Eigentlich schade, dass die Diskussion aus dem Ruder gelaufen ist. Den Ansatz fand ich recht interessant ... später wurde es dann auch mir leider zu unsachlich.
Was mich betrifft, so kann ich beide Seiten sehr gut verstehen ... die "glühenden Plädoyers für die Wissenschaft" ebenso, wie die Warnung vor zu viel Euphorie i. S. Japanologie-Studium, denn die Wahrheit ist wahrlich teils bitter und das sollte man keinesfalls beschönigen. Japanologen mit abgeschlossenem Studium (auch die Guten!) haben es teils schwer in der Jobsuche. Das man da kein "menschlicher Trottel"
ist und während des Studiums schon Kontakte knüpft setze ich mal voraus. Aber trotzdem ist es nicht leicht einen Job zu finden (und jetzt kommt der Haken) der auch mit JAPAN zu tun hat. Einigen wird das Los einer Sekretärin/Assistentin zuteil ... andere hängen in der Arbeitslosigkeit und nehmen dann einfach was kommt (jedenfalls für's Erste und das kann lange dauern). Natürlich bleibt einem letzten Endes immer noch das Können der Sprache, aber als Übersetzer zu Arbeiten ist ein hartes Brot, was selbst bikkuri hier schon in einigen Beiträgen bestätigt hat. Ich kenne so Einige die sich nach dem Studium fragen, warum sie sich da durchgequält haben, um nun DIES oder JENES zu machen. Auch habe ich schon des Öfteren (z. B. auch von dt. Institutionen in Japan) Äußerungen in Richtung „Japanologen? Was sollen wir denn mit denen anfangen“ gehört … und, interkulturelle Kompetenz nun ja … ist schon ein wichtiges Thema, aber soweit ich weiß kämpfen auch diese Seminare um ihre Daseinsberechtigung an diversen Universitäten.
Trotzdem würde ich niemandem davon abraten, Japanologie zu studieren … im Gegenteil: Wenn jemand es ernsthaft und mit Fleiß betreibt (dieser ist allerdings unerlässlich!) und später seinen Platz in der Forschung, universitär, oder wo auch immer findet, dann ziehe ich meinen Hut.
Was mich persönlich angeht, so habe ich diesen Mut nicht gehabt, mich voll und ganz in die Japanologie zu stürzen (obwohl ich das liebend gern getan hätte), sondern meine Brötchen lange Zeit im Bankensektor verdient und bin parallel auf den „Japan-Zug“ aufgesprungen (da gehöre ich doch eher zu der hier eher verpönten ;-) Truppe, die ihr sicheres finanzielles Polster nun mal brauchen). Aber auch das zu schaffen war nicht ganz so leicht, denn Stellen mit Japanbezug sind gerade in der heutigen Zeit ausgesprochen rar und dass es da an Konkurrenz mangeln würde, kann ich nicht gerade behaupten.
Fazit: Wessen Herz (und Hirn ;-)) wirklich an Japan hängt, der sollte in jedem Fall seine Ziele mit dem nötigen Biß verfolgen. Es wird schon klappen! Viel Erfolg also an dieser Stelle,
Grüsse
AU