Ich denke, Auswendiglernen hat auf jeden Fall einen positiven Effekt, da man sich dadurch mit Japanisch auseinandersetzt und durch das vor sich hin sagen an das "sprechen" gewöhnt. Aber um die "ultimative" Technik wird es sich nicht unbedingt handeln.
Wichtiger ist, dass man sich generell regelmäßig mit der Sprache beschäftigt, egal auf welche Art.
das Auswendiglernen hat den Effekt, dass man ein Gefühl für korrekte Sätze bekommt und man wie gesagt sich an das reden gewöhnt. (vorausgesetzt es gibt auch "kontrollen" (wie z.B. einen Lehrer), der die Aussprache etc korrigiert)
In meiner frühen Laufbahn musste ich desöfteren Englischtexte auswendig lernen und vor der Klasse vortragen (als Strafe
), ich denke, das hatte einen positiven Nebeneffekt.
Den Asiaten (besonders Chinesen) wird die Auswendiglerntechnik schon sehr früh "eingetrichtert", deshalb sind sie auch besonders gut darin. (was man schon als Kind auf lernt, kann man gut perfektionieren).
Das viele Auswendiglernen von Kindheit auf hat denke ich auch einen großen Effekt auf die Merkfähigkeit. Und die Merkfähigkeit hat generell sehr positive Effekte, nicht nur beim Auswendiglernen.
Neue Informationen können viel leichter aufgenommen werden, auch passiv, was fürs Sprachen lernen besonders nützlich ist.
Die Mutter einer Freundin von mir hat mit ihrer Tochter in der frühen Kindheit Gedächtnistraining gemacht und sie lernt heuer auch etwas japanisch nebenher. Mich erstaunt es, wie gut sie in japanisch ist, obwohl sie noch nicht in Japan war und mehr praktisch lernt als durch Lehrbücher.
Ich bin eher der Typ, der aus Lehrbüchern lernt und durch Praxis bereitsgelerntes einübt. Da meine Merkfähigkeit nicht besonders gut ist, kann ich auch passiv (z.B. durch Dorama gucken) nicht so viel aufnehmen, im Gegensatz zu anderen, mit einer guten Merkfähigkeit.
Aber auch wenn man kein Gedächtniskünstler ist, kann man Sprachen noch gut lernen, wenn man eben effektiv / mit System lernt.
Dieser Alljapaneseallthetime Typ ist deshalb so gut in japanisch geworden, weil er eben 1. sehr viel Zeit investiert und 2. mit System lernt. Hervorzuheben ist die Verwendung eines SRS (“spaced repetition system”), was so viel bedeutet, dass man gelernte Dinge durch gezieltes systematisches wiederholen besser im Kopf behält. Viele Wiederholungsphasen am Anfang, dann abnehmende Wiederholungen mit größeren Pausen zwischen den Wiederholungsphasen.
Ich lerne nun selbst auf diese Weise und für mich ist es eine große Hilfe, da ich kein Gedächtnisgenie bin.
Eine erheblich bessere Merkfähigkeit würde sich durch Elaborations-Techniken (Mnemo und co) erreichen.