(05.02.14 15:09)Ahri schrieb: @Koumori:
Genau, der Bedarf ändert sich in der Tat sehr häufig. Aus diesem Grund habe ich irgendwie noch die Hoffnung, dass der berufliche Bedarf in der Japanologie-Branche (was für ein Ausdruck, aber du weißt was ich meine ) auch noch steigt, genau wie mit China. Aber darauf zu setzen wäre wohl wie Lotto spielen.
„Auch noch steigt?“ Ohne dir jetzt zu nahe treten zu wollen, aber weißt du überhaupt was Japan ist? Das ist ein Land auf dem absteigenden Ast, und das nicht zu wenig. Ich würde eher darauf wetten, dass das in den nächsten 30–40 Jahren eher in der Bedeutungslosigkeit (naja, so extrem nicht ganz, aber ungefähr) versinken wird.
Und auch über China wird immer wieder als Zukunftsmarkt blabla gesprochen. In meinen Augen stimmt das vorne und hinten nicht. Chinesisch ist genau wie Japanisch ein absolutes Nischenfach.
Du darfst übrigens nicht vergessen, dass wenn du dich so dermaßen auf Japanisch einlässt, du dich dann eventuell auch damit anfreunden musst, in Zukunft dort zu leben. Kannst du das? Insbesondere der Winter bei Minusgraden in der eigenen Wohnung ist sehr angenehm
(05.02.14 15:09)Ahri schrieb: Ich möchte mich bedanken, dass du deine Erfahrungen offen mit mir teilst. Deinen Vorschlag, den vernünftigen Weg zu gehen und erstmal das aufzugreifen, was ich bereits erreicht habe, um mir "Japan" als Hobby zu gönnen, werde ich definitv gut überlegen. Die Medienbranche ist etwas, mit dem ich mich bereits in meinem Studium angefreundet habe, obwohl ich am Anfang Zweifel hatte und es auch eher meine Eltern waren, die gesagt haben, dass ich etwas in der BWL-Richtung machen soll. Ich habe mich vor drei Jahren dann für Medienwirtschaft (die einen großen BWL-Teil beinhaltet) entschieden. Vielleicht ist es wirklich sinnvoller, meine Interessen in einem Hobby auszuleben, anstatt es zu einem schwierigen beruflichen Werdegang zu machen. Ich verspreche, dass ich mich mit dieser Möglichkeit befassen werde!
Überleg dir doch immer mal deine anderen Interessen oder Hobbies. Magst du Englisch? Wenn ja, wieso hast du kein Anglistik studiert? Machst du gerne Sport? Wieso hast du dich nicht auf deine Profisportkarriere konzentriert? Kochst du gerne? Wieso keine Kochlehre begonnen?
Was ich damit sagen möchte: Man kann Japanisch wunderbar als Hobby lernen und das ist gar nicht „schlechter“. Die Uni bietet zwar einigen netten Komfort, d.h. den hochqualitativsten Japanischunterricht den man in Deutschland bekommen kann (auch wenn er immer noch sehr schlecht ist), und auch Möglichkeiten in Richtung Austauschstudium, die man sonst schwer bekommt. Aber man kann auch wunderbar ohne Uni lernen. Die Uni bietet ja auch nur die Basis der Sprache, danach muss man immer ganz alleine lernen.
(05.02.14 15:09)Ahri schrieb: @Reizouko:
"Willst du denn japanisch lernen oder ueber Japan lernen?" - Na am besten beides!
Ich hab die Kultur und alle anderen Aspekte, die ich bereits genannt habe, aus Bequemlichkeit nicht noch einmal aufgezählt, ich dachte es wäre eine unnnötige Wiederholung. Das es zu einem Missverständnis kommt, war nicht meine Absicht. Das ich sowohl alles erdenklich mögliche über die Kultur Japans (mit all' ihren Facetten) kennenlernen, als auch japanisch beherrschen möchte, daran hat sich nichts geändert.
Du weißt aber schon, dass man im Japanologiestudium nicht wirklich die „Kultur“ Japans kennenlernt? Da musst du dann Hausaufgaben über die Frauenbewegung in der Muromachi-Zeit schreiben, aber insbesondere von der gegenwärtigen japanischen Kultur bekommt man dort in der Regel nicht viel mit.
„Japanische Kultur“ zu lernen halte ich zwar für sehr wichtig, da man sonst – selbst bei perfekten Sprachkenntnissen – nur „leeres“ Japanisch spricht, aber keine Themen, über die man sich mit einem Japaner unterhalten kann, kennt. Aber ehrlich gesagt ist es da doch irgendwie wichtiger, die aktuellen TV-Shows oder alle Episoden von Ultraman zu kennen als irgendwas spezielles, was selbst Japaner nicht kennen (Oder hast du dich schon einmal interessiert mit einem Ausländer über die deutsche Architektur im 15. Jahrhundert unterhalten?). Zwar muss man einen Grundstock an Japanwissen mit bringen, aber den kann man auch wunderbar alleine durch Bücher lernen. In der Uni wird einem ja auch nicht alles in den Hintern geschoben, sondern man muss sich selber dafür interessieren und die Sachen lernen.