OT: Uuuups, yamaneko san, da hat wohl etwas mit der Syntax deiner Zitate nicht hingehauen...deine Zitate rahmen den Antwortbutton mit ein (und nach meinem Post "quillt" dein Post förmlich über!?
Zum Thema Warikan: Also, diese Sitte gibt es nicht nur in Japan und durchaus auch in Deutschland, wobei ich annehme, dass es möglicherweise eher im süddeutschen Raum aufzufinden sein mag. Trotzdem sind es meistens wohl Deutsche, die sich über diese Form der Bezahlung aufregen, weil Deutsche alles immer gerne genau, korrekt und gerecht haben wollen, so ist das nun mal (ich bin auch Deutscher und schließe mich da nicht aus). Das ist zumindest mein Eindruck, den ich von Deutschen habe und ich glaube, das ist auch der Eindruck, den andere Nationen im Allgemeinen von uns haben.
Auch in anderen Ländern ist diese Art der Bezahlung durchaus üblich (ich denke nicht, dass es eine amerikanische "Erfindung" ist) - ich habe sie zum ersten Mal vor 30 Jahren in Italien und später in Süddeutschland kennengelernt - und andersherum betrachtet, wirken Deutsche oder andere Personen, die sich dabei anstellen, immer etwas kleinlich. Ich weiß noch genau, dass ich es in Italien damals auch als ungerecht empfand, für andere, die viel mehr als ich gegessen und getrunken hatten, mit bezahlen zu müssen, denn unfairerweise gewinnt dabei immer derjenige, der am Meisten verzehrt hat (oder?). Auch dort wurden die Wein- und Wasserflaschen von einigen Personen einfach so für den ganzen Tisch bestellt und nachbestellt - getrunken hat aber beileibe nicht jeder. Jedoch der einzige, der das etwas komisch fand, war der einzige Deutsche am Tisch
(siehe unten Loris Spruch)
Ich persönlich mag diese Art der Bezahlung inzwischen (wobei der Hauptvorteil wohl eher für das Restaurant in der schnellen Abwicklung besteht) und was nützt das Jammern: Es ist ja schon erwähnt worden, dass wer sich allzu oft oder schon beim ersten Mal darüber aufregt, wohl nicht mehr oft zu solchen Aktivitäten eingeladen werden wird. Trotzdem denke ich, dass sich solche Angelegenheiten mit etwas Mut und freundlichem Fragen meistens auch regeln lassen - möglicherweise schon im Vorfeld. Dumm bzw. ärgerlich ist es natürlich, wenn man sich, um Geld zu sparen, den ganzen Abend zurückgehalten und nur einige Erbsen und ein Glas Wasser zu sich genommen hat und am Ende zu gleichen Teilen beteiligt wird - aber beim zweiten Mal weiß man es dann besser
Schön fand ich Loris Einschätzung seiner selbst:
(08.01.09 09:14)Lori schrieb:...Mich persoenlich stoert warikan ohnehin nur, wenn ich gerade knapp bei Kasse bin...
Besser kann man es eigentlich nicht ausdrücken
Aber auch hier (wie überall woanders auch) würde ich nicht pauschalisieren. Man sieht ja an der Möglichkeit der Absprache, dass die Damen etwas weniger bezahlen können, dass es auch Ausnahmen gibt. Zumindest in Deutschland kann es neben dieser Absprache auch sein, dass jemand oder mehrere einige der Getränke komplett übernehmen oder dass die besser betuchten einen insgesamt höheren Anteil für sich aushandeln und damit die Gesamtrechnung etwas drücken. Ob das so oder so ähnlich auch in Japan praktiziert wird, weiß ich nicht, könnte es mir aber vorstellen.
Aber mit Japanern habe ich da noch keine Erfahrungen: Unfair (ist das wieder Deutsch?) finde ich es, wenn das Warikan erst am Ende des Abends, beim Bezahlen der Rechnung ausgehandelt wird. Oder ist es in Japan wirklich allgemein üblich, dass die Rechnung bei solchen Gelegenheiten
immer geteilt wird? Dann würde das heißen, dass man sich zu solchen Gelegenheiten vorbereiten (also genug Mittel dabei haben sollte) und sich nicht zurückhalten sollte.