Hallo!
Jetzt, wo mein Auslandsjahr auch zu Ende ist, muss ich mich hier auch mal melden
Ich war ein Jahr an der Keio Universität und die Lernmethode dort ist eindeutig für asiaten.
Mein Unterricht bestand darin, Texte auswendig zu lernen.
Die Lehrerin schrieb einige Sdtriche und Partikel an die Tafel, dann ließ sie das Tape 1/2 mal (je nach schwieirigkeit des satzes) laufen , rief einen namen auf und der arme durfte das dann wiederholsen. Die lehrerin schrieb den satz an die tafel. dann mussten wir das tape nochmal hören und im chor nachsprechen. Danach nochmal einige einzeln, die sie wahllos auswählte - aber vorher wurde der satz bis auf einige Partikel wieder von der Tafel gewischt und Lehrbuch war zu (fies!).
Da sah man 2 Dinge:
1. Asiaten hatten keine Probleme, egal we lange Sätze fehlerfrei widerzugeben
2. Ausländer mussten mindestens noch einmal das Tape zwischendrin hören.
Für die Klausuren, die wir 2-3 mal im Monat schrieben, mussten wir den Lehrbuchtext auswendig lernen und grammatiksätze (selbstgeschrieben, vom Lehrer korrigiert, dann auswendig). Und es gab eine PArtikelübung, die fast 1 zu 1 auf den Lehrbuchtext beruhte, sodass wenn man den konnte, die Partikel perfekt waren.
Ich wusste von der Struktur vorher, doch es fiel mir scher, sie zu akzeptieren. Aber es bringt was. Ich habe auch Listening class und Aufsatzkurse, Zeitungskurse, etc mitgemacht. Und die besten Noten erziehlte ich, wenn ich was auswenig Gelerntes wiedergab (das ist nicht gut), aber ich konnte damit auch im Alltag viel anfangen (Das schon eher). Wie? Grammatikformen waren mir geläufig. Dank der listening class konnte ich sie verstehen, weil ich sie so oft gehört habe.
Dank dem auswendig lernen und laut sprechen, wenn ich Probleme hatte (was oft vorkam, ich bin eine Niete im Auswendig lernen), wurde mein Sprechen viel besser (was eher meine Stärke ist). Die geschrieben Sätze wurden verschachtelter udn damit länger (im Schreiben bin ich auch nicht schlecht).
Alles in allem ist diese Methode gar nicht so schlecht. Was mir aber bei Japanern und auch oft bei Chnesen vor allem auffiel war, sie konnten nicht so gut diskutieren (Die Chinesen haben immer eher weniger ihre eigene Meinung gesagt als eine allgemein Gültige. Kein Chinese würde also auf die Idee kommen, was Gutes über den "bösen" Dalai Lama zu sagen). Auch Vorträge waren nur auswenig gelernte Texte, sodass kaum einer in der Lage war, einen Vortrag aus dem Stegreif zu halten. Die Ausländer konnten das (kam manchmal vor, wenn wir spontan was über unser Land sagen mussten).
Darum denke ich, klar, es ist faszinierend, was diese Chinesischen Studenten können. Aber die Frage ich auch, was können sie nicht? Können sie "um die Ecke denken"? Können sie assiziieren und in einer neuen Umgebung vollkommen auf sich allein gestellt überleben? Können sie sich zB dem Arbeitsklima in Deutschland anpassen?
Warum sind sie mit der freien Zeit überfordert? Warum haben sie kaum Hobbys? Warum fallen so viele chinesische Studenten an Deutschen Unis bei den Prüfungen durch? Kaum einer hat gelernt, für sich selbst zu lernen. Die Lehrer in China/Japan verlangen genau das: Zuhause den Text rezitieren (wie man es schon über ein Jahrzehnt in der Schule machte) udn auswenig lernen (dito). Und das machen sie. In Deutschland wird das nicht velangt. Im Gegenteil. Wenn da nur eine rasuwendig lernt, bekommt er eine schlechte Note.
Da saßen die Chinesen an meiner Uni in Deutschland so da: O__O
Alle sind weg. Eine hats geschafft.
Im Gegenzug dazu haben sich die westlichen Studis an der Keio dem Ganzen anpassen können. Auch ich konnte nachher einigermaßen auswendig lernen (natürlich reichte das Jahr nicht, um die gleiche Menge zu können und auch so schnell wie Chinesen/Koreaner), hatten gute Noten (Ich finde meine As und Bs einfach super) und auch sonst konnten sich ALLE an das System gewöhnen. Die, die es nicht konnten, warne generell nur einige wenige.
Mit Japanern diskutieren ist oft wie mit einer Wand reden. Ich habe mitlerwielse öfter als Deutschlehrer hier gearbeitet und habe eine gewisse Taktik entwickelt, wie ich sie ZUM SPRECHEN bringen kann. Aber diskutieren?! So richtig eine eigene Meinung formulieren? Das können sie nicht, da gibt es keine richtige Antwort, sowas hat der Lehrer noch nie verlangt. Ein Dozent meinte mal zu mir, er brauchte ein halbes Jahr, um eine Diskussion in die Klasse u bekommen, wo TATSÄCHLICH die eigene Meinung ausgedrückt wurde.
Wir müssen uns also überlegen, wollen wir eine fundierte Ausbildung mit Menschen, die das Gelernte anwenden und damit leben können oder wollen wir Roboter(Chinsesen/Japaner), die vor einer Kaffeemaschine (ohne Bedienungsanleitung
) stehen und keine Ahnugn haben, wo das Wasser reinkommt, weil die Öffnung links und nicht rechts ist.
So, genug von mir, der Post ist lang genug, Hochachtung an alle, die es lesen!
Auswendig lernen ist gut, aber nur bis zu einem gewissen Grad, sonst bekommt man Roboter.