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Mein japanischer Computer
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Yano


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Beitrag #1
Mein japanischer Computer
Es war wohl 1983, da haben sie in einer Resterampe bei Toranomon in Tokyo den Sharp PC-1211 verramscht, und zwar die erste Version, die damals schon veraltet war hinsichtlich Taktfrequenz und RAM. Ich kaufte einen, machte den irgendwie versehentlich kaputt und konnte ihn jedoch umtauschen. Der war komplett mit MC-Interface (d.h. man kann ihn an einen Cassettenrekorder anschließen) und mit einem Drucker für das Registrierkassenpapierrollenformat.
Das Zubehör habe ich verloren, aber der 本体 ist immer noch in Gebrauch und sitzt auf meinem Schreibtisch. Der Aldi hat nun ein alkoholisches Hand-Desinfektions-Spray angeboten, und da kam ich auf die Idee, damit einen Versuch zu wagen. Und wirklich, nur mit dem Spray und Klopapier und Zahnbürste habe ich vier Jahrzehnte Dreck wegbekommen, meine Hände fühlen sich unangenehm trocken an, und der Computer sieht (dh. die Tastatur usw.) aus wie neu. Naja, wie neu aus mehr als einem Meter Entfernung gesehen, das Gehäuse ist recht zerkratzt, das Display aber nicht.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11.06.20 21:07 von Yano.)
11.06.20 20:53
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Beitrag #2
RE: Mein japanischer Computer
Cool, bei mir schwirrt noch ein Sharp PS 1402 von 1984, mit Thermopapier-Printer und Cassetteninterface herum und funktioniert sogar noch.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11.06.20 21:36 von adv.)
11.06.20 21:36
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Yano


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Beitrag #3
RE: Mein japanischer Computer
(11.06.20 21:36)adv schrieb:  Cool, bei mir schwirrt noch ein Sharp PS 1402 von 1984, mit Thermopapier-Printer und Cassetteninterface herum und funktioniert sogar noch.

Gell? Die Dinger gehen nicht von alleine kaputt. Und Du hast noch die Möglichkeit, Drucker und Cassette zu betreiben? Die Bilder dieser Geräte im Netz zeigen alle den selben Zustand: intakt, sauber aber abgewetzt und bißchen zerkratzt.
Vor bald 30 Jahren habe ich auf einem Flohmarkt in Niederbayern einen HP-35 für 8 Mark nachgeworfen bekommen, man könne ihn zwar einschalten, dann leuchtet es im Display, aber rechnen könne man damit nicht mehr, hieß es. Ja, rechnen kann damit freilich nicht, wenn man die umgekehrte polnische Notation nicht kennt. Das Teil war praktisch neuwertig.
Wenn ich mal dazu komme, stelle ich aber hier mal mit Bild meinen Star vor, der wieder aus Japan kam: ein portabler Tischrechner (halb so groß wie eine Schuhschachtel), wohl tief aus den 1960ern, mit Nixi-Röhrendisplay, für den habe ich in der späten Showazeit auf einem Flohmarkt in Tokyo schon ein bißchen einen Sammlerpreis bezahlt.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.06.20 22:31 von Yano.)
12.06.20 17:02
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frostschutz
Technik

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Beitrag #4
RE: Mein japanischer Computer
Wow. Da kann ich nicht mithalten. Das älteste Teil hier ist ein Linux-PDA, Sharp Zaurus SL-C1000 mit Touchscreen und Handschrifterkennung.

Für Internet musste man eine Erweiterungskarte für LAN oder WLAN anstecken und dafür auf eine CF-Speicherkarte verzichten.

Müsste noch funktionieren, lange nicht mehr ausprobiert.

Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Sobald man aufhört, treibt man zurück.
12.06.20 20:55
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Beitrag #5
RE: Mein japanischer Computer
@Yano: Ja, wenn Du dazu kommst, wäre schön mal ein Bild zu sehen.
13.06.20 23:15
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Yano


Beiträge: 2.920
Beitrag #6
RE: Mein japanischer Computer
(13.06.20 23:15)adv schrieb:  @Yano: Ja, wenn Du dazu kommst, wäre schön mal ein Bild zu sehen.

Das Bild habe ich im Netz gefunden.
Mein Exemplar ist aber nicht so gut wie das im E-Bay-Bild, denn es fehlet das Netzgerät. In Japan hatte ich es noch, und da funktionierte der Rechner einwandfrei aber: "dreimal umgezogen ist einmal abgebrannt". Bezahlt habe ich dafür um die 8000.
Das Teil braucht zwei Gleichspannungen, 6V für die Logik und 7,3V für die Anzeigeröhren, dafür hat es Akkus (die rot-blaue Anzeige links unter dem Display zeigt den Ladezustand an), die natürlich mausetot sind. Aber im Unterschied zu modernen Handys funktioniert es auch ohne Akku mit externer Stromversorgung.
Ein Netzgerät für die zwei Gleichspannungen kann man leicht basteln oder gar aus 5 Monozellen zusammenstöpseln, der Steckverbinder dafür ist aber wahrscheinlich proprietär und nicht mehr erhältlich. Aufgemacht habe ich den Rechner noch nicht, die Akkus zu erneuern sollte kein Problem sein. Das ist eher ein Projekt für den Winter... Momentan kann ich den Rechner ebensowenig zum Leben erwecken wie der E-Bay-Anbieter, der die wunderschönen Röhren nicht im Betrieb zeigt, vielleicht ist sein Netzgerät kaputt, wer weiß. Das ist übrigens ein virtuel 16-stelliges Display. Es hat zwar nur 8 Röhren, aber man kann es umschalten von 1-8 auf 9-16.
Der Rechner muß neu etwa soviel gekostet haben wie ein Auto, entsprechend wertig erscheinen die Details, das Design, die Tastatur usw., er wiegt wohl über drei Pfund.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.06.20 17:38 von Yano.)
14.06.20 16:12
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Kikunosuke


Beiträge: 434
Beitrag #7
RE: Mein japanischer Computer
Neupreis 1970 115.000 Yen, hier eine Werbeanzeige aus dem Nikkei: http://www.dentaku-museum.com/calc/calc/...ad/b-1.jpg

Ein Toyota Serika 1600 GT hat damals 875.000 Yen gekostet.

乱世の怒りが俺を呼ぶ。
14.06.20 17:43
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Beitrag #8
RE: Mein japanischer Computer
Hier noch dazu aus dem Cumputermuseum:
http://computermuseum.informatik.uni-stu...v/sanyo82/
14.06.20 21:36
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Yano


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Beitrag #9
RE: Mein japanischer Computer
(14.06.20 17:43)Kikunosuke schrieb:  Neupreis 1970 115.000 Yen, hier eine Werbeanzeige aus dem Nikkei: http://www.dentaku-museum.com/calc/calc/...ad/b-1.jpg

Ein Toyota Serika 1600 GT hat damals 875.000 Yen gekostet.
Herzlichen Dank für den Link zu der Werbung. Das ist sehr aufschlußreich. Doch betrifft diese Werbung wohl eine hinsichtlich des Frontplattendesigns gleiche aber modernisierte und für den praktischen Einsatz verbesserte Version, die auch keine Nixieröhren mehr hat. Da ist die Rede davon, daß man das Gerät mit Babyzellen, entweder Trockenzellen oder auch NiCD-Akkuzellen (die empfehlen CADONICA-Akkus, also praktisch welche aus Shikoku) betreiben könne und sogar noch mit der Autobatterie.
Mein Exemplar ist wohl eine ältere Version. Ich weiß noch nicht, wie man das Gehäuse zerstörungsfrei öffnet. Ein werkzeugloser Zugang zu einem Batteriefach ist nicht zu erkennen.
:
Das Gerät so wie dargestellt jemandem mit der linken Hand hinzuhalten ist wohl unmöglich. Die dargestellte Hand ist um die Hälfte größer als meine. Wieviele wohl in Japan mit solchen Riesenpratzen rumlaufen?
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.06.20 16:26 von Yano.)
15.06.20 14:42
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Yano


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Beitrag #10
RE: Mein japanischer Computer
(14.06.20 21:36)adv schrieb:  Hier noch dazu aus dem Cumputermuseum:
http://computermuseum.informatik.uni-stu...v/sanyo82/
Ja, das ist genau wie meiner. Nur habe ich keine Papiere, und der Sammet im Kästchen ist nicht knall- sondern bourdeauxrot.
Der Kommentar erwähnt die Problematik der Plasmadisplays und ihres hochgespannten Strombedarfs. Ich habe solche Rechner gesehen -- und gehört, denn die Spannungswandler damals konnten ein hochfrequentes Pfeifen erzeugen, das für Leute mit gutem Gehör lästig war. Mein Exemplar ist mit seinen Nixie-Röhren lautlos im Betrieb; als eine Art Glimmlampen ziehen die keinen Strom. Eine kleine Vervielfacher-Kaskade, wie sie im Großen zur Erzeugung der Hochspannung für die Fernsehbildröhre gängig war, wird wohl genügt haben. Aber ich habe noch keinen Schaltplan gesehen und weiß noch nicht einmal, wie das Gehäuse aufgeht.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.06.20 16:02 von Yano.)
15.06.20 15:56
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Mein japanischer Computer
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