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JLPT 2013
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junti


Beiträge: 1.565
Beitrag #101
RE: JLPT 2013
Ich missbrauche mal diesen Thread fuer etwas, was ich mich die ganze Zeit schon so frage:
Wieso wird in diesem Forum der JLPT so verteufelt als extrem schwer?
Aussagen wie "Wenn du in 10 Jahren den JLPT N1 schaffst dann ist das eine Leistung auf die du sehr stolz sein kannst." fallen und es gibt viel Zustimmung von vielen Seiten, aber so schlimm ist doch JLPT gar nicht. Inbesondere 5-3 sind meiner Meinung nach mit ein bisschen systematischem Lernen ziemlich problemlos machbar. Die 2 ist nicht einfach, aber deswegen brauch man dafuer in meinen Augen keine 6 Jahre oder so.

Klaert mich doch mal auf, warum der JLPT hier als so extrem schwer dargestellt wird?

Meine JLPT-Geschichte:
Nach 2 Jahren lernen JLPT 3級 normal bestanden nach normalem lernen.
Nach 3 Jahren lernen JLPT N2 knapp bestanden obwohl ich gezielt darauf gelernt habe.
Nach 4 1/2 Jahren lernen JLPT N1 locker bestanden obwohl ich nicht dafuer gelernt habe.
Und ich bin ganz und gar kein Naturtalent oder irgendwas. Ich habe einen Haufen Probleme mit dem Japanischen.

http://www.flickr.com/photos/junti/
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.08.13 09:15 von junti.)
09.08.13 02:21
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frostschutz
Technik

Beiträge: 1.783
Beitrag #102
RE: JLPT 2013
(09.08.13 02:21)junti schrieb:  Inbesondere 5-3 sind meiner Meinung nach mit ein bisschen systematischem Lernen ziemlich problemlos machbar.

Wieviel ist bei dir denn ein "bisschen"? Mit oder ohne Japan-Aufenthalt?

Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Sobald man aufhört, treibt man zurück.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.08.13 05:11 von frostschutz.)
09.08.13 05:10
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Hellstorm


Beiträge: 3.925
Beitrag #103
RE: JLPT 2013
Ich glaube, das liegt einfach daran, dass viele, wie Frostschutz es ja auch gesagt hat (Und was auch gar kein Problem ist), Japanisch nur nebenbei als Hobby betreiben.

Meine Japanischgeschichte ist z.B. folgende:

Im April 2004 in der VHS angefangen, das dort dann ca. 2 Jahre gemacht. 2005 habe ich den JLPT 4 gemacht. 2006 habe ich Japanisch in der Uni angefangen und 2006 den JLPT 3. 2008 habe ich mich dann das erste mal erfolgslos am JLPT 2 versucht, dann einige Jahre kein JLPT mehr, im Dez 2011 dann den N2, Dez 2012 erfolglos den N1, und jetzt im Juli 2013 noch einmal den N1 versucht (hoffentlich dieses Mal bestanden). D.h., ich habe den N1er möglicherweise erst nach 9 Jahren Japanisch lernen bestanden.

Ich würde aber nicht sagen, dass die JLPTs jetzt unbedingt schwer sind. Allerdings: Ich bin niemand, der sich jeden Tag 3–4 Stunden an Japanisch heransetzen kann. Sachen wie Texte schreiben o.ä. kann ich ohne Druck von außen (=Kurs) praktisch gar nicht, und ansonsten beschränkt sich mein Japanischlernen meist auf Vokabeln lernen. Ich habe nebenbei z.B. auch noch Chinesisch gemacht, ich hatte noch ein anderes Studienfach usw. usw. Ich bin da wahrscheinlich ein Opfer der modernen Internetgeneration, die sich nicht lange auf eine einzige Sache konzentrieren kann zwinker

Allerdings gibt es auch objektiv gesehen sehr viele Leute, die praktisch gar nichts für Japanisch machen. Für die ist dann natürlich schon der 2er sehr schwierig, der 1er dann unerreichbar. Leider sind diese Leute auch meistens diejenigen, die am lautesten schreien, wie schwer der JLPT sei (Anstelle dass sie sagen würden, dass sie nicht genug lernen). Ich denke, diese Ansicht hält sich dann auch recht hartnäckig in der Japanischwelt.

Das letzte ist allerdings hauptsächlich für Japanologen, die nichts können, reserviert. Hier im Forum gibt es ja, so wie ich das sehe, zwei Gruppen: Selbstlerner, die Japanisch nur zum Spaß machen, aber noch viele andere Sachen nebenbei machen. Für die ist N1 nach 10 Jahren wirklich eine stolze Leistung.
Dann gibt es natürlich andererseits noch die Leute, die Japanisch an der Uni machen. Da ist der JLPT (bzw. ein ähnliches Niveau) eigentlich doch schon sehr viel früher zu erwarten. Und hier im Forum gibt es eigentlich eher weniger diese „gescheiterten Japanologen“, die selbst nach einem Master keine zwei Wörter auf Japanisch herausbringen können.

Es wäre mal interessant zu wissen, wie die Japanischwelt ohne diese mitschwebende „Japanisch ist so schwer und der JLPT unmöglich“-Ansicht aussehen würde. Ich denke, das könnten dann wesentlich mehr Leute.
Das Problem, dass das Lernniveau durch solche selbsterfüllenden Prophezeiungen (oder wie das auf Deutsch heißt hoho) stark gebremst wird, hat man ja überall. In Deutschland hat man ja allgemein ein Problem mit Mathe. Das wird halt als zu schwer angesehen, obwohl es das im Grunde ja gar nicht ist (Zumindest die Schulmathe). In Japan hat man das sicherlich mit Englisch: Wenn jeder um dich herum kein Englisch kann, und es sogar als uncool angesehen wird, Englisch zu können, und du von vornehinein denkst, dass Englisch unmöglich zu lernen ist, dann wirst du es selber auch höchstwahrscheinlich nicht können.

やられてなくてもやり返す!八つ当たりだ!
09.08.13 05:13
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Woa de Lodela


Beiträge: 1.539
Beitrag #104
RE: JLPT 2013
Also da muss ich jetzt auch mal was zu sagen. Ich selber habe auch nur 2-kyuu, 1 würde ich wohl nicht ohne weiteres bestehen. Es liegt vor allem an meinem extrem schlechten Hörverständnis, ich verstehe Japanisch einfach nicht (außer lesen; aber ich bin ehrlich, es liegt auch einfach an einem mangelndem Wortschatz, dass ich nichts verstehe...). Ich finde Level 5-3 allerdings auch nicht sonderlich schwer und durchaus machbar (ohne Japanaufenthalt, das gilt aber im Grunde für alle Level).

Objektiv betrachtet ist der JLPT N1 als Sprachtest nicht schwer. Verglichen mit Tests in anderen Sprachen ist er ziemlich einfach. Ich denke da an einen C2-Test in europäischen Sprachen.

Subjektiv betrachtet ist der JLPT N1 ziemlich schwer, das sage ich als deutscher Muttersprachler. Ich finde Japanisch nicht einfach. Bis man das Niveau erreicht hat (auch wenn es objektiv gar nicht so hoch ist), ist das eine ziemliche Arbeit! Und ich finde, man kann zurecht stolz auf einen bestandenen JLPT N1 sein. Das ist kein einfacher Weg bis dahin.

Damit ist das Lernen aber noch lange nicht abgeschlossen und man ist sicherlich kein Meister der Sprache. Leider. Eigentlich ist das erst der Anfang. (Das Lernen ist bei Sprachen eh nie abgeschlossen, gilt ja auch für die Muttersprache.)

Aber man braucht auch keinen JLPT, um das zu wissen. Man weiß ja, was man versteht und was nicht.
09.08.13 05:34
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Reizouko


Beiträge: 634
Beitrag #105
RE: JLPT 2013
(09.08.13 05:10)frostschutz schrieb:  
(09.08.13 02:21)junti schrieb:  Inbesondere 5-3 sind meiner Meinung nach mit ein bisschen systematischem Lernen ziemlich problemlos machbar.

Wieviel ist bei dir denn ein "bisschen"? Mit oder ohne Japan-Aufenthalt?

Bis 3 kann man definitiv ohne Japanaufenthalt kommen. 3 ist ja noch größtenteils Lehrbuchjapanisch.

Ich stimme junti im wesentlichen zu. JLPT1 ist nicht das Level, das es sein sollte. Die höchste Stufe sollte ja relativ nah am Muttersprachenniveau sein, sollte man meinen. Aber JLPT1 ist noch weit davon entfernt.
09.08.13 05:34
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Hachiko
Gast

 
Beitrag #106
RE: JLPT 2013
Leute wie ich, die sich nicht durchgehend mit Japanisch befassen können, weil andere Verpflichtungen im Vordergrund stehen,
tun sich eben auch mit einem N4/N3 nicht so leicht, schon alleine deswegen nicht ständig am Ball bleiben zu können,
man vergisst sehr schnell.
Und nicht jeder hat Kontakt zu Muttersprachlern oder die Möglichkeit dieses Fach/Sprache an der Uni zu erlernen.
Auch wenn meine Aussage hier nicht gefallen mag, vertrete ich nichtsdestotrotz die Meinung, dass man als Autodidakt
von einem N2 oder gar N1 meist nur träumen kann, mag die Motivation noch so hoch sein. Ausnahmen bestätigen selbstverständlich die Regel.
09.08.13 09:21
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junti


Beiträge: 1.565
Beitrag #107
RE: JLPT 2013
@frostschutz:
Das bisschen war auf das systematisch, nicht auf das Lernen bezogen, sorry.
Und ich meine ohne Japanaufenthalt. Ich habe auch den N2 ohne Japanaufenthalt gemacht.
Und man kann auch den N1 ganz sicher ohne Japanaufenthalt machen.

@Hellstorm:
Das mit Hobby, klar, das ist die andere Sache, aber deswegen ist der JLPT nicht so zu verteufeln, denke ich.

Habe auch nie konzentriert Japanisch gelernt und auch insbesondere Vokabeln. Vokabeln sind fuer den JLPT meiner Meinung auch das Wichtigste.

Naja ueber Japanologie wird hier ja immer gewettert, dass man da sooo wenig lernt, von daher duerften die ja was JLPT angeht auch nicht viel besser sein zwinker
Davon abgesehen, dass ich dem schlechten Sprachlevel von Japanischunterricht bei Japanologie und dem schlechten Sprachlevel von Japanologen generell zustimme, auch wenn es, wie du schon gesagt hast viele Ausnahmen gibt.

@Woa:
Deiner subjektiven Ansicht kann ich nur zustimmen. Und natuerlich finde ich auch, dass man stolz auf einen JLPT 1 sein kann. Genauso kann man aber auch auf 5-2 stolz sein grins

@Reizouko:
Das kommt eben noch dazu, wie du & Woa ja auch gesagt haben, dass JLPT N1 keine große Aussage ist ueber TOLLE Sprachkenntnisse. Fuer uns (Europaer) ist der JLPT sicherlich noch aussagekraeftiger als fuer Leute aus Kanji-Gebieten wie China, die machen ihren N1 ja nach 3 Jahren Schul-Japanisch zwinker

@Hachiko:
Als Autodidakt mit gezielten Lehrwerken und entsprechender Motivation wuerde ich sagen, dass es fuer jeden moeglich ist. Man muss sich nur viel mit Japanisch umgeben. Dazu brauch man keine japanischen Kontakte, die bringen bei JLPT sowieso nicht viel, genauso wenig wie Uni-Unterricht nicht wirklich viel in Richtung JLPT bringt, meine ich.

Das man nicht dran bleiben kann, weil andere Dinge wichtig sind ist natuerlich was ganz anderes und vollkommen in Ordnung.
Aber der JLPT ist auch nur eine Pruefung. Und zwar eine auf die man sich sehr gut gezielt vorbereiten kann. Denke ich.

http://www.flickr.com/photos/junti/
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.08.13 09:26 von junti.)
09.08.13 09:23
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Hellstorm


Beiträge: 3.925
Beitrag #108
RE: JLPT 2013
(09.08.13 09:21)Hachiko schrieb:  Auch wenn meine Aussage hier nicht gefallen mag, vertrete ich nichtsdestotrotz die Meinung, dass man als Autodidakt
von einem N2 oder gar N1 meist nur träumen kann, mag die Motivation noch so hoch sein. Ausnahmen bestätigen selbstverständlich die Regel.

Das finde ich gar nicht. Ich bin z.B. ein unglaublich schlechter Autodidakt. Ich habe noch nie eine Sprache komplett selbstständig gelernt und habe daher den größten Respekt für alle, die das schaffen.
Ich würde da nicht mal über die ersten Lektionen hinauskommen.

やられてなくてもやり返す!八つ当たりだ!
09.08.13 09:35
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Lissie


Beiträge: 42
Beitrag #109
RE: JLPT 2013
Hallo in die Runde, blödes Thema, keiner mag gerne drüber reden, wenn er beim Test badengegangen ist... Dennoch frage ich, auf der einen Seite lese ich hier immer mal wieder, daß der N5 ja so einfach sei, daß man praktisch nicht durchfallen kann, auf der anderen Seite steht auf der offiziellen Seite, daß die Erfolgsrate overseas erschreckend niedrig ist, ich persönlich finde 54% bzw. 58% ganz schön krass!

Im Dezember werde ich das erst Mal an einem JLPT teilnehmen, meine Sprachkenntnisse an sich sollten für den N4 reichen, da ich aber die Kanji nach Heisig und in dessen Reihenfolge lernte, fehlen mir selbst für den N5 noch etliche Kanji... Ich habe mich nun zur Anmeldung für den N5 entschlossen, die ca. 120 Kanji sind ja gut machbar, ich gehe die jetzt systematisch mit "RtK-rückwärts" an, das klappt ganz fein.

Bleibt aber die Frage, woher kommen Quoten von über 40% nicht bestandenen Tests? Ich habe mir in den USA ein Vorbereitungsbuch für N5 & N4 bestellt, inkl. CD zum Trainieren des Hörverstehens, außerdem diverse Beispielaufgaben im Netz gefunden sowie demnächst in den Büchern.

Gibt es irgendwelche "Finten" auf die man leicht reinfallen kann und die man ganz besonders gut beachten sollten? Aktuell würde ich vermuten, daß die meisten Teilnehmer bei den Mindestpunkten in Bereich Hörverstehen baden gehen dürften? Teilt Ihr diese Meinung?

Liebe Grüße von Lissie
17.08.13 19:00
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nekorunyan


Beiträge: 438
Beitrag #110
RE: JLPT 2013
Zitat:Aktuell würde ich vermuten, daß die meisten Teilnehmer bei den Mindestpunkten in Bereich Hörverstehen baden gehen dürften?

Könnte sein, wenn man gleichzeitig vermutet, dass die meisten der Teilnehmer autoditaktisch lernen. Dann bleibt das Hör - und Sprachverständnis bei vielen auf der Strecke.
Kommt wohl auch auf die Motivation an. Ein Zertifikat für ich sag mal N5-N3 zählt ja erst mal nicht wirklich viel. Das ist dann meistens einfach eine Bestätigung für einen selbst. Bei N2 und N1 könnte aber darüber hinaus für viele der Teilnehmer wichtig sein, Sprachkenntisse für berufliche oder akademische Zwecke nachzuweisen. Dann ist man vielleicht eher bemüht, den Test auch zu bestehen.

♫ くちびるから星がこぼれ夜空に潜り込んだら 閉じ込めてた言葉たちを広げて羽に変えるのさ ♫
17.08.13 19:34
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JLPT 2013
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