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Japanisch lernen - Eure Beweggründe ?
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Christof


Beiträge: 111
Beitrag #41
RE: Japanisch lernen - Eure Beweggründe ?
noch fix@Botchan:

In solchen Krisen hilft nur der Rückzug.
Zum Beispiel, dass man noch mal Hesse oder existentialistische Philosophie liest.
Dann merkt man, dass man von der jap. Kultur nicht nur Nehmen, sondern auch viel von seiner Kultur Geben kann.

g.N.
09.06.04 23:02
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Mangus


Beiträge: 254
Beitrag #42
RE: Japanisch lernen - Eure Beweggründe ?
Bei mir ist es so, daß es innerhalb der Familie immer mal etwas Kontakt zu Japan oder Japanern gab - allerdings eher so am Rande. Ein paar Japaner kenne ich von meiner Schule in Pakistan, im Praktikum habe ich dann an Fernost-Themen gearbeitet und immer wieder interessantes gefunden. Alles in allem eine Vielzahl kleiner Gründe.

Ehrlich gesagt, Kulturschocks hat man immer, wenn man in einem fremden Wertesystem leben will - und zwar um so mehr, je stärker man glaubt, das einzig richtige Wertesystem sei das eigene. Im Ausland muß man sich bemühen sich an die Kultur der Anderen anpassen - genau das verlange ich auch von einem Ausländer in Deutschland. Kommt man dann wieder, hat sich auch das eigene Wertesystem verändert.

Das Positive an Mangas ist doch, daß man dahinter noch Japan mit seiner einzigartigen Gesellschaft, Kultur und Kunst entdecken kann. Hinter Disney und Co. steht Amerika mit ...ähhh... fällt mir gerade nichts ein. zunge

Baustelle
09.06.04 23:17
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atomu


Beiträge: 2.677
Beitrag #43
RE: Japanisch lernen - Eure Beweggründe ?
Hm, Rückzug muss nicht sein (IMHO). Aber ein bisschen Camus oder Sartre kann in der Tat nie schaden. Hesse würde mich eher melancholischer machen (obwohl ich´s gern lese). Ich war einmal am Bodensee, wo der mit seiner Familie gescheitert ist. Auch einer der Traum und Wirklichkeit nicht zusammengekriegt hat...

正義の味方
09.06.04 23:21
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Ryu_666


Beiträge: 8
Beitrag #44
RE: Japanisch lernen - Eure Beweggründe ?
Zitat:Das Positive an Mangas ist doch, daß man dahinter noch Japan mit seiner einzigartigen Gesellschaft, Kultur und Kunst entdecken kann. Hinter Disney und Co. steht Amerika mit ...ähhh... fällt mir gerade nichts ein. zunge

Hey Mangus, Du bist so erfrischend & originell antiamerikanisch, das ist echt neu.
Geh' doch zurück zu deiner Botschafter- und Auslandsingenieurs- Soehnchen - Schule in Pakistan, vielleicht kommen deine antimaeriakanischen Anspielungen da besser an.

Byebye
10.06.04 00:52
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charmelos


Beiträge: 33
Beitrag #45
RE: Japanisch lernen - Eure Beweggründe ?
Ich fürchte, Ihr seid ein wenig Off-Topic geraten. Und außerdem bezweifle ich, daß eventuelle diplomatische Spannungen zwischen Pakistan und den USA hier im Forum auf so einfühlige Weise ausgeräumt werden können.

Daß einige über Manga zum Japanischen gekommen sind, wurde ja durchweg als legitim angesehen. Aber schreibt doch etwas über den finalen Auslöser. Welche Begebenheit hat Euch zum "ersten Schritt" bewogen.
Ich für meinen Teil hab im zarten Alter von 17 Jahren den Saito/Silberstein geerbt, hab reingeschaut und beschlossen, daß Japanisch unlernbar ist.
Trotzdem war ich seither irgendwie gefangen und wollte einfach nicht glauben, daß da etwas ist, das ich nicht lernen kann.
Daß ich 11 Jahre später durch einen Kinofilm mit Tom Cruise den nötigen Drive erhalten habe, ist auch für mich merkwürdig, aber ebenfalls legitm.
Wie schauts bei Euch aus? Gibts ähnliche Anakdoten?

Caelum non animum mutant qui trans mare currunt.
10.06.04 02:22
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atomu


Beiträge: 2.677
Beitrag #46
RE: Japanisch lernen - Eure Beweggründe ?
Hey Ryu_666, ich finde auch, dass Mangus Amerika´s Wertesystem (und Disney) unterbewertet, aber Du gehst entschieden zu weit. Ich reagiere allergisch, wenn im Forum Leute auf diese Art angepöbelt werden. Du verstößt gegen Richtlinien des Netzwerks:

Zitat: 5) Umgang
In diesem Forum ist ein freundlicher Umgang untereinander erwünscht. Gegen sachliche Diskussionen ist nichts einzuwenden, aber Beleidigungen sind untersagt. Auch Privatmeinungen zu anderen Usern sind hier fehl am Platz.

正義の味方
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.06.04 06:04 von atomu.)
10.06.04 06:04
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Botchan


Beiträge: 642
Beitrag #47
RE: Japanisch lernen - Eure Beweggründe ?
Ich danke allen, die sich hier so lieb an der Bewältigung meines Schocks beteiligen. Ja, Sartre klingt gut... Vielleicht hilft das... Ich werde's mal probieren.

Ansonsten finde ich v. a. auch Atomus
Zitat:Was mich betrifft: Ich könnte niemals länger als ein Jahr in Japan leben.
sehr spannend. Was nämlich MICH betrifft, so werde ich ab Oktober ein ganzes Jahr in Japan leben. Und das deshalb, weil ich Anfang des Jahres das 'Glück' hatte, für ein Ein-Jahres-Stipendum für das Studium in Japan auserwählt worden zu sein... Damals habe ich mich noch rückhaltlos darüber gefreut... aber das war auch vor meinem 'Schock'. Mittlerweile gehe ich mit gemischten Gefühlen:

Natürlich freue ich mich riesig darauf, viel mehr von dem Land kennenzulernen und die Chance zu haben, intensiv am Ausbau meiner Sprachkenntnisse arbeiten zu können. Natürlich ist es toll, alles aus erster Hand zu erleben, "dagewesen" zu sein, alles angefaßt zu haben etc.

Aber andererseits bewegen mich zur Zeit eben auch Gedanken, wie:
- Nicht über politische Themen reden.
- Nicht über den Krieg reden.
- Nicht über Koreaner, Burakumin etc. reden.
- Verschiedene Gesellschafts-Themen meiden.
- Daran denken, daß Mann und Frau lediglich auf dem Papier gleichberechtigt sind.
- Dem älteren Gegenüber recht geben, ganz gleich, wie wenig man seine Ansichten teilt.
- Nicht die Hand beißen, die einen füttert.
- etc.

Mangus schrieb:
Zitat:Im Ausland muß man sich bemühen sich an die Kultur der Anderen anpassen - genau das verlange ich auch von einem Ausländer in Deutschland. Kommt man dann wieder, hat sich auch das eigene Wertesystem verändert.

Nun, natürlich muß man sich der "Kultur" des Gastlandes anpassen. Aber gehört dazu auch, daß ich mein Wertesystem leugnen muß und Werte zu übernehmen habe, die meinen eigenen genau widersprechen? Mangus' letzter Satz läßt so etwas vermuten. Natürlich betreibt man (also auf jeden Fall "betreibe ich") Kulturstudien AUCH zu dem Zweck, die eigene kulturelle Bedingtheit besser verstehen zu lernen. Und in diesem Zusammenhang ist es nur natürlich, daß man Erlebnisse hat, die zum Muster "Oh, das habe ich ja bis jetzt gar nicht gemerkt! Aber das stimmt. Toll, wieder was gelernt!" gehören. Allerdings gibt es in mir auch Werte/Prinzipien, die ich keinesfalls und unter keinen Umständen "verändert" wissen will. Dazu gehört z. B. mein abgrundtiefer Ekel vor ganz bewußt praktiziertem Rassismus und Nationalismus. Wenn "sich an die Kultur der Anderen anpassen" bedeutet, daß ich mein Wertesystem auch davon verändern lassen muß, dann bleibt mir keine Wahl als ein "o-genki de".

Und um meine Selbstdarstellung hier auch noch abzurunden zwinker :
Natürlich ist es sehr wahrscheinlich, daß ich mich zu sehr in das Problem hineinsteigere. Und ich bin auch schon gefragt worden, ob ich das in meinen Nebenfächern auch tun würde. Dazu muß ich sagen: Ich HABE keine Nebenfächer. Ich studiere Japanologie in Form eines Ergänzungs-/Aufbau-Studiums. Es ist also im Moment meine einzige wissenschaftliche Beschäftigung. Noch dazu ist dieses Studium ein Lehramtsstudium, d. h. ich studiere Japanisch quasi als mein 3. Unterrichtsfach. Damit ist auch klar, daß ich sehr genaue Vorstellungen davon habe (oder besser "hatte"?), zu welchem Ergebnis mein Studium führen soll: Ich werde an einer Schule Japanisch unterrichten.

Und wenn man das weiß, dann ist die Folie, vor der meine "Krise" zu sehen ist, vielleicht noch etwas begreifbarer:
1.) Japanisch/Japanologie ist im Moment mein einziges wissenschaftliches Thema.
2.) Ich werde auf jeden Fall ein Jahr nach Japan gehen (müssen).
3.) Ich werde vor Schülern stehen, und ihnen die Sprache und Kultur Japans motivierend näherbringen (müssen), von der ich im Moment nicht recht zu sagen weiß, ob ich selbst überhaupt mit ihr klarkomme (ähm, die "Kultur" meine ich).
ODER eben:
4.) Ich kriege das alles nicht gebacken und schmeiße hin. (Was nicht nur wegen der empfindlichen Kränkung meines Egos - sagen wir - "problematisch" wäre.)

Ok. Ich mache jetzt Schluß. Schließlich geht es hier im Thread ja eigentlich um etwas anderes... (Aber trotzdem gut, daß wir mal drüber gesprochen haben zwinker ). Hm, wie finde ich jetzt den Faden zurück? Moment... Äh... Also vielleicht so: Botchan ist ein Beispiel, was einem passieren kann, wenn man sich auf Japan einläßt. Daß Botchan bei der Beschäftigung mit dem Japanischen je in eine auch nur annähernd tiefe Krise stürzen würde, war bei Beginn dieser Beschäftigung keineswegs auch nur absehbar. Ergo: Man muß mit allem rechnen... Aber wie es Euch ergehen wird, könnt Ihr nur selbst herausfinden.

Desukara, ganbatte ne!
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.06.04 08:38 von Botchan.)
10.06.04 08:05
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Mangus


Beiträge: 254
Beitrag #48
RE: Japanisch lernen - Eure Beweggründe ?
Tja Ryu, der Satz war nicht ganz ernst gemeint, deshalb der Smilie. Ich dachte die Leser hier sind weit genug, um das zu verstehen und angemessen zu reagieren. Offenbar gehörst Du nicht denen. Deine Antwort zeigt weiterhin, daß Du nicht zwischen Kritik an den Zuständen in den Staaten und Haß auf das Land unterscheiden kannst oder willst. Bevor Du also mich noch einmal zur Schule schicken willst, lerne bitte erst zu diskutieren, ohne dabei plump beleidigend zu werden.

Noch weiter off topic - das muße aber erwidert werden.

Baustelle
10.06.04 08:20
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Ryu_666


Beiträge: 8
Beitrag #49
RE: Japanisch lernen - Eure Beweggründe ?
Atomu, mit Paragraph 5) der Benutzungsordnung hast du wohl recht. Aber ich reagiere darauf allergisch, daß es inzwischen fast unmöglich geworden ist, in einem beliebigen Forum mitzudiskutieren, ohne daß man sich plumpe, antiamerikanische Anspielungen und Sprüche durchlesen muß. Nur zu oft werden sie mit einem Smilie garniert – der zeigt aber nicht an, daß es "nicht ernst gemeint" war, sondern bloß, daß der Autor noch weniger darüber nachgedacht hat, was er eigentlich schreibt.
10.06.04 10:55
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JK


Beiträge: 189
Beitrag #50
RE: Japanisch lernen - Eure Beweggründe ?
Zitat:Daß einige über Manga zum Japanischen gekommen sind, wurde ja durchweg als legitim angesehen. Aber schreibt doch etwas über den finalen Auslöser. Welche Begebenheit hat Euch zum "ersten Schritt" bewogen.

Immer noch Manga? *g* Oder besser: Anime. Ich hab nämlich damals (vor fünf Jahren oder so) begonnen, mir die ersten dt. untertitelten Animes im Original zu kaufen, und als ich festgestellt habe, wie viel ich nach recht kurzer Zeit verstanden habe und auch richtig wiedergeben konnte, war ich so erstaunt über mich selbst, dass ich immer hier und da was gelernt und mir das zum Entsetzen vieler auch noch gemerkt habe - ist mir bei anderen Sprachen noch nie passiert.

Richtig Unterricht nehme ich erst seit gut einem Jahr bei Nora, und bisher habe ich keine Sekunde davon bereut. grins Lese aber immer noch Manga und gucke Anime bzw. japanische Realserien und freue mich über alles, was ich verstehe.

Jana (früher Miki)
10.06.04 11:27
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Japanisch lernen - Eure Beweggründe ?
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