Hallo Christian,
wenn es Dir wirklich ernst ist mit dem Lernen, dann würde ich Dir das Buch "Grundstudium Japanisch 1" von Noriko Katsuki-Pestemer empfehlen. Darin wird nämlich "von klein auf" (also für blutige Anfänger, es werden keinerlei Grundkenntnisse des Japanischen vorausgesetzt; allerdings solltest Du die deutsche Grammatik und ihre Terminologie einigermaßen behrrschen) solides Grundwissen vermittelt, angefangen von den Kana und ihrer Strichreihenfolge, über einfache Kanji, bis hin zu grammatischen Fachausdrücken. In jeder Lektion gibt es einen Text, einen Vokabel- und Kanji-Teil, Übungen zu jeweils einem Themenkomplex und einen Konversationstext. Es werden auch größtenteils die japanischen Bezeichnungen aus der Schulgrammatik verwendet, also nicht so ein Krempel wie "na-Adjektiv" oder so was.
Wir haben damit im Japanologie-Studium das erste Semester bestritten und ich glaube, es wäre dümmer gegangen. Natürlich solltest Du dir noch ein Kanji-Buch zulegen, also z.B. "Kanji to Kana" von Hadamitzky. Nachdem nämlich die Umschrift der Texte in Romaji nach Lektion 4 aufhört, hören nach Lektion 8 auch die Furigana auf, so dass man oft gezwungen ist, ein Kanji nachzuschlagen. Da sollte man sich aber schon mal dran gewöhnen, da das so schnell nicht aufhört mit dem Nachschlagen.
Natürlich gibt es auch Kritikpunkte, nichts ist perfekt:
Die Themen der Texte sind oft etwas überholt, da die Erstausgabe von 1979 ist und die Vokabeln sind nicht immer unbedingt "alltagstauglich". Außerdem hinkt der Index am Ende manchmal, soll heißen, Funstellen sind gelegentlich falsch oder gar nicht angegeben. (Aber es gibt wohl inzwischen eine neue Auflage, vielleicht ist das Problem mit den Fundstellen da ja behoben)
Wenn Du Dir einen guten Anfang mit einem deutschsprachigen Lehrbuch schaffen willst, kann ich es nur empfehlen, m.E. gibt es im Moment wenig Besseres, weil mir (hört sich jetzt komisch an) in "Japanisch im Sauseschritt" zu wenig in Kanji geschrieben ist, was das Lesen manchmal unnötig hemmt. Das ist aber wohl kaum ein Änfängerproblem.
Wenn Du das Buch durch hast, hast Du auch das Rüstzeug, mit einem einsprachigen Werk wie "minna no nihongo" zu arbeiten, was man sich sicherlich auch relativ günstig beschaffen kann, indem man es in einer Bibliothek kopiert, falls man niemanden kennt, der es einem aus Japan mitbringen kann.
ALLERDINGS: Wenn Du das Buch im Selbststudium durcharbeiten willst, musst Du Dich schon zusammenreissen und gut motiviert sein. Es ist nämlich ziemlich kondensiert und geht stramm vorwärts. Wenn Du also nur "Urlaubsjapanisch" lernen willst, hol Dir am besten so was wie "Japanese for Dummies". Das gibt es wirklich und wenn man nur mal spaßhalber ein paar Phrasen lernen will, ist es sicher die bequemere Alternative.
Und zum Schluss noch was ganz wichtiges:
Lass Dir nicht erzählen Japanisch sei schwer! Jeder kann es lernen, es ist nur mühsam!
In diesem Sinne: 頑張ってよ!