Eigentlich nicht direkt ein Missstand Japans aber was mir vor Ort immer wieder negativ auffällt, sind die anderen Ausländer ...
Austauschstudenten, Sprachschüler:
Ständig werden die Aufenthaltsdauer und Sprachkenntnisse verglichen, für westl. Touristen hat man wenn überhaupt nur geringschätzige Blicke übrig. Am liebsten holt man aber jedoch demonstrativ ein japanisches Buch oder eine Zeitung aus der Tasche um den Banausen zu zeigen, wo der Hammer hängt. Überhaupt möchte man am liebsten Japan ganz für sich alleine haben. Andere Westler stören da nur und das lässt man sie auch spüren.
Englischlehrer:
Eigentlich kann man Japan nicht ausstehen und eigentlich wäre man schon lange gerne nachhause gegangen, wäre da nicht das Kind, das man mit einer (einem) JapanerIn hat und die mangelnden beruflichen Perspektiven zuhause. Also versammelt man sich unter Seinesgleichen in Sportbars, lästert über einem kühlen Bier und einem Rugby-Spiel über die Unzulänglichkeiten des Gastgeberlandes und mustert im Augenwinkel die JapanerInnen, die gekommen sind, um sich einen ausl. FreundIn zu suchen.
Anime/Manga-Nerds:
Endlich! In! Japan! Das Working-Holiday Visum lässt einen Traum wahr werden; endlich kann man in dem Land leben, das schon seit Ewigkeiten, also genauer einem Jahr und sechs Monaten, Ziel aller Sehnsüchte war. Kaum angekommen rennt man zum nächst besten Gebrauchthändler um sich mit Konsolen und Videospielen aus den frühen 90ern einzudecken, von denen in Europa noch nie jemand gehört hat. Mit diesen Spielen verbringt man dann den Großteil seiner Zeit; hat man mal eine Sehnenscheidenentzündung versucht man, auf Partnerbörsen im Internet Japerinnen klar zu machen.
Expats:
Nur mit Mühe ertragen diese gequälten Kreaturen die Strafversetzung weg von der Mutterfirma, eigentlich wollte man doch schon im Stammsitz Abteilungsleiter sein ...
Und so beäugt man skeptisch das Treiben dieser seltsamen Japaner aus seiner Wohlstandsblase, welche vorzugsweise aus Firma, Luxuswohnung, einer internationalen Schule, diversen Restaurants, die die Küche der Heimat servieren, und gelegentlich Empfängen in der Botschaft umfasst.
Fallen Euch noch welche ein?
PS:
Ist nicht ganz ernst gemeint.