Raug
Beiträge: 66
|
Beitrag #1
Kanji-Lesung
Wie wichtig ist die Lesung der Kanjis? Ich meine, für was braucht man sie, wenn man einen Text lesen will. Ich kann damit irgendwie nichts anfangen, wenn ein Wort aus mehr wie einem Kanji auftauch habe ich sowieso keine ahnug wie man es ausspricht, da hilt mir auch die Lesung nicht viel. Beim Lernen geht es mir so, dass ich keine Probleme mit der Bedeutung und Schreibweise/Strichfolge habe (kann mir die sehr gut merken), aber die Lesungen bereiten mir ernste Schwierigkeiten und "bremsen" mich doch ganz schön.
|
|
10.04.04 20:26 |
|
atomu
Beiträge: 2.677
|
Beitrag #2
RE: Kanji-Lesung
Wenn Du Dein Leben lang nur lesen möchtest, kannst Du in der Tat auf die Lesungen verzichten (allerdings wird Dein Tempo Wünsche offen lassen). Wenn Du aber lebendigen Kontakt zu Menschen suchst, oder gar einmal nach Japan möchtest, dann kommst Du um die Lesungen nicht herum.
Ich hoffe, das war nicht zu schroff. Beim Lesen in der Praxis kommt es in der Tat nicht darauf an, bei jedem Wort die Aussprache zu wissen, da "bremst" man sich wirklich unnötig. Sogar Japaner lesen über manche Wörter hinweg, ohne die genaue Aussprache zu kennen. Aber beim Lernen würde ich alles mitnehmen, was reingeht. Abgesehen von allzu exotischem Ballast natürlich.
正義の味方
|
|
10.04.04 21:51 |
|
Anonymer User
Gast
|
Beitrag #3
RE: Kanji-Lesung
Ich weiß aber dennoch nicht wie mir die Lesung dabei helfen kann - Bsp:
一日 = いちじつ aber
二日 = ふつか
schon in diesem sehr einfachen bsp kann ich nicht erkennen welche Lesung verwendet wird, und da lerne ich lieber gleich die Vokabeln (in kana/romanji) und wie ich diese schreibe. finde ich persönlich einfacher da man so z.b. folgendes lernt: "ein Tag = ichijitsu, geschrieben 一日".
|
|
10.04.04 22:11 |
|
atomu
Beiträge: 2.677
|
Beitrag #5
RE: Kanji-Lesung
Sehr gutes Beispiel.
一日 いちにち ein Tag
一日 ついたち [der Erste eines Monats]
一日 いちじつ ein Tag (eher ungebräuchliche Lesung, habe ich noch nie gehört, steht aber auch im Wörterbuch)
Eigentlich ist es tatsächlich egal, wie man das liest, die Bedeutung (tsuitachi oder ichinichi) kriegt man über den Kontext raus. Aber es wird immer eine Irritation zurückbleiben, die einen dann wieder "bremst". Deshalb führt für mich kein Weg am sauren Apfel vorbei: Bedeutung und Lesungen und ein oder zwei besonders exemplarische Vokabeln zu jeder wichtigen Lesung.
正義の味方
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.04.04 22:40 von atomu.)
|
|
10.04.04 22:34 |
|
Raug
Beiträge: 66
|
Beitrag #6
RE: Kanji-Lesung
Also, ich habe mich nun zu folgendem entschlossen: Da ich mit 2 Büchern arbeite (Langenscheidt Kanji u Kana 1 und JiS) lerne ich die Kanjis aus dem Langenscheitbuch mit einer Lesung (der gebräuchlichen wenn man nur das Kanji alleine schreibt), die Vokabeln aus JiS werde ich dann mit den angegebenen Kanjis lernen.
|
|
11.04.04 14:29 |
|
Doitsuyama
Beiträge: 451
|
Beitrag #7
RE: Kanji-Lesung
Zitat:Wenn Du Dein Leben lang nur lesen möchtest, kannst Du in der Tat auf die Lesungen verzichten (allerdings wird Dein Tempo Wünsche offen lassen). Wenn Du aber lebendigen Kontakt zu Menschen suchst, oder gar einmal nach Japan möchtest, dann kommst Du um die Lesungen nicht herum.
Ich denke, Du hast die Frage nicht richtig verstanden. Es ging hier NICHT um Lesungen von Vokabeln, die offensichtlich sehr wohl gelernt werden, sondern nur um alle mögliche Lesungen von Kanji als solchen. Da ist der Nutzwert sicherlich schon viel eingeschränkter. Wenn man die Lesungen aller Vokabeln kann, wozu muss man die Lesungen der Kanji herleiern können? Ist natürlich gut, wenn man in schriftlicher Form auf ein unbekanntes Wort stößt, das Nachschlagen der Vokabel fällt dann ENORM VIEL leichter, als wenn man keine Lesung des Kanji kann, aber sonst?
|
|
11.04.04 14:35 |
|
atomu
Beiträge: 2.677
|
Beitrag #8
RE: Kanji-Lesung
Hm, hast recht, war etwas unlogisch (hat mir im Nachhinein auch viel zu viel Pathos). Der kurzfristige "Nutzwert" von einzelnen Kanji-Lesungen für die gesprochene Sprache ist in der Tat eingeschränkt. Ich glaube allerdings, dass die Kenntnis zumindest aller wichtigen Lesungen, immer vorausgesetzt ein kontextbezogenes zugehöriges Vokabular wird mitgelernt, langfristig doch die Einsicht in tiefere semantische Sprachschichten ermöglicht und dann auch die Sprech-Kompetenz erhöht.
Na ja, blabla...
Zitat: Da ich mit 2 Büchern arbeite (Langenscheidt Kanji u Kana 1 und JiS) lerne ich die Kanjis aus dem Langenscheitbuch mit einer Lesung (der gebräuchlichen wenn man nur das Kanji alleine schreibt)...
Meistens sind alle angegebenen Lesungen durchaus gebräuchlich. Außerhalb dieser "Jouyou-Lesungen" haben nämlichen viele Kanji noch (z.T. wesentlich) mehr Lesungen, die gar nicht aufgeführt sind. Die sollte man wirklich getrost erstmal ignorieren. Aber von denen abgesehen habe ich immer versucht jedes Kanji möglichst vollständig zu erfassen, weil ich keine Lust habe, jedes Kanji immer wieder durchzukauen (abgesehen von Wiederholungen zum festeren Verankern auf der "Festplatte"). Aber das ist vielleicht Geschmacks- und Lerntyp-abhängig. Ich kann nur systematisch lernen, andere brauchen das Chaos.
Im Gegensatz zu den Lesungen sind die angeführten Beispiel-Komposita im "Kanji und Kana" übrigens oft sehr weit hergeholt, wohl durch den Zwang, stets nur vorher eingeführte Kanji mit dem aktuellen Zeichen zu verbinden.
正義の味方
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11.04.04 23:27 von atomu.)
|
|
11.04.04 23:22 |
|