeit erleichtern und Du wirst selbst noch eine Menge lernen können.
Auf allzu fremdes Gebiet würde ich mich an Deiner Stelle auch nicht wagen … das machst Du schon richtig für meine Begriffe. Die Verunsicherung in der Gruppe wird gross genug sein, einen unsicheren Wissensvermittler können die da wohl weniger gebrauchen ;-) Generell würde ich dazu tendieren, nicht stur ein bestimmtes Lehrbuch durchzuarbeiten, sondern selbst geeignete Lektionen zu entwerfen. Mittels geeigneter Literatur (da wird die Schule wohl ein paar Euronen für Dich abwerfen), dem Internet und einem hohen Engagement lässt sich da Einiges schaffen. Da es sich hier um Kinder handelt, die vermutlich mindestens zu 80 % über Themen wie Manga und Anime in Deinem Unterricht gelandet sind, würde ich versuchen in dieser Richtung geeignete Vorlagen zu schnitzen (Nebenbei halte ich Visualisierung immer für eine ganz wichtige Methode im Sprachunterricht … bau Bilder ein um Verben zu lernen, schlepp eine Karte von Japan an etc. etc.). Daneben solltest Du so viel Praktisches wie möglich in Deinen Unterricht integrieren. Kein Mensch in dem Alter wird wissen wollen, wie man Herrn Suzuki nach der letzten Geschäftsreise befragt, sondern eher, wie man jemanden auf ein Bier (O-Saft pardon ;-)) einlädt, wie man Einkaufen geht etc. Mach keinen „Dienst nach Vorschrift“ im Sinne von langweiligem Lehrbuchunterricht (das haben die den ganzen Tag wie Du weißt), sondern bring Spass an der Materie mit ein und lass sie vor allen Dingen viel Sprechen.
Da diese AG wohl eher ein kurzfristiges Projekt ohne langjährige Stammschülerschaft sein wird, wäre es wichtig, dass alle einfach Spass daran haben und Japanisch auf eine angenehme Art und Weise lernen.
Was ich damit sagen möchte: Du kannst vielleicht nicht professionell Japanisch unterrichten, aber die Möglichkeit junge Menschen für Land und Leute zu begeistern hast Du allemal. Nutze sie!
Grüsse
AU
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