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Japanologie-Leitfaden
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Walt


Beiträge: 27
Beitrag #31
RE: Japanologie-Leitfaden
Ich habe mir mal den Thread durchgelesen und hätte eine Frage an dich Lori.

Wieviel kostet eigentlich so ein Japanologiestudium ???
17.05.10 18:23
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shinobi


Beiträge: 920
Beitrag #32
RE: Japanologie-Leitfaden
(17.05.10 18:23)Walt schrieb:  Wieviel kostet eigentlich so ein Japanologiestudium ???

mit oder ohne Verpackung ?
17.05.10 18:51
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tlnn


Beiträge: 169
Beitrag #33
RE: Japanologie-Leitfaden
(13.05.10 16:28)konchikuwa schrieb:  
(07.12.09 03:40)Lori schrieb:  Darüber hinaus gibt es noch eine Unzahl Jobs mit weniger starkem Japanbezug, die man als Japanologe annehmen kann. Zum Beispiel kann man in großen Firmen als "Exot" aufgenommen werden, der dann als Korrektiv zu den "Mainstream"-Mitarbeitern wirkt.

Was ist mit diesen Exotenstellen genau gemeint? Wonach wird da konkret in Stellenausschreibungen gesucht? Wie genau kann der Japanologe als Exot als "Korrektiv" wirken und warum?

Die Frage geht an Lori, den Ersteller des Fadens, aber auch an alle anderen, die darauf antworten mögen.

MfG, Konchikuwa

Was Lori genau im Sinne hatte mit dem Votum, weiss ich nicht. Aus eigener Anschauung weiss ich jedoch, dass Firmen manchmal damit überfordert sind a) Schwestern und Töchter in Asien zu betreuen z.B. bei der Personalabteilung und b) die Eigentümer zu "betreuen", die zunehmend häufig ebenfalls in Asien zu finden sind. Da hast du dann die mainstream Personalabteilung, die mehr oder weniger direkt ein paar (Zehn-)Tausend Leute betreut und froh ist um ihren Token-Asian-Expert. Ich meine, japanisch ist dann nicht die zentrale Fertigkeit, sondern eher der Bezug zu Asien generell, Ausnahmesituationen mal ausgenommen.

Des weiteren waren Philologen und andere Akademiker schon seit langem als erwünschte Exoten in Projekt- und Organisationseinheiten gern gesehen, ebenfalls in Kommunikationseinheiten, interner und externer Art, da sie eine eigene Denkweise einbringen können, die den angestammten Fächern doch manchmal abgeht. Hier anwesende BWLer etc. sind sowieso aus Prinzip von dieser Beobachtung ausgeschlossen zwinker
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.05.10 23:16 von tlnn.)
17.05.10 23:01
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konchikuwa


Beiträge: 951
Beitrag #34
RE: Japanologie-Leitfaden
(17.05.10 23:01)tlnn schrieb:  
(13.05.10 16:28)konchikuwa schrieb:  
(07.12.09 03:40)Lori schrieb:  Darüber hinaus gibt es noch eine Unzahl Jobs mit weniger starkem Japanbezug, die man als Japanologe annehmen kann. Zum Beispiel kann man in großen Firmen als "Exot" aufgenommen werden, der dann als Korrektiv zu den "Mainstream"-Mitarbeitern wirkt.

Was ist mit diesen Exotenstellen genau gemeint? Wonach wird da konkret in Stellenausschreibungen gesucht? Wie genau kann der Japanologe als Exot als "Korrektiv" wirken und warum?

Die Frage geht an Lori, den Ersteller des Fadens, aber auch an alle anderen, die darauf antworten mögen.

MfG, Konchikuwa

Was Lori genau im Sinne hatte mit dem Votum, weiss ich nicht. Aus eigener Anschauung weiss ich jedoch, dass Firmen manchmal damit überfordert sind a) Schwestern und Töchter in Asien zu betreuen z.B. bei der Personalabteilung und b) die Eigentümer zu "betreuen", die zunehmend häufig ebenfalls in Asien zu finden sind. Da hast du dann die mainstream Personalabteilung, die mehr oder weniger direkt ein paar (Zehn-)Tausend Leute betreut und froh ist um ihren Token-Asian-Expert. Ich meine, japanisch ist dann nicht die zentrale Fertigkeit, sondern eher der Bezug zu Asien generell, Ausnahmesituationen mal ausgenommen.

Klar, das kann ich nachvollziehen. Das ist logisch, dass eine Firma mit Asienbezug Mitarbeiter möchte, die sich da auskennen. Auch für Fremdsprachenkorrespondenz, oder so.

Zitat:Des weiteren waren Philologen und andere Akademiker schon seit langem als erwünschte Exoten in Projekt- und Organisationseinheiten gern gesehen, ebenfalls in Kommunikationseinheiten, interner und externer Art, da sie eine eigene Denkweise einbringen können, die den angestammten Fächern doch manchmal abgeht.

Da kann ich mir jetzt wieder weniger drunter vorstellen. Was für 'ne Denkweise bringt man da mit, die so gut für bestimmte Projekte ist?
Wie heißen diese Stellen? Nur mal so ein Beispiel vielleicht.

Versteht mich nicht falsch, ich hab sowas schon oft gehört/gelesen, aber bisher kam mir das irgendwie immer nur wie Gerede vor. So à la "Ja natürlich, mit Japanologie (oder meinetwegen auch Altphilologie, Indische Studien) kann man nen Job finden und Karriere machen in 'ner Firma". Aber was genau, sagt einem nie jemand. Also mir fällt da echt nur so was wie Fremdsprachenkorrespondent oder Sachbearbeitung oder sowas ein. Was ich auch nicht schlimm finde, aber "Exot" ist man dadurch nicht, das sind ja eher normale Jobs.
18.05.10 08:22
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tlnn


Beiträge: 169
Beitrag #35
RE: Japanologie-Leitfaden
(18.05.10 08:22)konchikuwa schrieb:  
(17.05.10 23:01)tlnn schrieb:  Was Lori genau im Sinne hatte mit dem Votum, weiss ich nicht. Aus eigener Anschauung weiss ich jedoch, dass Firmen manchmal damit überfordert sind a) Schwestern und Töchter in Asien zu betreuen z.B. bei der Personalabteilung und b) die Eigentümer zu "betreuen", die zunehmend häufig ebenfalls in Asien zu finden sind. Da hast du dann die mainstream Personalabteilung, die mehr oder weniger direkt ein paar (Zehn-)Tausend Leute betreut und froh ist um ihren Token-Asian-Expert. Ich meine, japanisch ist dann nicht die zentrale Fertigkeit, sondern eher der Bezug zu Asien generell, Ausnahmesituationen mal ausgenommen.

Klar, das kann ich nachvollziehen. Das ist logisch, dass eine Firma mit Asienbezug Mitarbeiter möchte, die sich da auskennen. Auch für Fremdsprachenkorrespondenz, oder so.

Ich meinte eigentlich eben nicht so 1:1 Umsetzbares wie Korrespondenz. Ich meinte mehr, sagen wir mal, z.B. Kulturmediation. Der mainstream läuft nicht nur wie auf Eiern mit den anderen Kulturen, sondern befindet sich oft im luftleeren Raum. Asien ist gross und es geht oft halt auch nicht um Japan. Aber du hast dich schon mal in eine total fremde Kultur reingekniet, da wirst du auch mit Korea oder Indien eher zurecht kommen, als der überforderte mainstream. Erwartet man zumindest.

Zitat:Des weiteren waren Philologen und andere Akademiker schon seit langem als erwünschte Exoten in Projekt- und Organisationseinheiten gern gesehen, ebenfalls in Kommunikationseinheiten, interner und externer Art, da sie eine eigene Denkweise einbringen können, die den angestammten Fächern doch manchmal abgeht.

Da kann ich mir jetzt wieder weniger drunter vorstellen. Was für 'ne Denkweise bringt man da mit, die so gut für bestimmte Projekte ist?
Wie heißen diese Stellen? Nur mal so ein Beispiel vielleicht.

Versteht mich nicht falsch, ich hab sowas schon oft gehört/gelesen, aber bisher kam mir das irgendwie immer nur wie Gerede vor. So à la "Ja natürlich, mit Japanologie (oder meinetwegen auch Altphilologie, Indische Studien) kann man nen Job finden und Karriere machen in 'ner Firma". Aber was genau, sagt einem nie jemand. Also mir fällt da echt nur so was wie Fremdsprachenkorrespondent oder Sachbearbeitung oder sowas ein. Was ich auch nicht schlimm finde, aber "Exot" ist man dadurch nicht, das sind ja eher normale Jobs.
[/quote]

Ich kann dir jetzt nicht die zig Stellenangebote aufzählen. Und würde hier auch nicht von unzähligen Jobs reden. KollegInnen von mir haben solche Jobs schon bekommen und ich sehe solche ab und zu auf Stellenportalen. Es wird eher das breite und doch systematische Denken gesucht, Denken in ungewöhnlichen Bahnen, meist einhergehend mit den soft skills, meine ich. Ich sehe solche Jobs in NPOs, wo Generalisten und Querdenker erwünscht sind und in grossen Firmen, die sich solche nicht streng gewinnbringende Stellen leisten. Gibt sie aber wohl überall, wo ein aufgeschlossener Chef sitzt, der Geld zu verteilen hat. Da sie eben Exoten sind, sind Stellenbeschriebe schwierig.

Im engeren Sinn kannst du natürlich auch sowas machen wie Dokumentalist (Bezeichnung in der Schweiz, hab grad keine Zeit, die von D-land nachzuschauen), aber da wärst du wohl mit Germanistik oder Anglistik besser dran.
18.05.10 09:41
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konchikuwa


Beiträge: 951
Beitrag #36
RE: Japanologie-Leitfaden
(18.05.10 09:41)tlnn schrieb:  Ich meinte eigentlich eben nicht so 1:1 Umsetzbares wie Korrespondenz. Ich meinte mehr, sagen wir mal, z.B. Kulturmediation. Der mainstream läuft nicht nur wie auf Eiern mit den anderen Kulturen, sondern befindet sich oft im luftleeren Raum. Asien ist gross und es geht oft halt auch nicht um Japan. Aber du hast dich schon mal in eine total fremde Kultur reingekniet, da wirst du auch mit Korea oder Indien eher zurecht kommen, als der überforderte mainstream. Erwartet man zumindest.

Ja, das kann natürlich sein.

Zitat:Ich kann dir jetzt nicht die zig Stellenangebote aufzählen.

Eins hätte ja gereicht...

Zitat:Und würde hier auch nicht von unzähligen Jobs reden. KollegInnen von mir haben solche Jobs schon bekommen und ich sehe solche ab und zu auf Stellenportalen. Es wird eher das breite und doch systematische Denken gesucht, Denken in ungewöhnlichen Bahnen, meist einhergehend mit den soft skills, meine ich. Ich sehe solche Jobs in NPOs, wo Generalisten und Querdenker erwünscht sind und in grossen Firmen, die sich solche nicht streng gewinnbringende Stellen leisten. Gibt sie aber wohl überall, wo ein aufgeschlossener Chef sitzt, der Geld zu verteilen hat. Da sie eben Exoten sind, sind Stellenbeschriebe schwierig.

Hm, ja, irgendwie meine ich schon zu verstehen, was du meinst, aber hm Querdenker und Generalist, na ja, das wird man nicht automatisch, nur weil man Japanologie studiert hat. Oder?

Was mich dann noch so interessieren würde, wie sähe dann so ein Arbeitstag von so einem "Exoten" aus, was macht er da den ganzen Tag in der Firma. Will jetzt niemanden ärgern oder nerven mit meiner Fragerei, aber das interessiert mich einfach (ich studiere auch Japanologie).

Zitat:Im engeren Sinn kannst du natürlich auch sowas machen wie Dokumentalist (Bezeichnung in der Schweiz, hab grad keine Zeit, die von D-land nachzuschauen), aber da wärst du wohl mit Germanistik oder Anglistik besser dran.

Vielleicht Dokumentar? Ja, das ginge hier auch, aber eher nur noch mit Aufbaustudium bzw. einer zusätzlichen Ausbildung. Für bestimmte Stellen wird sogar ein Doktor verlangt.
18.05.10 10:01
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tlnn


Beiträge: 169
Beitrag #37
RE: Japanologie-Leitfaden
(18.05.10 10:01)konchikuwa schrieb:  
Zitat:Ich kann dir jetzt nicht die zig Stellenangebote aufzählen.

Eins hätte ja gereicht...

Tummel dich mal auf Stellenportalen für Akademiker. Da kommen dir sicher solche unter. Ist ne Weile her, dass ich das gemacht hab. NGOs, NPOs sind sicher grosse Anbieter, wenn ich mich recht erinnere. Aber bei weitem nicht nur. Keine mittel- bis ganz grosse Firma kommt heute um Asien mehr herum, würd ich mal behaupten.

Zitat:Hm, ja, irgendwie meine ich schon zu verstehen, was du meinst, aber hm Querdenker und Generalist, na ja, das wird man nicht automatisch, nur weil man Japanologie studiert hat. Oder?

Man wird nicht, man ist. Solche absoluten Voten sind immer mal von vornherein auch falsch. Aber schaus mal so an. Du hast dich für Kultur interessiert, im weitesten Sinn. Eine bestimmte Kultur, aber umfassend. Ich bin meines Zeichens Sozialwissenschafterin, das ist auch mega-spannend, aber schon mal sehr viel eingeschränkter. Mich interessiert (als Sozialerin) nur noch, was ist sozial passiert, was ist auswertbar, was kann ich in Statistiken umgiessen, was kann ich publizieren (etwas böse gesagt). (und jetzt bin ich eh in einem anderen Feld tätig, noch weiter eingeschränkt)

Querdenker hoffe ich doch sehr dass du entweder schon warst, oder doch geworden bist. Oder stülpst du Japan einfach den westlichen Denk-blast über? Ich traue dir absolut besseres zu grins
Zitat:Was mich dann noch so interessieren würde, wie sähe dann so ein Arbeitstag von so einem "Exoten" aus, was macht er da den ganzen Tag in der Firma. Will jetzt niemanden ärgern oder nerven mit meiner Fragerei, aber das interessiert mich einfach (ich studiere auch Japanologie).

Gute Frage. Wie sieht es denn konkret aus. Keine einfache Antwort, würd ich mal sagen. Es kommt extrem darauf an, wo es dich hin verschlägt. Personaler, die ich mal betreut hatte, haben grad vor der Aufgabe gestanden, jemanden aus einer Linie zu entlassen, ohne dass er Selbstmord macht, weil die Linie zu feige dazu war, oder es sich einfach nicht zugetraut hat. Wie sieht so ein Tag aus

Gibt aber sicher auch erfreulichere Tage grins
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.05.10 22:02 von tlnn.)
18.05.10 22:40
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Gomaaz


Beiträge: 6
Beitrag #38
RE: Japanologie-Leitfaden
Ich habe ab der Hälfte des ersten Posts aufgehört zu lesen....

Nicht weil der Artikel schlecht ist, sondern weil ich nun einen viel respektvolleren Eindruck von dem Ganzen habe und letztendlich sagen muss, dass der Studiengang nichts für mich wäre zunge

Sehr aufschlussreich, danke
27.06.10 06:18
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Japanologie-Leitfaden
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