Zitat:Ansonsten einfach mal die Arbeiten von J. M. Unger lesen.
Ok, danke, das ist wenigstens mal was, mit dem ich direkt was anfangen kann. Werds mir nach meiner Rückkehr an die heimische Uni mal zu Gemüte führen. Dômo!
Zitat:"Spatiierung im Koreanischen" - gibt es das? Und auch noch zwischen "Wörtern" ? Ich wüsste nicht, wo da der Unterschied zum Japanischen liegt.
Der Unterschied ist dermaßen simpel, daß es schon fast wie mit dem Nichtsehen des Waldes vor lauter Bäumen ist: Im Japanischen gibt es standardmäßig keinerlei Spatiierung (Ausnahmen gibt es zwar, allerdings in verschwinded geringen Zahlen... bspw. hin und wieder im Bereich der Kinderbücher, die kanji ja nur sehr spärlich benutzen), wohingegen es im Koreanischen obligatorisch ist.
Schau dir z.B. mal einen x-beliebigen Artikel der Hanguk Ilbo (한국일보 oder meinetwegen 韓國日報 falls hier jemandem hanja lieber sein sollten ^_~) oder so an, zu finden auf
http://news.hankooki.com/. Jede andere Seite oder irgendwelche Printmedien mit koreanischen Texten tun es allerdings auch genauso. Du wirst auch ohne Koreanischkenntnisse (ich gehe jetzt einfach mal davon aus, daß derartige Kenntnisse nicht vorhanden sind... wäre dem nämlich nicht so, hättest du mit Sicherheit von der Spatiierung gewußt) leicht feststellen können, daß es Leerzeichen gibt. Ob das zwischen diesen Spatien nun "Wörter" oder sonstwas sind, hängt einzig und allein von der Definition des Begriffes "Wort" ab, welcher ja - wie hinreichlich bekannt sein sollte - sowieso nicht universal sondern sprachspezifisch ist.
Siehst du jetzt den Unterschied?
Zitat:Die Probleme bei der Erkennung von kana-Texten hängen auch mit Lese-Gewohnheiten zusammen.
Sicher, aber wenn es um Wort- oder Phrasengrenzen und - noch übler - der Schreibweise von Homonymen geht, dann liegt man mit der kana-kanji-Mischschreibe deutlich im Vorteil. Reine kana-Texte sind da genauso problematisch wie es eine phonematische Umschrift oder dergleichen auch wäre.
Zitat:Tatsache ist: Die Verwendung von chinesischen Schriftzeichen hat in Vietnam, Korea und Japan abgenommen und so wird es weiter gehen.
Das steht außer Frage. Allerdings beeinflußt das die Aspekte, die ich in meinem vorherigen Post genannt habe, nicht im geringsten.